Geben und Nehmen andersherum erklärt und eine Geld-Magie-Übung

Zwei Zen-Meister schmorten in der Hölle. Nach ein paar Hundert Jahren hatten sie ihre Zeit abgesessen und wurden zum Meister der Hölle zitiert.

„Ihr zwei bekommt eine neue Chance, euch zu bewähren. Alle beide dürft ihr auf die Erde zurückkehren und dort ein Leben führen. Wenn ihr diesmal die Zusammenhänge versteht, kommt ihr nie mehr in die Hölle.“

Die beiden nicken zustimmend.

„Ich habe zwei Lebensstile zur Auswahl. In einem bekommst du dein ganzes Leben lang Geld. Im anderen gibst du dein ganzes Leben lang Geld. Nun wählt euch jeder eines der beiden Leben aus.“

Der eine drängte sich vor: „Ich nehme das Leben, in dem ich die ganze Zeit Geld bekomme!“ – „Gut, so sei es“ erwiderte der Meister.

„Na ja“ seufzte der andere, „dann bleibt mir ja nur das Leben, in dem ich die ganze Zeit Geld gebe“.

Der Höllenmeister lächelte zufrieden und sagte zum ersten: „Du wirst dich als Penner inkarnieren“ und zum anderen „und du als Milliardär“.

„Was?“ sagte der erste Mann schockiert. „Warum denn das, ich dachte, ich bekomme Geld?“

Der Höllenmeister: „Ja, so ist es. Die Armen, die Obdachlosen und die Bedürftigen sind die, die dauernd Geld bekommen. Die Reichen sind diejenigen, die in der Lage sind, dauernd Geld zu geben“.

*

Damit es dir nicht so geht, wie den Zen-Meistern, ist hier eine Übung für dich. Um reich zu sein, ist es wichtig ein Reichtumsbewusstsein zu entwickeln. Dies geschieht, indem du dir Freiheit im Geben und Nehmen schaffst. Und damit jede Blockierung oder Hemmung, etwas zu geben oder zu nehmen aufzulösen. Natürlich im Rahmen deiner gegenwärtigen Möglichkeiten.

Es geht weniger darum, was genau du gibst oder nimmst. Es geht auch nicht darum, sinnlos Dinge wegzuwerfen oder anzuhäufen. Es geht darum, innere Schuldgefühle aber auch Schuldzuweisungen (Schuld führt zu Schulden) beim Geben oder Nehmen zu bemerken und loszulassen.

Nimm dir ein Blatt Papier und erstelle zunächst eine Liste, indem du einen der folgenden Sätze mehrmals beendest:

Ich hätte genug Geld, wenn…

Ich würde an meinem Reichtumsbewusstsein arbeiten, aber…

Diese zwei Aussagen führen dich zu den Personen und Ereignissen, die du beschuldigst oder verantwortlich für deinen Geldmangel machst. Jede Beschuldigung wirkt dahingehend, dass die Macht über deine Geldsituation nach außen abgegeben wird.

Nachdem du einige Schuldzuweisungen identifiziert hast, übernimm die Verantwortung für deinen Geldmangel, indem du erkennst, inwiefern du selbst zu der Situation beigetragen hast, wofür du andere beschuldigst.

Beantworte nun zu jeder Aussage die Frage:

Was war meine Verantwortung, mein Anteil an dieser Problematik? Und schreibe die Antwort dazu.

Übernimm zu 100% die Verantwortung für deine Situation.

Es bedarf dazu einer inneren Haltung. Einer inneren Entscheidung. Diese Haltung ist fühlbar und führt zur Macht über die Situation.

Eine der kraftvollsten Affirmationen, die ein Mensch aussprechen kann, lautet: „Ich bin vollkommen für mich verantwortlich.“

14 Kommentare

  • Ursula

    Wunderbar…
    genauso ist es, ich praktiziere es seit ca. 4 Jahren, bzw. fing ich vor 4 Jahren an, die volle Verantwortung für meine Lebenssitutation zu übernehmen mit hier und da ein paar Ausrutschern, doch es stimmt, wenn es finanziell mal sehr eng wird und aussichtslos erscheint, schließe ich meine Augen, atme tief durch und beruhige mich und sage, es gibt genug Geld für alle und es wird auf wundersame Weise, genau die Summe zu mir kommen, die ich WIRKLICH benötige…. für mich schließt das auch ein, selbst anderen zu geben, wenn ich etwas habe und sei es ein Glas Honig oder Fünf Euro oder 1Portion Pommes oder was anderes zu spendieren, wenn ihr Portmonaie gerade leer ist… Geld das im Fluss bleibt kommt auch zu einem…
    Die Kunst ist wohl viel mehr… was dIE Einzelne als genug betrachtet… Anstatt zu Jammern, die eigene Energie nutzen um Lösungen zu finden…

  • Eigenverantwortung ist für wahr das Schlüsselwort.

