Hausaufgaben sind überflüssig!

Der ungebildete Lehrer

Seit gut 150 Jahren gibt es allgemeinbildende Schulen in Deutschland, und genauso lange existiert der Hauptfeind aller freien, unbeschwerten Nachmittagsvergnügungen – Hausaufgaben.

Erstaunlich dabei: es handelt sich offenbar mehr um ein pädagogisches Zeremoniell als um eine im schulischen Sinn Erfolg versprechende Maßnahme.

Ein Blick in die Geschichte erkärt uns dieses Relikt

Unsere Unterrichtsmethodik geht auf das vom Christentum übernommene römische Schulwesen zurück. Dieses basierte auf Auswendiglernen und auf nahezu stereotypem und kaum erläutertem Üben. Das galt sowohl für den Lese- und Schreibunterricht als auch für den Rechenunterricht, insbesondere für den Umgang mit dem Abakus, dem aus griechischer Zeit stammenden Rechenbrett. Unterrichtsprinzip war überwiegend die „imitatio“ (das Nachahmen) und die „repetitio (das Wiederholen).

Bevor die Schulbehörden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Klassen (nach Alter) vorschrieben, herrschte der direkte Einzelunterricht vor: Einer der Schüler erschien zur Instruktion oder zum „Abhören“ vor dem Lehrer, während die übrigen sich, auf Bänken sitzend, still beschäftigen. Was ein Kind still im Klassenraum auswendig lernen kann, kann es auch allein zu Hause.

Zahlreiche Studien haben nun gezeigt, dass Hausaufgaben keinerlei nachweisbaren Einfluss auf die Schulnoten haben.

Professor Hans Gängler von der Fakultät Erziehungswissenschaften der TU Dresden erklärt das so:

„Gute Schüler werden durch Hausaufgaben nicht unbedingt noch besser, und schlechte Schüler begreifen zuhause durch bloßes Wiederholen noch lange nicht, was sie schon am Vormittag nicht richtig verstanden haben.“

Ob man also die Mathe-Hausaufgaben direkt nach der Schule, nachts unter der Bettdecke oder überhaupt nicht macht: der Effekt auf die Zeugniszensur ist derselbe, nämlich gleich null.

Schon fast empörend ist es da, dass Hausaufgaben heutzutage von Lehrern einfach „verschrieben“ werden, in der Annahme, sie würden schon irgendeinen positiven Effekt auf die Schüler haben.

Hans Gänglers Umfragen unter Lehrern in Ganztagsschulen haben erbracht, dass etwa ein Drittel der Befragten zugab, gar nicht einschätzen zu können, ob Hausaufgaben überhaupt irgendeinen Effekt auf die Schüler hätten. Viele Lehrer gaben frei heraus zu: „Bei drei Vierteln meiner Schüler bringen Hausaufgaben überhaupt nichts.“

Nun hat die Einführung von Ganztagsangeboten bundesweit zu einer enormen Erhöhung der so genannten „Hausaufgabenbetreuung“ geführt.

Die Möglichkeit, sich gemeinsam mit anderen Schülern nach der Schule unter Aufsicht mit den Hausaufgaben zu befassen, ist bei weitem das häufigste Ganztagsangebot überhaupt: 70 Prozent aller sächsischen Ganztagsschüler nehmen mehrmals in der Woche an Hausaufgabenbetreuungen teil.

Professor Gängler hat die Wirkung solcher Angebote untersucht, die Aussagen von Lehrern, Schülern und Eltern gesammelt. Sein Fazit:

„Hausaufgaben haben keinerlei Effekt in Hinblick auf die Schulleistung. In den Zensuren schlägt sich die nachmittägliche Quälerei mitnichten nieder. Entscheidend ist nicht die Hausaufgabe, sondern die qualifizierte pädagogische Betreuung.“

Eine zusätzliche Problematik soll dabei nicht verschwiegen werden: wenn die Hausaufgaben zuhause gemacht werden, haben Schüler aus einkommensschwachen Schichten einen klaren Nachteil.

Gängler nennt dazu eine Zahl:

„Fast fünf Milliarden Euro werden in Deutschland jedes Jahr für Nachhilfestunden und Hausaufgabenbetreuung bezahlt.“

Da hilft eben die Ganztagsschule mit ihrem alternativen und natürlich kostenlosen Angebot – weswegen Hans Gängler dafür plädiert, Hausaufgabenbetreuung auch anzubieten, solange es eben noch Hausaufgaben gibt.

Grundsätzlich jedoch wirbt der Forscher dafür, die Strategien zum Wissenserwerb direkt im Unterricht zu vermitteln und durch entsprechende, pädagogisch begleitete Übungs- und Förderangebote im Rahmen der Ganztagsangebote zu begleiten.

Und dann könnten Hausaufgaben endlich der Vergangenheit angehören.

*

Quellen und Info:

Prof. Dr. Hans Gängler, E-Mail: Hans.Gaengler@mailbox.tu-dresden.de
Mit Milchbrei und Rute

39 Kommentare

  • Ash

    Hallo!

    Das erinnert mich an einen beliebten Lehrer meiner Schulzeit. Dessen schriftliche Tests waren meist kurz und prägnant auf 2 Fragen beschränkt, während die anderen LehrerInnen meistens lange Aufgaben und Konstealltionen an die SchülerInnen verteilte.

    Er war der einzige Lehrer meiner ganzen Schulzeit, der die Hausaufgaben auch als überflüssig (wie hier beschrieben) ansah. Dennoch gab es 2 Mappen und eine davon war für die Hausaufgaben gedacht. Wahlweise wurde – während des Unterrichts – auch immer wieder etwas in die Hausaufgaben-Mappe geschrieben und ein Inhaltsverzeichnis geführt. Warum? Weil es schon mal Probleme gab, da der Direktor und seine KollegInnen ihn wegen unkonventioneller Methoden nicht sonderlich mochten. Also tat man so als ob es Hausaufgaben gäbe. So wurde diesem Lehrer nicht durch Bürokratie und Verwaltung das Leben erschwert und wir SchülerInnen lernten auch mehr bei diesem Lehrer, da er nicht so theoretisch langweilig (lernen – Prüfung – vergessen, da das im Leben kein Mensch braucht) war, sondern viel interessanter.

