Der Dreierschritt der Fremdbestimmung

San-Bogenschütze, Foto: Two Roads

Am Beispiel der afrikanischen San (auch !Kung oder Buschmänner genannt), möchte ich Ihnen das Ausmaß unserer Fremdbestimmung verdeutlichen.

Die San leben seit Menschengedenken in der Kalahari, einer Wüste im südlichen Teil Afrikas. Sie gelten in der Wissenschaft als die ältesten Völker überhaupt.

Das Wissen der San über die wilden Tiere in ihrer Umgebung ist mit nichts auf der Welt vergleichbar. Kein Naturforscher kann sich mit ihnen messen, wenn es um das Verständnis der Gewohnheiten und Besonderheiten der Tierwelt geht, das für sie einen Unterschied zwischen Leben und Tod machen kann.

Der Raupen-Tanz Ritual (Caterpillar Dance)

Eines der Tanzrituale der San ist der Raupentanz. Er wird beispielsweise vor einer Jagd getanzt. Westliche Menschen missinterpretieren Rituale matriarchaler Völker, sie sagen „Die Buschmänner beten zu N’go, der Raupe, um ihr Gift zu stärken.“(Quelle)

Fakt ist, dass die San das Gift der Raupen destillieren, es auf ihre Pfeile auftragen und damit das gejagte Wild betäuben, bevor sie es töten. Sie tun das seit Jahrtausenden, es ist ein Alltagsjob wie bei uns Kartoffelschälen. Diese Menschen wissen genau wie stark das Gift ist. Warum sollten sie beten, damit es stark, bzw stärker wird? Das würde einen gewaltigen Unsicherheitsfaktor in dem komplexen Verarbeitungsprozesses bedeuten.

Manche Forscher behaupten auch, die San würden N’go, die Raupe, „als ihren obersten Gott“ verehren. Woraus schließen Forscherinnen das?
Das Wort ‚Gott‘ hat eine indogermanische Wurzel und gehört ausschließlich zu unserer historisch geprägten (patriarchalen) Kultur. Dieses Gotteskonzept einfach auf die Sitten uns fremder Kulturen zu übertragen, zeigt mangelndes Einfühlungsvermögen und Unwissenheit.

Ein Ritual dient immer einem bestimmten Zweck, und der ist sehr praktisch: Er bringt die Menschen mit der geistigen Welt in Kontakt.

Wir waren alle schon mal in der Situation, wo wir etwas Gefährliches erfolgreich erledigt haben, z.B. einen schweren Topf mit kochendem Wasser gehoben und woanders wieder abgesetzt haben. Uns ist bewusst, wie gefährlich das ist, besonders, wenn kleine Kinder in der Nähe sind, und wir wollen uns vollständig auf diese Handlung konzentrieren und unter keinen Umständen abgelenkt werden.

Nun, aus dem gleichen Grund findet das Ritual des Raupen-Tanzes statt: die Tänzerinnen empfinden die Raupe nach, das macht die Situation für alle präsent. Es ist wie bei uns eine Feuer-Sirene: sie versetzt uns in Bereitschaft. Beim Raupen-Ritual wird jede Person, jedes Kind veranlasst, sich auf dieses Ereignis, den Umgang mit hochgiftigen Pfeilen, zu konzentrieren, sich die Situation und die Gefahr bewusst zu machen und alle Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Nachdem das Unterfangen geglückt ist, wird gefeiert.

Das gehört zu den Merkmalen jedes Rituals der Stammesgesellschaften; entweder findet es zur Vorbeugung oder als Auflösung von Problemen statt.

Die hohe Energiekonzentration auf die Raupe – für uns nur ein kleines unwichtiges Tier – muss westliche Menschen glauben lassen, dass es sich hier um eine Art „Gottesdienst“ handelt, denn das ist unsere Erfahrung von hoher, andächtiger Energiekonzentration. Unsere Priester, die Geistlichen also, sind geübt darin, die Kirchengemeinde in diesen Bewusstseinszustand zu versetzen und die Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken. Nur bei uns ist dieses „etwas“ abstrakt, eine Idee. Während bei den Naturvölkern hinter jedem Ritual immer etwas sehr Handfestes steckt: konkret, menschlich und jedes Mitglied betreffend.