    „Reichtum“ ist gewiss angenehm, aber ich frage immer:
    Was muss ich dafür tun?

    Und sofort hat sich so manche Verlockung oder Möglichkeit erledigt, wenn frau in bestimmte Energiekreise nicht mehr eintreten möchte oder die eigenen Grenzen kennt, die sie nicht mehr zu überschreiten gedenkt.

    Stephanies letzter Blog-Beitrag…Am Anfang war die Mutter

  • wenn jeder selbst für seinen Geldmangel verantwortlich sein soll, dann gilt das für alle Menschen: wer viel verdient (z. B. als Milliardär) ist selbst dafür verantwortlich, wer wenig verdient (z.B. als Billigjobber) ist auch dafür verantwortlich.
    Diese Behauptung ist geradezu absurd gegenüber der von persönlichen Verantwortungen völlig losgelösten Existenz eines Geldsystems, das nach dem Zinseszinsprinzip Reichtum dorthin verteilt, wo schon Reichtum ist und umgekehrt. Das gleiche gilt für das Eigentum an Sach- und Geldkapital.
    Die Rede von der 100%tigen Selbstverantwortung bzw. vom Ausgleich von Geben und Nehmen gilt zwar für das Matriarchat, wo es kein Geld und natürlich auch nicht die genannten Geldmechanismen gibt.
    Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass jeder für sein Leben verantwortlich, das aber dennoch von den „materiellen“, geschichtlich gewordenen Bedingungen geprägt ist. Die Selbstverantwortung bezieht sich also darauf, wie Mensch auf diese Bedingungen reagiert.

  • nur wenn ich mein leben sebst in meine hände nehme, habe ich den reichtum auch zu geben. was ich gebe, hängt zum einen davon ab, was ich zu verschenken habe – und dies sind durchaus nicht nur materielle dinge oder menetäre werte. und zum anderen, was mein gegenüber braucht. oft schon habe ich erfahren, wie die auseinandersetzung mit meinen mitmenschen mein und ihr umfeld verändert hat, von der bedürftigkeit zum selbs-bewussten handeln und sein im hier und jetzt. sich nicht sorgen über das was vielleicht kommen mag und sich nicht grämen über all das was bereits geschehen ist. nur in DIESEM augenblick bin ich in der lage etwas zu tun. damit kann ich nachhaltigkeit auslösen und etwas für die zukunft – für uns alle – initiieren. denn ich bin nicht allein, isoliert auf der erde, ich bin im ständigen austausch mit allen und allem. auch dies ist reichtum, den ich annehme und verteile.

    flusslaufs letzter Blog-Beitrag…

  • Benjamin

    Hallo Bernd,
    das Geldsystem existiert nicht ausserhalb jeglicher persöhnlichen Verantwortung; und wir haben es auch als NormalverdienerInnen mit zu verantworten, wenn unser Währungssystem nicht besser ist. Es ist eher diese Wer-nicht-arbeiten-will-soll-auch-nicht-essen-Einstellung die Probleme verursacht und die Tatsache, das wir immer vereinzelter leben. Das Geld ist nur unbelebte Materie (geprägtes Metall, bedrucktes Papier, Binärzahlen im Computer), das aufgrund seiner Seltenheit als Wertaufbewahrungs- und Tauschmittel dient, und unterscheidet sich kaum von anderen Werkzeugen, die wir uns ausgedacht haben.
    Und übrigens: Auch einige Matriarchate verwenden Geld (sogar kapitalistisches!) aber sie lassen sich von ihm eben nicht vorschreiben, wie sie zu leben haben.

  • Ursula

    @flusslauf – Danke Flusslauf, das ist wunderschön formuliert, Reichtum wird leider immer an Geld ausgemacht… doch Reichtum ist vielfältig… und es ärgert das Patriarcht, wenn wir uns so ihrer Mechanismen entziehen können… die Methoden des Patriarchats werden immer heftiger und suptiler, um sich die Menschen, die im Einklang leben gefügig und abhängig zu machen… doch wir ernähren uns nicht vom Geld, sondern den Früchten der Erde! Danke auch an Benjamin… Selbstbestimmung wie wir leben ist auch Freiheit!