  • Ash

    Hallo!

    Das erinnert mich an einen beliebten Lehrer meiner Schulzeit. Dessen schriftliche Tests waren meist kurz und prägnant auf 2 Fragen beschränkt, während die anderen LehrerInnen meistens lange Aufgaben und Konstealltionen an die SchülerInnen verteilte.

    Er war der einzige Lehrer meiner ganzen Schulzeit, der die Hausaufgaben auch als überflüssig (wie hier beschrieben) ansah. Dennoch gab es 2 Mappen und eine davon war für die Hausaufgaben gedacht. Wahlweise wurde – während des Unterrichts – auch immer wieder etwas in die Hausaufgaben-Mappe geschrieben und ein Inhaltsverzeichnis geführt. Warum? Weil es schon mal Probleme gab, da der Direktor und seine KollegInnen ihn wegen unkonventioneller Methoden nicht sonderlich mochten. Also tat man so als ob es Hausaufgaben gäbe. So wurde diesem Lehrer nicht durch Bürokratie und Verwaltung das Leben erschwert und wir SchülerInnen lernten auch mehr bei diesem Lehrer, da er nicht so theoretisch langweilig (lernen – Prüfung – vergessen, da das im Leben kein Mensch braucht) war, sondern viel interessanter.

  • Ash

    Hallo!

    Das erinnert mich an einen beliebten Lehrer meiner Schulzeit. Dessen schriftliche Tests waren meist kurz und prägnant auf 2 Fragen beschränkt, während die anderen LehrerInnen meistens lange Aufgaben und Konstealltionen an die SchülerInnen verteilte.

    Er war der einzige Lehrer meiner ganzen Schulzeit, der die Hausaufgaben auch als überflüssig (wie hier beschrieben) ansah. Dennoch gab es 2 Mappen und eine davon war für die Hausaufgaben gedacht. Wahlweise wurde – während des Unterrichts – auch immer wieder etwas in die Hausaufgaben-Mappe geschrieben und ein Inhaltsverzeichnis geführt. Warum? Weil es schon mal Probleme gab, da der Direktor und seine KollegInnen ihn wegen unkonventioneller Methoden nicht sonderlich mochten. Also tat man so als ob es Hausaufgaben gäbe. So wurde diesem Lehrer nicht durch Bürokratie und Verwaltung das Leben erschwert und wir SchülerInnen lernten auch mehr bei diesem Lehrer, da er nicht so theoretisch langweilig (lernen – Prüfung – vergessen, da das im Leben kein Mensch braucht) war, sondern viel interessanter.

  • Brenner

    Man kann sicher sagen, dass die GÄNGIGE PRAXIS der Hausafgaben an den Schulen wenig effektiv ist – aber die Schlussfolgerung, dass Hausaufgaben überflüssig sind widerspricht dermaßen dem gesunden Menschenverstand, dass auch das Prädikat, dass dies das Ergebnis einer Studie sei, nichts richtiger macht.

    Denn natürlich müssen Hausaufgaben durchdacht gegeben werden, nicht als Beschäftigungstherapie. Und natürlich müssen Hausaufgaben auch mit einer gewissen Bereitschaft erledigt werden – klar; um nur zwei grundlegende Voraussetzungen zu nennen. Und es mag ja sein, dass die Studie zeigt, dass die meisten Lehrer unüberlegte Hausaufgaben erteilen und die meisten Schüler keine Bereitschaft zeigen, Zeit für Hausaufgaben aufzuwenden: die Schlusfolgerung – siehe Überschrift – ist und bleibt aber schlicht und einfach falsch! Denn HA bedeuten immer, etwas zu üben — und dies würde ja bedeuten: Üben ist sinnlos. 
    Oder es würde bedeuten: Schüler können nur unter Anleitung des Lehrers üben (Ganztagsschule).

    [Zugunsten der Hauptaussage leicht gekürzt, admin]

  • Brenner

    Man kann sicher sagen, dass die GÄNGIGE PRAXIS der Hausafgaben an den Schulen wenig effektiv ist – aber die Schlussfolgerung, dass Hausaufgaben überflüssig sind widerspricht dermaßen dem gesunden Menschenverstand, dass auch das Prädikat, dass dies das Ergebnis einer Studie sei, nichts richtiger macht.

    Denn natürlich müssen Hausaufgaben durchdacht gegeben werden, nicht als Beschäftigungstherapie. Und natürlich müssen Hausaufgaben auch mit einer gewissen Bereitschaft erledigt werden – klar; um nur zwei grundlegende Voraussetzungen zu nennen. Und es mag ja sein, dass die Studie zeigt, dass die meisten Lehrer unüberlegte Hausaufgaben erteilen und die meisten Schüler keine Bereitschaft zeigen, Zeit für Hausaufgaben aufzuwenden: die Schlusfolgerung – siehe Überschrift – ist und bleibt aber schlicht und einfach falsch! Denn HA bedeuten immer, etwas zu üben — und dies würde ja bedeuten: Üben ist sinnlos. 
    Oder es würde bedeuten: Schüler können nur unter Anleitung des Lehrers üben (Ganztagsschule).

    [Zugunsten der Hauptaussage leicht gekürzt, admin]

  • Brenner

    Man kann sicher sagen, dass die GÄNGIGE PRAXIS der Hausafgaben an den Schulen wenig effektiv ist – aber die Schlussfolgerung, dass Hausaufgaben überflüssig sind widerspricht dermaßen dem gesunden Menschenverstand, dass auch das Prädikat, dass dies das Ergebnis einer Studie sei, nichts richtiger macht.

