Tag der indigenen Völker – 18 Fakten

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute am 9. August: „Dieser Tag, ausgerufen von den Vereinten Nationen, ist eine wichtige Gelegenheit für die Welt, indigene Völker und ihr Recht auf Überleben und Selbstbestimmung anzuerkennen. Wir hoffen, mit diesen ungewöhnlichen Fakten das Verständnis und den Respekt für indigene Völker – und ihren beeindruckenden Beitrag zur Vielfalt der Welt – zu fördern.”

1. Weltweit gibt es über 100 unkontaktierte Völker. Einige leben nur rund 100km von Perus größter Touristenattraktion, Machu Picchu, entfernt.

2. Vorfahren der indigenen Völker in Neuguineas Baliem-Tal haben wahrscheinlich schon lange vor den heutigen Europäern Landwirtschaft betrieben.

3. Das indigene Volk der Moken, die Seenomaden des Andamanischen Meeres, haben die einzigartige Fähigkeit entwickelt, unter Wasser scharf zu sehen. Im Vergleich zu Kindern in Europa, haben die Moken-Kinder eine 50-prozentig höhere Sehkraft.

4. Die Sentinelesen leben wahrscheinlich schon seit über 55.000 Jahren auf den Andamanen Inseln.

5. Jede sechste Sprache, die auf der Welt gesprochen wird, stammt aus Neuguinea.

6. Indigene Völker haben einige der wichtigsten Grundnahrungsmittel dieser Erde entwickelt. Maniok (Cassava), Mais und Kartoffeln sind Ergebnisse ihrer Landwirtschaft.

7. Die Jäger im Volk der Hadza in Tansania machen sich den Gesang eines Vogels zunutze, um Bienenstöcke in Affenbrotbäumen aufzuspüren.

8. Awá -Frauen in Brasilien kümmern sich um verwaiste Affenbabies, unter anderem, indem sie sie säugen.

9. Es wird vermutet, dass die Sprache der bolivianischen Kallawaya-Heiler, die noch heute gesprochen wird, die geheime Sprache der Inka-Könige war.

10. Indigene Völker haben über Jahrtausende außergewöhnliche Überlebensstrategien entwickelt. Ein Jäger im Amazonas kann mit Tierlauten seine Beute erschrecken und in die Arme eines zweiten Jägers treiben. Mit den Lauten eines paarungsbereiten Weibchens kann er männliche Tiere anlocken.

11. Die Buschleute im südlichen Afrika leben seit mindestens 70.000 Jahren in der Region. Neue Studien vermuten, dass die Buschleute unseren Vorfahren genetisch näher sind als jeder andere.

12. In der Trockenzeit lagern die Buschleute Wasser in leeren Straußeneiern, die sie mit Bienenwachs versiegeln und im Boden vergraben.

13. Von den 7.000 Sprachen, die es weltweit gibt, werden 4.000 von Angehörigen indigener Völker gesprochen.

14. Die Kazakh aus dem Westen der Mongolei richten Adler für die Jagd ab. Sie haben so eine starke Bindung zu den Tieren, dass sie nachts neben ihnen schlafen und sie im ersten Lebensmonat mit der Hand füttern.

15. Indigene Völker verfügen oft über detailliertes Wissen über ihre Umwelt. Sie wissen Dinge, die wir nicht wissen. Die Shuar in Ecuador beispielsweise, benutzen rund 100 verschiedene Pflanzenarten, nur um Magenschmerzen zu behandeln.

16. Die letzte Sprecherin von Bo, einer Sprache die wahrscheinlich 55.000 Jahre alt ist, starb 2010 auf den Andamanen Inseln.

17. Die Völker auf den indischen Andamanen Inseln konnten sich vor dem Tsunami 2004 retten. Als sie sahen, dass sich das Meer zurückzog, flüchteten sie sofort auf einen Berg.

18. Curare, ein pflanzliches Gift das von südamerikanischen Indianern entwickelt wurde, um Beutetiere zu lähmen, wird in der westlichen Medizin inzwischen zur Entspannung von Muskeln eingesetzt. Es macht unter anderem Operationen am offenen Herzen möglich.

Quelle: Survival International