Deshalb handelt es sich bei uns nicht um Rituale, sondern um Zeremonien. Rituale sehen jedes Mal etwas anders aus, weil sie aus dem Augenblick heraus von allen geschaffen werden. Zeremonien sind sinnentleerte, immer gleiche Handlungsabläufe.

Ein Raupentanz-Ausschnitt:

Auf westliche Augen und Ohren wirkt dieser Tanz eher etwas chaotisch, es ist keine „perfekte Performance“ nach unseren Maßstäben – gerade heraus gesagt: es klingt schauerlich.

Aber der Tanz wird ja auch gar nicht für ein außenstehendes Publikum aufgeführt. Es ist ein intimer Moment, eher mit unserem Gesang in der Badewanne zu vergleichen, wo wir uns unbeobachtet glauben. Die San haben neben den „heiligen“ Gesängen sehr schöne, auch für uns wohlklingende Lieder.

Diese Menschen tanzen beim Raupen-Tanz-Ritual eine Geschichte, ihre Geschichte. Alle Mitglieder der Gemeinschaft verstehen, worum es geht. Die Tänzerinnen sind dem magischen Augenblick verpflichtet, sich selbst und ihren Schwestern und Brüdern, aber nicht unbeteiligten Zuschauern.

Sie führen ein Drama auf, das mehrere Funktionen erfüllt:

  • es macht auf die bevorstehende Jagd und die damit verbundene (Gift-)Gefahr aufmerksam; die Auf- und Erregung wird geteilt und mitgeteilt
  • es stellt die Tradition der Sippe dar, schafft Gemeinschaftsgefühl
  • es ermöglicht individuellen und spontanen Selbstausdruck (Umgang mit den eigenen Gefühlen)
  • es ist eine Form der Überlieferung und dient dem Unterrichten der Kinder

Auch die Jagd selbst wird laut Wikipedia als Tanz bezeichnet:

Bis zu 40 Stunden dauert die Verfolgung einer großen Kudu-Antilope bis zu deren Erschöpfung. Bezeichnet wird so eine Ausdauerjagd als „Der Große Tanz“. Ihrem Empfinden nach werden die Jäger eins mit dem Kudu, versetzen sich in das Kudu, ahnen seine Wege voraus und erlegen es zuletzt aus kurzer Distanz mit dem Speer.

Die Verwandlung

„Man mache die Naturvölker erst zu Menschen, dann zu Christen; man bilde sie langsam zu der und durch die Kultur vor, deren höchste Blüthe das Christenthum ja eben sein will. Nicht Wissen und Erkennen, und wäre es der höchsten Weisheit, Thätigkeit vielmehr und selbständiges Bauen des eigenen Lebens gibt dem Menschen erst sittlichen Halt und sittliche Kraft: diese wecke, gestalte, befördere man und man wird das Christentum fördern.“ (Dr. Georg Gerland, Über das Aussterben der Naturvölker, Leipzig, 1868)

Was Gerland vor 150 Jahren schrieb, wird seitdem bis heute fleißig umgesetzt. Die Ombili-Foundation hat eine Schule mit Internat gebaut und es sich zur Aufgabe gemacht, die San auf eine „höhere Entwicklungsstufe“ zu befördern. Im Jahresbericht der Stiftung heißt es:

„…dass die San in Namibia die ärmste Bevölkerungsgruppe darstellt … Sie ernähren sich nur von dem, was die Natur ihnen gegeben hat … Bei den San bedingt vielfach deren halbnomadische Lebensweise, dass die Kinder mit den Eltern umherwandern und nicht die Schulen besuchen … Traditionell sind die San seit jeher jedem Unterdrückungs­- und Diskriminierungsdruck ausgewichen … Soll ein Umdenken bei den San erreicht werden, d. h. ein Einstellen auf die Anforderungen der heutigen Welt, muss man mit der Schu­lung der Kinder beginnen“

Der heutigen Welt? Wessen heutige Welt? Die San haben Zehntausende von Jahren auf ihre Weise überlebt; ob wir überleben, ist ungewiss. Wer muss sich da auf welche Anforderungen einstellen? Eurozentrismus pur.