    Denn natürlich müssen Hausaufgaben durchdacht gegeben werden, nicht als Beschäftigungstherapie. Und natürlich müssen Hausaufgaben auch mit einer gewissen Bereitschaft erledigt werden – klar; um nur zwei grundlegende Voraussetzungen zu nennen. Und es mag ja sein, dass die Studie zeigt, dass die meisten Lehrer unüberlegte Hausaufgaben erteilen und die meisten Schüler keine Bereitschaft zeigen, Zeit für Hausaufgaben aufzuwenden: die Schlusfolgerung – siehe Überschrift – ist und bleibt aber schlicht und einfach falsch! Denn HA bedeuten immer, etwas zu üben — und dies würde ja bedeuten: Üben ist sinnlos. 
    Oder es würde bedeuten: Schüler können nur unter Anleitung des Lehrers üben (Ganztagsschule).

    [Zugunsten der Hauptaussage leicht gekürzt, admin]

  • Wolfskatze

    In meiner Schule gab es keine Kritik an Hausaufgaben. Die wurden fleissig aufgegeben und man musste die machen oder es gab eine schlechte Note oder ein Minus, wenn die vergessen, halb gemacht wurden oder sonstiges.

    Ich erinnere mich auch daran, dass ich ab und an, wenn ich überhaupt nichts verstanden habe, einfach irgendetwas hingeschrieben habe, denn es hieß von Seiten der LehrerInnen, besser falsche Hausaufgaben als gar keine. Hauptsache in dem LehrerInbuch stand kein Minus bei den Hausaufgaben. Wo da der Sinn ist, darüber können wir gerne diskutieren.

    Gerade in Mathe haben mir Hausaufgaben nie sonderlich viel gebracht, besonders in der Oberstufe. Denn ich habe die höhere Mathematik (wie sie gerne genannt wurde) von Anfang an nicht so richtig verstanden und wir haben zu viel Zeit mit der Korrektur verbracht, als das sich die LehrerInnen hinstellen und es eben für den Mathegenies (Achtung ironisch gemeint, ich gehörte ja eben zu denen, die Mathe nicht konnten) langsam erklärt haben.

    Also ich kann selber nachvollziehen, dass Hausaufgaben nicht viel oder sogar gar nichts bringen. Sich den Stoff klar machen (also ihn verstehen) fand ich viel besser, aber teilweise saß ich manchmal den ganzen Nachmittag an den Hausaufgaben, dass ich manchmal wirklich nicht mehr zum lernen kam und das Wochenende her halten musste. Und wer lernt schon gerne da.

    Danke für den Bericht. Ich finde den faszinierend.

  • Wolfskatze

    In meiner Schule gab es keine Kritik an Hausaufgaben. Die wurden fleissig aufgegeben und man musste die machen oder es gab eine schlechte Note oder ein Minus, wenn die vergessen, halb gemacht wurden oder sonstiges.

    Ich erinnere mich auch daran, dass ich ab und an, wenn ich überhaupt nichts verstanden habe, einfach irgendetwas hingeschrieben habe, denn es hieß von Seiten der LehrerInnen, besser falsche Hausaufgaben als gar keine. Hauptsache in dem LehrerInbuch stand kein Minus bei den Hausaufgaben. Wo da der Sinn ist, darüber können wir gerne diskutieren.

    Gerade in Mathe haben mir Hausaufgaben nie sonderlich viel gebracht, besonders in der Oberstufe. Denn ich habe die höhere Mathematik (wie sie gerne genannt wurde) von Anfang an nicht so richtig verstanden und wir haben zu viel Zeit mit der Korrektur verbracht, als das sich die LehrerInnen hinstellen und es eben für den Mathegenies (Achtung ironisch gemeint, ich gehörte ja eben zu denen, die Mathe nicht konnten) langsam erklärt haben.

    Also ich kann selber nachvollziehen, dass Hausaufgaben nicht viel oder sogar gar nichts bringen. Sich den Stoff klar machen (also ihn verstehen) fand ich viel besser, aber teilweise saß ich manchmal den ganzen Nachmittag an den Hausaufgaben, dass ich manchmal wirklich nicht mehr zum lernen kam und das Wochenende her halten musste. Und wer lernt schon gerne da.

    Danke für den Bericht. Ich finde den faszinierend.

  • Wolfskatze

    In meiner Schule gab es keine Kritik an Hausaufgaben. Die wurden fleissig aufgegeben und man musste die machen oder es gab eine schlechte Note oder ein Minus, wenn die vergessen, halb gemacht wurden oder sonstiges.

    Ich erinnere mich auch daran, dass ich ab und an, wenn ich überhaupt nichts verstanden habe, einfach irgendetwas hingeschrieben habe, denn es hieß von Seiten der LehrerInnen, besser falsche Hausaufgaben als gar keine. Hauptsache in dem LehrerInbuch stand kein Minus bei den Hausaufgaben. Wo da der Sinn ist, darüber können wir gerne diskutieren.

    Gerade in Mathe haben mir Hausaufgaben nie sonderlich viel gebracht, besonders in der Oberstufe. Denn ich habe die höhere Mathematik (wie sie gerne genannt wurde) von Anfang an nicht so richtig verstanden und wir haben zu viel Zeit mit der Korrektur verbracht, als das sich die LehrerInnen hinstellen und es eben für den Mathegenies (Achtung ironisch gemeint, ich gehörte ja eben zu denen, die Mathe nicht konnten) langsam erklärt haben.

    Also ich kann selber nachvollziehen, dass Hausaufgaben nicht viel oder sogar gar nichts bringen. Sich den Stoff klar machen (also ihn verstehen) fand ich viel besser, aber teilweise saß ich manchmal den ganzen Nachmittag an den Hausaufgaben, dass ich manchmal wirklich nicht mehr zum lernen kam und das Wochenende her halten musste. Und wer lernt schon gerne da.

    Danke für den Bericht. Ich finde den faszinierend.

  • Richard

    Übung macht den Meister, sagt ein altes Sprichwort.
    Ich denke, das hat seine Berechtigung. Allerdings kann es durchaus sein, dass in der gleichen Zeit durch Unterricht wesentlich mehr erreicht werden könnte. Und das sehe ich auch als Grundaussage der Studie.
    Wenn ich mich an meine Schulzeit (Abi 1988) zurückerinnere, so war der Unterricht deutlich interaktiv, aber das war wohl eher eine Ausnahme unseres Jahrgangs. Es spielten überraschender Weise auch alte Lehrer mit.
    Da können die Schüler schon massiv mitgestalten!