  • LCS

    Auch ich schließe immer mal wieder die Augen und hoffe – und bis jetzt gab es für alle Probleme – nicht nur finanzielle – eine Lösung. Ohne Eigenverantwortung läuft nichts und man sollte das bereits seinen Kindern klar machen. Heute wird immer schnell die Schuld für Fehlschläge und Mißstände bei anderen gesucht, doch oft ist man an der Situation nicht ganz unschuldig.

    LCSs letzter Blog-Beitrag…Wii Wario zerstört Youtube

  • Ruth

    Guten Tag
    Na klar Eigenverantwortung. Ich leide zwar nicht unter wirklicher Geldnot, aber ich würde mir gerne teurere Sachen leisten, die mich mir eben nicht leisten kann. Dies wiederum hängt mit einem schlechten Gewissen zusammen. Den ich muss nicht hungern und kann mir auch sonst schönes leisten und andere (soviele derer) müssen Hunger leiden. Irgendwie geht das gegen mein Gerechtigkeitsempfinden. Und genau deshalb getraue ich mir oft nicht mehr zu beanspruchen….

    Lieben Gruss.
    Ria

  • Vielen Dank für eure wohl überlegten Kommentare!

    @Ursula: Genau! Es geht nicht darum mit Geld um sich zu werfen, sondern einfach um sich zu werfen 😉

    @Stefanie: Sehe ich auch so. Nur ist wichtig, dass ich mir nicht ein „Egalsein“ mir selbst gegenüber angewöhne, so wie „Schaffe ich ja doch nicht“.

    @Bernd: Der Unterschied ist nicht Matriarchat oder Patriarchat, sondern die innere Haltung. Und die kann in beiden Systemen gelebt werden.

    @flusslauf: auf den Punkt gebracht! Viele verbinden Reichtum mit einer hohen Zahl auf dem Konto.

    @Benjamin: Ein Beispiel solcher Matriarchate sind Indianerstämme in den USA und Kanada, die eine Spiel-Konzession für ihr Reservat vom Staat bekommen, damit sie ein Einkommen haben. Sie betreiben Casinos wie in Las Vegas, kapitalistischer geht’s wohl kaum, und behalten doch ihren herrschaftsfreien und spirituellen Lebensstil.

    Geld verdirbt nicht den Charakter, es bringt nur einen verdorbenen Charakter ans Licht!

    @Ruth: schlechtes Gewissen hängt direkt mit Schuld zusammen. Sieh die Übung mal unter diesem Gesichtspunkt.

  • @Hannelore – Es geht mir nicht darum ob, ich etwas „schaffe“, sondern ob ich mich auf bestimmte Systeme einlassen will. Aus einer wohlüberlegten Entscheidung heraus kann ich mich von manchen (gesellschaftlichen) Entwicklungen abwenden und andere für mich nutzen. (deshalb bin ich im Internet auf den Seiten der sozialen Netzwerke zu finden und surfe nicht auf Pornoseiten 😉 )

  • „Es ist eher diese Wer-nicht-arbeiten-will-soll-auch-nicht-essen-Einstellung die Probleme verursacht und die Tatsache, das wir immer vereinzelter leben.“
    Genau so sehe ich das auch. Besonders, da Arbeit heute immer wieder nur mit bezahlter Erwerbsarbeit assoziiert wird. Denn es gibt eine Menge Menschen, die in diesem Sinne nicht arbeiten, bzw. nicht dazu in der Lage sind. Aber es existieren noch andere „Währungen“ außer Geld. Geben und Nehmen nur unter dem Aspekt der materiellen Dinge zu betrachten, wäre tatsächlich eine sehr einseitige Sichtweise.

    Ein Kind, dass geboren wird, ist erst einmal auf das Geben anderer (vorzugsweise der Mutter) angewiesen, um zu (über)leben. Es lernt zuerst zu Nehmen – Wärme, Nahrung, Zuwendung (Liebe), Schutz, Kontakt und Kooperation.
    Ein Kind gehört also zuerst nur zu den „Nehmern“. Jedoch innerhalb der Menschengemeinschaft wird indess eines Tages erwartet, dass es auch „gibt“. Das Kind nimmt, damit es später etwas zu geben hat. So einfach ist das! So funktioniert das Leben schon immer, deshalb sind wir alle hier…

  • … Ein Kind gehört also zuerst nur zu den „Nehmern“…
    Das sehe ich anders. Wenn auch unbewusst gibt ein Baby den Eltern viel zurück, z.B wenn es deinen Finger ganz festhält, ein Lächeln, das erste Wort …
    .-= Sandras letzter Blog-Beitrag…Tilgungsplan Rechner =-.

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