Weiter heißt es im Stiftungsbericht:
„Unter der Leitung von Frau Esme van der Merwe ist die Volksschule auch gut vorangegangen. Es herrscht mehr Zufriedenheit und Disziplin.“
Wie diese Zufriedenheit und Disziplin aussieht, zeigt das Video:

Schön singen die Kinder, nicht wahr? Das klingt melodisch in unseren Ohren.

Was wir als schön und ordentlich empfinden ist: Gleichklang, Gleichschritt, Uniformen.
Aber was sehen wir noch?
Die Kinder sehen traurig aus. Leblos. Ihre Sprache mit den lustigen Klicklauten ist verschwunden. Keine spontane Bewegung. Tot.
Aus Geldmangel kann nicht in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Das war zu Beginn des Kolonialismus auch schon so.

In Afrika sagt man: Die Kinder kehren nach der Ombili-Internatszeit als „Besitzer des Schattens“ in ihre Dörfer zurück. Damit ist gemeint, dass sie ohne Antrieb herumsitzen.

Sie haben noch nicht trainiert, eine Rolle zu spielen, zu der Bewegung gehört, aber nicht zuviel, und vor allem ein fröhlicher Gesichtsausdruck mit Lächeln (vgl. Wenn ein Baby zu lächeln beginnt)

Aber die Kinder werden mit der Zeit zivilisierte funktionierende Menschen werden.

Auch Erwachsene werden bei Ombili unterrichtet: Sie lernen „Kunsthandwerk“, z.B. Mobiles anzufertigen und zwar in Arbeitsteilung: Die Frauen schnitzen die Reifen, die Männer die Tiere, die Älteren sammeln die Stöcke, der Nächste schnitzt wieder ein anderes Teil, und so weiter und so fort … die Leiterin kauft den Eingeborenen das Kunsthandwerk ab. Sie betont, dass man den Männern nicht beim Schnitzen helfen muss, „denn die können das viel besser als wir“! Herablassend wie Anno 1868.

Lächelnde, kultivierte Puppen

Hier sind sie nun: Kinder und Jugendliche, wie wir sie lieben.
Elegant, lächelnd, sauber und ordentlich – angepasst eben. Zur Unterhaltung der Erwachsenen.

Unsere Kinder haben nie die Freiheit der San-Kinder erlebt. Deshalb zeigen sie auch keine Trauer oder Verzweiflung. Tiere, die im Zoo geboren wurden, sind auch nicht mehr wild. Unsere Kinder sind daran gewöhnt, und wir sind an den Anblick fremdbestimmter Kinder (und Erwachsener) gewöhnt. Es ist normal. Wenn Einzelne die Anpassung nicht schaffen, werden sie mit medizinischen Ausdrücken etikettiert (Asperger-Syndrom, Hyperaktivität usw.). Die Eltern sind verzweifelt und rennen mit ihnen zum Arzt, der sie mit Medikamenten in den Griff kriegt: ruhig stellt.

Der Dreierschritt der Fremdbestimmung

Als den Dreierschritt bezeichne ich das Muster, das im Patriarchat die Fremdbestimmung möglich macht und vor allem aufrecht erhält. Es ist ein Gewebe, das die gesamte Gesellschaft durchdringt.

A (eine Person oder Gruppe) veranlasst B (eine Person oder Gruppe) C (eine Person oder Gruppe) zufriedenzustellen.