  • Richard

    Übung macht den Meister, sagt ein altes Sprichwort.
    Ich denke, das hat seine Berechtigung. Allerdings kann es durchaus sein, dass in der gleichen Zeit durch Unterricht wesentlich mehr erreicht werden könnte. Und das sehe ich auch als Grundaussage der Studie.
    Wenn ich mich an meine Schulzeit (Abi 1988) zurückerinnere, so war der Unterricht deutlich interaktiv, aber das war wohl eher eine Ausnahme unseres Jahrgangs. Es spielten überraschender Weise auch alte Lehrer mit.
    Da können die Schüler schon massiv mitgestalten!

  • Richard

    Übung macht den Meister, sagt ein altes Sprichwort.
    Ich denke, das hat seine Berechtigung. Allerdings kann es durchaus sein, dass in der gleichen Zeit durch Unterricht wesentlich mehr erreicht werden könnte. Und das sehe ich auch als Grundaussage der Studie.
    Wenn ich mich an meine Schulzeit (Abi 1988) zurückerinnere, so war der Unterricht deutlich interaktiv, aber das war wohl eher eine Ausnahme unseres Jahrgangs. Es spielten überraschender Weise auch alte Lehrer mit.
    Da können die Schüler schon massiv mitgestalten!

  • Das besondere an dieser Studie ist ja nicht, dass sie aussagt, dass Hausaufgaben nichts bringen. Das ist nicht weiter verwunderlich, da ja die ganze Schule nix bringt. Ohne Schule würden die Schüler schliesslich mehr lernen als mit. Ja, das ist ernst gemeint.

    Das eigentlich überraschende an der Studie ist also, das das System Schule noch nicht mal in der Lage ist nach seinen eigenen bizarren Kriterien (Noten! Hallo, wie blöd ist denn sowas?) Erfolge zu produzieren.

    Oder um es auf das Thema dieses Blogs mal frech hochzurechnen: Das Patriarchat ist noch nicht mal mehr in der Lage nach seinen eigenen Kriterien erfolgreich zu sein…

  • Das besondere an dieser Studie ist ja nicht, dass sie aussagt, dass Hausaufgaben nichts bringen. Das ist nicht weiter verwunderlich, da ja die ganze Schule nix bringt. Ohne Schule würden die Schüler schliesslich mehr lernen als mit. Ja, das ist ernst gemeint.

    Das eigentlich überraschende an der Studie ist also, das das System Schule noch nicht mal in der Lage ist nach seinen eigenen bizarren Kriterien (Noten! Hallo, wie blöd ist denn sowas?) Erfolge zu produzieren.

    Oder um es auf das Thema dieses Blogs mal frech hochzurechnen: Das Patriarchat ist noch nicht mal mehr in der Lage nach seinen eigenen Kriterien erfolgreich zu sein…

  • Das besondere an dieser Studie ist ja nicht, dass sie aussagt, dass Hausaufgaben nichts bringen. Das ist nicht weiter verwunderlich, da ja die ganze Schule nix bringt. Ohne Schule würden die Schüler schliesslich mehr lernen als mit. Ja, das ist ernst gemeint.

    Das eigentlich überraschende an der Studie ist also, das das System Schule noch nicht mal in der Lage ist nach seinen eigenen bizarren Kriterien (Noten! Hallo, wie blöd ist denn sowas?) Erfolge zu produzieren.

    Oder um es auf das Thema dieses Blogs mal frech hochzurechnen: Das Patriarchat ist noch nicht mal mehr in der Lage nach seinen eigenen Kriterien erfolgreich zu sein…

  • Ash

    Wenn ein Kind am Vormittag in der Schule den Unterrichtsstoff nicht verstanden hat, dann ist die Hausaufgabe alles andere als eine Übung. Hat es aber alles verstanden, ist die Hausaufgabe auch überflüssig.

    Die Schule ist – der Göttin sei Dank – (noch) nicht militärischer Drillplatz, wo es primär um Regeln geht und der Sinn (z. B. einer sinnlosen Wiederholung) nicht hinterfragt wird.
    Anmerkung von HV: Aber genau das ist die Schule. Werde dazu einen Text posten, ist ein neues Thema.

    Als Erwachsener betrachte ich das auch aus meiner Perspektive. Wenn ich ein Seminar besuche, gibt es logischerweise auch keine Hausaufgaben.

  • Ash

    Wenn ein Kind am Vormittag in der Schule den Unterrichtsstoff nicht verstanden hat, dann ist die Hausaufgabe alles andere als eine Übung. Hat es aber alles verstanden, ist die Hausaufgabe auch überflüssig.

    Die Schule ist – der Göttin sei Dank – (noch) nicht militärischer Drillplatz, wo es primär um Regeln geht und der Sinn (z. B. einer sinnlosen Wiederholung) nicht hinterfragt wird.
    Anmerkung von HV: Aber genau das ist die Schule. Werde dazu einen Text posten, ist ein neues Thema.

    Als Erwachsener betrachte ich das auch aus meiner Perspektive. Wenn ich ein Seminar besuche, gibt es logischerweise auch keine Hausaufgaben.

  • Ash

    Wenn ein Kind am Vormittag in der Schule den Unterrichtsstoff nicht verstanden hat, dann ist die Hausaufgabe alles andere als eine Übung. Hat es aber alles verstanden, ist die Hausaufgabe auch überflüssig.

    Die Schule ist – der Göttin sei Dank – (noch) nicht militärischer Drillplatz, wo es primär um Regeln geht und der Sinn (z. B. einer sinnlosen Wiederholung) nicht hinterfragt wird.
    Anmerkung von HV: Aber genau das ist die Schule. Werde dazu einen Text posten, ist ein neues Thema.

    Als Erwachsener betrachte ich das auch aus meiner Perspektive. Wenn ich ein Seminar besuche, gibt es logischerweise auch keine Hausaufgaben.

  • Hannelore

    Ich stimme mit Brenner überein, dass üben nicht sinnlos ist. Will man ein Instrument erlernen, muss man vor allem üben. Dafür sind aber keine Lehrerinnen notwendig, die jahrelang studiert haben, sondern es reicht der gelegentliche Zugang zu einer Person, die das Instrument besser spielt als ich.

    Hausaufgaben können aber auch aus der Lektüre eines längeren Textes bestehen, der dann im Unterricht besprochen wird. Das scheint mir doch sinnvoll, weil jedeR im eigenen Rhythmus lesen kann.

    Ich denke, die Studie, zumindest was darüber veröffentlicht wurde, differenziert nicht genügend. Hausaufgaben sind nicht gleich Hausaufgaben.

    (Wobei ich Schule an sich – ähnlich wie Benni – für schädlich halte, weil die Kinder nicht ihren Begabungen und Bedürfnissen entsprechend lernen dürfen. Ich werde Anfang nächster Woche einen Beitrag dazu veröffentlichen. Wer benachrichtigt werden will, klickt hier.)

  • Hannelore

    Ich stimme mit Brenner überein, dass üben nicht sinnlos ist. Will man ein Instrument erlernen, muss man vor allem üben. Dafür sind aber keine Lehrerinnen notwendig, die jahrelang studiert haben, sondern es reicht der gelegentliche Zugang zu einer Person, die das Instrument besser spielt als ich.

    Hausaufgaben können aber auch aus der Lektüre eines längeren Textes bestehen, der dann im Unterricht besprochen wird. Das scheint mir doch sinnvoll, weil jedeR im eigenen Rhythmus lesen kann.

    Ich denke, die Studie, zumindest was darüber veröffentlicht wurde, differenziert nicht genügend. Hausaufgaben sind nicht gleich Hausaufgaben.

    (Wobei ich Schule an sich – ähnlich wie Benni – für schädlich halte, weil die Kinder nicht ihren Begabungen und Bedürfnissen entsprechend lernen dürfen. Ich werde Anfang nächster Woche einen Beitrag dazu veröffentlichen. Wer benachrichtigt werden will, klickt hier.)

  • Hannelore

    Ich stimme mit Brenner überein, dass üben nicht sinnlos ist. Will man ein Instrument erlernen, muss man vor allem üben. Dafür sind aber keine Lehrerinnen notwendig, die jahrelang studiert haben, sondern es reicht der gelegentliche Zugang zu einer Person, die das Instrument besser spielt als ich.

    Hausaufgaben können aber auch aus der Lektüre eines längeren Textes bestehen, der dann im Unterricht besprochen wird. Das scheint mir doch sinnvoll, weil jedeR im eigenen Rhythmus lesen kann.

    Ich denke, die Studie, zumindest was darüber veröffentlicht wurde, differenziert nicht genügend. Hausaufgaben sind nicht gleich Hausaufgaben.

    (Wobei ich Schule an sich – ähnlich wie Benni – für schädlich halte, weil die Kinder nicht ihren Begabungen und Bedürfnissen entsprechend lernen dürfen.)

  • Brenner

    @richard
    Allerdings kann es durchaus sein, dass in der gleichen Zeit durch Unterricht wesentlich mehr erreicht werden könnte. Und das sehe ich auch als Grundaussage der Studie.
    Hausaufgaben gibts ja, wenn Unterricht nicht möglich ist. Dass sehr oft individuell begleitetes Lernen effektiver ist, ist klar.

    @ash
    Wenn ein Kind am Vormittag in der Schule den Unterrichtsstoff nicht verstanden hat, dann ist die Hausaufgabe alles andere als eine Übung. Hat es aber alles verstanden, ist die Hausaufgabe auch überflüssig.
    Deine Antwort zeigt ein sehr eng gefasstes Verständnis von dem, was verstehen heißt.

  • Brenner

    @richard
    Allerdings kann es durchaus sein, dass in der gleichen Zeit durch Unterricht wesentlich mehr erreicht werden könnte. Und das sehe ich auch als Grundaussage der Studie.
    Hausaufgaben gibts ja, wenn Unterricht nicht möglich ist. Dass sehr oft individuell begleitetes Lernen effektiver ist, ist klar.

    @ash
    Wenn ein Kind am Vormittag in der Schule den Unterrichtsstoff nicht verstanden hat, dann ist die Hausaufgabe alles andere als eine Übung. Hat es aber alles verstanden, ist die Hausaufgabe auch überflüssig.
    Deine Antwort zeigt ein sehr eng gefasstes Verständnis von dem, was verstehen heißt.

  • Brenner

    @richard
    Allerdings kann es durchaus sein, dass in der gleichen Zeit durch Unterricht wesentlich mehr erreicht werden könnte. Und das sehe ich auch als Grundaussage der Studie.
    Hausaufgaben gibts ja, wenn Unterricht nicht möglich ist. Dass sehr oft individuell begleitetes Lernen effektiver ist, ist klar.

    @ash
    Wenn ein Kind am Vormittag in der Schule den Unterrichtsstoff nicht verstanden hat, dann ist die Hausaufgabe alles andere als eine Übung. Hat es aber alles verstanden, ist die Hausaufgabe auch überflüssig.
    Deine Antwort zeigt ein sehr eng gefasstes Verständnis von dem, was verstehen heißt.

  • Ich kann mich Bennis Komm nur anschließen. Wenn man mal mitbekommen hat, wie viel und wie schnell Kinder lernen können, wenn es aus eigenem Interesse geschieht, erscheint der Wirkungsgrad des schulischen Lernens noch viel blamabler. Das Schlimme ist, daß den Schülern von Schule und Hausaufgaben die Zeit gestohlen wird, in der sie wirklich etwas lernen  könnten. Die Erholungszeit von der Schule mal abgerechnet, bleiben den meisten dafür nur wenige Ferientage. Der Effekt der Schule ist, den Kindern jegliche Freude am Lernen abzugewöhnen.