Dreierschritt der Fremdbestimmung

Hier sind ein paar Beispiele:

  • Der Chef veranlasst die Arbeitnehmer zu Handlungen, die die Wünsche der Aktionäre befriedigen. („Wir müssen Überstunden machen“)
  • Die Theaterleitung veranlasst die Schauspielerinnen zu Handlungen, die das Publikum befriedigen. (Das Gleiche gilt für Sportveranstaltungen.)
  • Die Lehrerinnen veranlassen die Schüler zu Handlungen, die die Eltern befriedigen (oder das Kultusminsterium)
  • Eltern veranlassen ihre Kinder zu Handlungen, die die Großeltern befriedigen. („Gib der Oma ein Küsschen“)
  • Priester veranlassen die Gläubigen zu Handlungen, die Gott zufrieden stellen. („Lasst uns beten“)
  • Kollegen veranlassen andere Kollegen zu Handlungen, die die Geschäftsleitung zufrieden stellen. („Bringen Sie dem Chef einen Kaffee“)
  • Offiziere veranlassen Rekruten zu Handlungen, um den Kriegsminister zufrieden zu stellen. („Feuern!“)

Der Dreierschritt geht über die einfache Angebot-und-Nachfrage-Befriedigung zwischen zwei Parteien hinaus, weil immer eine oder mehrere Personen (B) dazwischen geschaltet sind, die passiv ausführen, also benutzt werden. Wobei jede Person oder Gruppe A oder B oder C sein kann, je nachdem, um welche Rolle und Beziehung es sich gerade handelt.

In dem Moment, wo Menschen etwas tun, was sie nicht aus eigenem Antrieb tun würden, befinden sie sich auf Position B und man muss nur genau hinschauen, um A und C zu ermitteln.

Nicht alle Handlungsmuster sind so aufgebaut, nur die patriarchalen. Weil es nur in dieser Gesellschaftsstruktur Fremdbestimmung gibt, bedingt durch hierarchische Ebenen, die Dominanz über andere zulassen. Andere Kulturen achten bewusst darauf selbstbestimmt zu leben und Dominanz zu vermeiden.

Sie können einen Test in Ihrem Umfeld machen: Wir haben den Dreierschritt in unterschiedlichen Graduierungen immer dann vorliegen, wenn eine Person der anderen ungefragt Ratschläge gibt, sanften bis starken Druck ausübt oder Befehle erteilt.

***

Film (engl.) über die !Kung (Buschmänner) „Vanishing Cultures

29 Kommentare

  • kATZE

    Ist die "neue Schule" von Nena (Sängerin) zb. ein Schritt in die richtige (matriarchale) Richtung für unsere Kinder?
    Wissen "weiterzugeben" (Bildung) geht bekanntlich auch nur über dritte.
    http://www.neue-schule-hamburg.org/

  • kATZE

    Ist die "neue Schule" von Nena (Sängerin) zb. ein Schritt in die richtige (matriarchale) Richtung für unsere Kinder?
    Wissen "weiterzugeben" (Bildung) geht bekanntlich auch nur über dritte.
    http://www.neue-schule-hamburg.org/

  • kATZE

    Ist die "neue Schule" von Nena (Sängerin) zb. ein Schritt in die richtige (matriarchale) Richtung für unsere Kinder?
    Wissen "weiterzugeben" (Bildung) geht bekanntlich auch nur über dritte.
    http://www.neue-schule-hamburg.org/

  • Hannelore

    @kATZE: auf der Website über die neue Schule heißt es: " Man kann nicht in der Schule alles in die Schüler hineintrichtern und glauben, dann haben sie genug gelernt. Wenn Schüler nicht diese Motivation und Fähigkeit erlernen, selber zu lernen, dann haben sie in unserer Gesellschaft keine Chance."