  • Ich kann mich Bennis Komm nur anschließen. Wenn man mal mitbekommen hat, wie viel und wie schnell Kinder lernen können, wenn es aus eigenem Interesse geschieht, erscheint der Wirkungsgrad des schulischen Lernens noch viel blamabler. Das Schlimme ist, daß den Schülern von Schule und Hausaufgaben die Zeit gestohlen wird, in der sie wirklich etwas lernen  könnten. Die Erholungszeit von der Schule mal abgerechnet, bleiben den meisten dafür nur wenige Ferientage. Der Effekt der Schule ist, den Kindern jegliche Freude am Lernen abzugewöhnen.

  • Ich kann mich Bennis Komm nur anschließen. Wenn man mal mitbekommen hat, wie viel und wie schnell Kinder lernen können, wenn es aus eigenem Interesse geschieht, erscheint der Wirkungsgrad des schulischen Lernens noch viel blamabler. Das Schlimme ist, daß den Schülern von Schule und Hausaufgaben die Zeit gestohlen wird, in der sie wirklich etwas lernen  könnten. Die Erholungszeit von der Schule mal abgerechnet, bleiben den meisten dafür nur wenige Ferientage. Der Effekt der Schule ist, den Kindern jegliche Freude am Lernen abzugewöhnen.

  • Helena

    Ich bin Schülerin in der Oberstufe und kann aus eigener Erfahrung berichten.
    Hausaufgaben sind schon manchmal sinnvoll, nämlich dann, wenn die Klassen recht groß sind und einige Schüler eine Aufgabe sehr schnell lösen. Dann versuchen die anderen Schüler nämlich gar nicht, selber etwas zu machen, sondern hören den schnellen Schülern nur zu. Und man lernt ja besser, wenn man etwas selber macht, und zuhause kann man etwas in eigenem Tempo machen.
    Allerdings lernt man in einer kleinen Klasse viel mehr, auch wenn man keine Hausaufgaben macht. Deshalb wäre ich dafür, auf Hausaufgaben größtenteils zu verzichten und die Klassen zu verkleinern (Ist doch die Chance, weil es ja immer weniger Kinder gibt).
    Ein weiteres Problem sehe ich im Umfang der Hausaufgaben. Viele Lehrer stellen mehrere Aufgaben, für die man insgesamt, wenn man das richtig gründlich machen würde, pro Fach etwa zwei Stunden am Tag benötigen würde. Wenn man das hochrechnet, würde der Tag gar nicht ausreichen, um sowohl Schule als auch Hausaufgaben zu schaffen. Also schmieren die meisten Schüler hastig etwas hin um nur nicht von den Lehrern einen Eintrag wegen fehlender Hausaufgaben zu bekommen. Dabei geht der Lerneffekt natürlich gegen Null. Dann sind selbst die Minuten für das Hinkrakeln vergeudete Zeit.
    Leider stimmt es aber meiner Erfahrung nach nicht ganz, dass Hausaufgabenmachen bzw. Nichtmachen keinen Effekt auf die Note hat, da auch die Mitarbeit zählt und diese bei Schülern, die seltener Hausaufgaben machen, weit schlechter bewertet wird. Auf das eigentliche Lernen hat das Hausaufgabenmachen aber wenig Einfluss, mit den Klausuren kommen sowohl Schüler, die die Hausaufgaben machen, als auch die, die keine Hausaufgaben machen, gleichgut zurecht.
    Leider akzeptieren das aber viele Lehrer nicht, sondern drohen mit schlechten Noten, Petzbriefen nach Hause oder, ganz neu, mit schlechten Noten fürs Arbeitsverhalten.
    Ich stimme dem Artikel also schon zu, dass Hausaufgaben oft eher Selbstzweck sind als dass sie den Schülern etwas bringen.
    Und die Sachen, die ich wirklich gut kann und für wichtig halte, habe ich außerhalb der Schule gelernt, da muss ich Benni zustimmen.
    Schüler, die versuchen, aus der Schule etwas Nützliches fürs Leben herauszuholen und nicht nur für irgendwelche Noten und Prüfungen zu lernen, sind bei uns absolute Exoten und ecken oft an.

  • Helena

    Ich bin Schülerin in der Oberstufe und kann aus eigener Erfahrung berichten.
    Hausaufgaben sind schon manchmal sinnvoll, nämlich dann, wenn die Klassen recht groß sind und einige Schüler eine Aufgabe sehr schnell lösen. Dann versuchen die anderen Schüler nämlich gar nicht, selber etwas zu machen, sondern hören den schnellen Schülern nur zu. Und man lernt ja besser, wenn man etwas selber macht, und zuhause kann man etwas in eigenem Tempo machen.
    Allerdings lernt man in einer kleinen Klasse viel mehr, auch wenn man keine Hausaufgaben macht. Deshalb wäre ich dafür, auf Hausaufgaben größtenteils zu verzichten und die Klassen zu verkleinern (Ist doch die Chance, weil es ja immer weniger Kinder gibt).
    Ein weiteres Problem sehe ich im Umfang der Hausaufgaben. Viele Lehrer stellen mehrere Aufgaben, für die man insgesamt, wenn man das richtig gründlich machen würde, pro Fach etwa zwei Stunden am Tag benötigen würde. Wenn man das hochrechnet, würde der Tag gar nicht ausreichen, um sowohl Schule als auch Hausaufgaben zu schaffen. Also schmieren die meisten Schüler hastig etwas hin um nur nicht von den Lehrern einen Eintrag wegen fehlender Hausaufgaben zu bekommen. Dabei geht der Lerneffekt natürlich gegen Null. Dann sind selbst die Minuten für das Hinkrakeln vergeudete Zeit.
    Leider stimmt es aber meiner Erfahrung nach nicht ganz, dass Hausaufgabenmachen bzw. Nichtmachen keinen Effekt auf die Note hat, da auch die Mitarbeit zählt und diese bei Schülern, die seltener Hausaufgaben machen, weit schlechter bewertet wird. Auf das eigentliche Lernen hat das Hausaufgabenmachen aber wenig Einfluss, mit den Klausuren kommen sowohl Schüler, die die Hausaufgaben machen, als auch die, die keine Hausaufgaben machen, gleichgut zurecht.
    Leider akzeptieren das aber viele Lehrer nicht, sondern drohen mit schlechten Noten, Petzbriefen nach Hause oder, ganz neu, mit schlechten Noten fürs Arbeitsverhalten.
    Ich stimme dem Artikel also schon zu, dass Hausaufgaben oft eher Selbstzweck sind als dass sie den Schülern etwas bringen.
    Und die Sachen, die ich wirklich gut kann und für wichtig halte, habe ich außerhalb der Schule gelernt, da muss ich Benni zustimmen.
    Schüler, die versuchen, aus der Schule etwas Nützliches fürs Leben herauszuholen und nicht nur für irgendwelche Noten und Prüfungen zu lernen, sind bei uns absolute Exoten und ecken oft an.

  • Helena

    Ich bin Schülerin in der Oberstufe und kann aus eigener Erfahrung berichten.
    Hausaufgaben sind schon manchmal sinnvoll, nämlich dann, wenn die Klassen recht groß sind und einige Schüler eine Aufgabe sehr schnell lösen. Dann versuchen die anderen Schüler nämlich gar nicht, selber etwas zu machen, sondern hören den schnellen Schülern nur zu. Und man lernt ja besser, wenn man etwas selber macht, und zuhause kann man etwas in eigenem Tempo machen.
    Allerdings lernt man in einer kleinen Klasse viel mehr, auch wenn man keine Hausaufgaben macht. Deshalb wäre ich dafür, auf Hausaufgaben größtenteils zu verzichten und die Klassen zu verkleinern (Ist doch die Chance, weil es ja immer weniger Kinder gibt).
    Ein weiteres Problem sehe ich im Umfang der Hausaufgaben. Viele Lehrer stellen mehrere Aufgaben, für die man insgesamt, wenn man das richtig gründlich machen würde, pro Fach etwa zwei Stunden am Tag benötigen würde. Wenn man das hochrechnet, würde der Tag gar nicht ausreichen, um sowohl Schule als auch Hausaufgaben zu schaffen. Also schmieren die meisten Schüler hastig etwas hin um nur nicht von den Lehrern einen Eintrag wegen fehlender Hausaufgaben zu bekommen. Dabei geht der Lerneffekt natürlich gegen Null. Dann sind selbst die Minuten für das Hinkrakeln vergeudete Zeit.
    Leider stimmt es aber meiner Erfahrung nach nicht ganz, dass Hausaufgabenmachen bzw. Nichtmachen keinen Effekt auf die Note hat, da auch die Mitarbeit zählt und diese bei Schülern, die seltener Hausaufgaben machen, weit schlechter bewertet wird. Auf das eigentliche Lernen hat das Hausaufgabenmachen aber wenig Einfluss, mit den Klausuren kommen sowohl Schüler, die die Hausaufgaben machen, als auch die, die keine Hausaufgaben machen, gleichgut zurecht.
    Leider akzeptieren das aber viele Lehrer nicht, sondern drohen mit schlechten Noten, Petzbriefen nach Hause oder, ganz neu, mit schlechten Noten fürs Arbeitsverhalten.
    Ich stimme dem Artikel also schon zu, dass Hausaufgaben oft eher Selbstzweck sind als dass sie den Schülern etwas bringen.
    Und die Sachen, die ich wirklich gut kann und für wichtig halte, habe ich außerhalb der Schule gelernt, da muss ich Benni zustimmen.
    Schüler, die versuchen, aus der Schule etwas Nützliches fürs Leben herauszuholen und nicht nur für irgendwelche Noten und Prüfungen zu lernen, sind bei uns absolute Exoten und ecken oft an.

  • Simone

    In meinem Mathematikunterricht an der Oberstufe werden auch meistens Hausaufgaben aufgegeben. Aber das Wichtigste dabei ist, dass sie im Unterricht noch einmal besprochen und vorgerechnet werden, sodass jeder sie versteht. Das war dann nicht sinnlos, sondern lehrreich. Wie Helena geschrieben hat, gleicht das den Geschwindigkeitsunterschied zwischen den verschiedenen Schüler/innen aus.

    Hausaufgaben können sinnvoll zum Üben sein, wer sie jedoch nicht versteht, kann beim Lehrer/in nicht direkt nachfragen und dann sind sie nutzlos. Oft dienen die Hausaufgaben nur zum Gängeln der Schüler/innen, weil viele überflüssig sind und sie aufgezwungen werden, eine gute Möglichkeit, schlechte Noten bzw. Punktabzug zu geben. Ich beneide Erwachsene, die im Berufsleben tätig sind: Wenn sie nach Hause kommen, ist Feierabend, aber wer von der Schule nach Hause kommt, kann sich nicht entspannen wegen der Hausaufgaben.

  • Simone

    In meinem Mathematikunterricht an der Oberstufe werden auch meistens Hausaufgaben aufgegeben. Aber das Wichtigste dabei ist, dass sie im Unterricht noch einmal besprochen und vorgerechnet werden, sodass jeder sie versteht. Das war dann nicht sinnlos, sondern lehrreich. Wie Helena geschrieben hat, gleicht das den Geschwindigkeitsunterschied zwischen den verschiedenen Schüler/innen aus.

    Hausaufgaben können sinnvoll zum Üben sein, wer sie jedoch nicht versteht, kann beim Lehrer/in nicht direkt nachfragen und dann sind sie nutzlos. Oft dienen die Hausaufgaben nur zum Gängeln der Schüler/innen, weil viele überflüssig sind und sie aufgezwungen werden, eine gute Möglichkeit, schlechte Noten bzw. Punktabzug zu geben. Ich beneide Erwachsene, die im Berufsleben tätig sind: Wenn sie nach Hause kommen, ist Feierabend, aber wer von der Schule nach Hause kommt, kann sich nicht entspannen wegen der Hausaufgaben.

  • Simone

    In meinem Mathematikunterricht an der Oberstufe werden auch meistens Hausaufgaben aufgegeben. Aber das Wichtigste dabei ist, dass sie im Unterricht noch einmal besprochen und vorgerechnet werden, sodass jeder sie versteht. Das war dann nicht sinnlos, sondern lehrreich. Wie Helena geschrieben hat, gleicht das den Geschwindigkeitsunterschied zwischen den verschiedenen Schüler/innen aus.

    Hausaufgaben können sinnvoll zum Üben sein, wer sie jedoch nicht versteht, kann beim Lehrer/in nicht direkt nachfragen und dann sind sie nutzlos. Oft dienen die Hausaufgaben nur zum Gängeln der Schüler/innen, weil viele überflüssig sind und sie aufgezwungen werden, eine gute Möglichkeit, schlechte Noten bzw. Punktabzug zu geben. Ich beneide Erwachsene, die im Berufsleben tätig sind: Wenn sie nach Hause kommen, ist Feierabend, aber wer von der Schule nach Hause kommt, kann sich nicht entspannen wegen der Hausaufgaben.

  • @Simone:

    „Ich beneide Erwachsene, die im Berufsleben tätig sind: Wenn sie nach Hause kommen, ist Feierabend…“

    Auch nicht immer. Das kommt auch auf den Job an. Wenn man selbständig ist, hat man auch selten Feierabend. 🙂
    Wenn man als Schüler nach der Schule zügig die Hausaufgaben macht, dann hat man auch seinen Feierabend. Man könnte die Hausaufgaben ja auch noch in der Schule machen.
    🙂 Habe ich allerdings auch nicht so gemacht.

  • @Simone:

    „Ich beneide Erwachsene, die im Berufsleben tätig sind: Wenn sie nach Hause kommen, ist Feierabend…“

    Auch nicht immer. Das kommt auch auf den Job an. Wenn man selbständig ist, hat man auch selten Feierabend. 🙂
    Wenn man als Schüler nach der Schule zügig die Hausaufgaben macht, dann hat man auch seinen Feierabend. Man könnte die Hausaufgaben ja auch noch in der Schule machen.
    🙂 Habe ich allerdings auch nicht so gemacht.

  • @Simone:

    „Ich beneide Erwachsene, die im Berufsleben tätig sind: Wenn sie nach Hause kommen, ist Feierabend…“

    Auch nicht immer. Das kommt auch auf den Job an. Wenn man selbständig ist, hat man auch selten Feierabend. 🙂
    Wenn man als Schüler nach der Schule zügig die Hausaufgaben macht, dann hat man auch seinen Feierabend. Man könnte die Hausaufgaben ja auch noch in der Schule machen.
    🙂 Habe ich allerdings auch nicht so gemacht.

  • Wir sind gerade im Aufnahmeprozess für die Freie Aktive Schule in Stuttgart (Montessori-Wild-Konzept), wo unsere Tochter im Herbst starten möchte. An dieser Schule gibt es keine verordneten Hausaufgaben (und keine Noten!) – das Kind beschließt selbst, ob es nachmittags noch irgendetwas intensiv nachforschen, üben, wiederholen… möchte, was es morgens erfahren hat. Die FAS endet via Exterrnenprüfung mit einem staatlich anerkannten Werkrealschulabschluss (10. Klasse). Hier in Stuttgart gibt es sie erst seit 8 Jahren, aber an anderen Orten schon seit dreißig Jahren, und die Erfahrung zeigt: Es klappt, auch wenn die Kinder völlig frei entscheiden, was sie wann und wie lernen oder nicht lernen wollen – sie landen nicht als Obdachlose unter der Brücke, sondern entwickeln sich zu sozial hochkompetenten, kreativen Menschen, die genau wissen, was sie wollen. Und um auf ein anderes Blog-Thema einzugehen: Amoklauf an einer FAS – das kann ich mir nicht vorstellen. Homepage: http://www.fas-stuttgart.de

  • Wir sind gerade im Aufnahmeprozess für die Freie Aktive Schule in Stuttgart (Montessori-Wild-Konzept), wo unsere Tochter im Herbst starten möchte. An dieser Schule gibt es keine verordneten Hausaufgaben (und keine Noten!) – das Kind beschließt selbst, ob es nachmittags noch irgendetwas intensiv nachforschen, üben, wiederholen… möchte, was es morgens erfahren hat. Die FAS endet via Exterrnenprüfung mit einem staatlich anerkannten Werkrealschulabschluss (10. Klasse). Hier in Stuttgart gibt es sie erst seit 8 Jahren, aber an anderen Orten schon seit dreißig Jahren, und die Erfahrung zeigt: Es klappt, auch wenn die Kinder völlig frei entscheiden, was sie wann und wie lernen oder nicht lernen wollen – sie landen nicht als Obdachlose unter der Brücke, sondern entwickeln sich zu sozial hochkompetenten, kreativen Menschen, die genau wissen, was sie wollen. Und um auf ein anderes Blog-Thema einzugehen: Amoklauf an einer FAS – das kann ich mir nicht vorstellen. Homepage: http://www.fas-stuttgart.de

  • Wir sind gerade im Aufnahmeprozess für die Freie Aktive Schule in Stuttgart (Montessori-Wild-Konzept), wo unsere Tochter im Herbst starten möchte. An dieser Schule gibt es keine verordneten Hausaufgaben (und keine Noten!) – das Kind beschließt selbst, ob es nachmittags noch irgendetwas intensiv nachforschen, üben, wiederholen… möchte, was es morgens erfahren hat. Die FAS endet via Exterrnenprüfung mit einem staatlich anerkannten Werkrealschulabschluss (10. Klasse). Hier in Stuttgart gibt es sie erst seit 8 Jahren, aber an anderen Orten schon seit dreißig Jahren, und die Erfahrung zeigt: Es klappt, auch wenn die Kinder völlig frei entscheiden, was sie wann und wie lernen oder nicht lernen wollen – sie landen nicht als Obdachlose unter der Brücke, sondern entwickeln sich zu sozial hochkompetenten, kreativen Menschen, die genau wissen, was sie wollen. Und um auf ein anderes Blog-Thema einzugehen: Amoklauf an einer FAS – das kann ich mir nicht vorstellen. Homepage: http://www.fas-stuttgart.de