    Der springende Punkt ist: in unserer Gesellschaft. Das ist genau dasselbe wie bei der Ombili-Foundation: "ein Einstellen auf die Anforderungen der heutigen Welt, muss man mit der Schu­lung der Kinder beginnen"

    Zweimal exakt die gleiche patriarchale Haltung, die unsere Gesellschaft für den Maßstab aller Dinge hält, nicht in Frage stellt und auf die man sich "einstellen" muss. Einstellen heißt anpassen heißt fremdbestimmt sein.

  • Hannelore

    @kATZE: auf der Website über die neue Schule heißt es: " Man kann nicht in der Schule alles in die Schüler hineintrichtern und glauben, dann haben sie genug gelernt. Wenn Schüler nicht diese Motivation und Fähigkeit erlernen, selber zu lernen, dann haben sie in unserer Gesellschaft keine Chance."

    Der springende Punkt ist: in unserer Gesellschaft. Das ist genau dasselbe wie bei der Ombili-Foundation: "ein Einstellen auf die Anforderungen der heutigen Welt, muss man mit der Schu­lung der Kinder beginnen"

    Zweimal exakt die gleiche patriarchale Haltung, die unsere Gesellschaft für den Maßstab aller Dinge hält, nicht in Frage stellt und auf die man sich "einstellen" muss. Einstellen heißt anpassen heißt fremdbestimmt sein.

  • Hannelore

    @kATZE: auf der Website über die neue Schule heißt es: " Man kann nicht in der Schule alles in die Schüler hineintrichtern und glauben, dann haben sie genug gelernt. Wenn Schüler nicht diese Motivation und Fähigkeit erlernen, selber zu lernen, dann haben sie in unserer Gesellschaft keine Chance."

    Der springende Punkt ist: in unserer Gesellschaft. Das ist genau dasselbe wie bei der Ombili-Foundation: "ein Einstellen auf die Anforderungen der heutigen Welt, muss man mit der Schu­lung der Kinder beginnen"

    Zweimal exakt die gleiche patriarchale Haltung, die unsere Gesellschaft für den Maßstab aller Dinge hält, nicht in Frage stellt und auf die man sich "einstellen" muss. Einstellen heißt anpassen heißt fremdbestimmt sein.

  • richard

    dann haben sie in unserer Gesellschaft keine Chance."

    Die Aussage ist ja an sich nicht verkehrt. Kommt auf den Standpunkt an. Es ist ja leider das Vertrakte daran, dass man meist einen Kapitalstock braucht, um die eigenen Ziele verwirklichen zu können. Und damit hat frau/man bereits verloren, wenn sie ihren Lebensunterhalt hier verdienen muß. Die Frau Pauli muß es ja gerade jetzt erfahren, wie mit jemander umgegangen wird, die die überlieferten Regeln in Frage stellt. Van der Leyen hat ja mit den Kindergrippen auch zurückrudern müssen. Und genau hier muß man ansetzen. Möglichkeiten sind zu schaffen, die eine Freiheit ermöglichen:
    1. Finanzielle Freiheit für die Frauen.
    2. Aushöhlung der Institutionen des Patriarchats, v.a. Ehe, Moralgesetze für das Erste.
    3. Zentrierung auf die Kinder.

    Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass man da auf die Befindlichkeiten patriarchaler Menschen keine Rücksicht nehmen sollte.

  • richard

    dann haben sie in unserer Gesellschaft keine Chance."

    Die Aussage ist ja an sich nicht verkehrt. Kommt auf den Standpunkt an. Es ist ja leider das Vertrakte daran, dass man meist einen Kapitalstock braucht, um die eigenen Ziele verwirklichen zu können. Und damit hat frau/man bereits verloren, wenn sie ihren Lebensunterhalt hier verdienen muß. Die Frau Pauli muß es ja gerade jetzt erfahren, wie mit jemander umgegangen wird, die die überlieferten Regeln in Frage stellt. Van der Leyen hat ja mit den Kindergrippen auch zurückrudern müssen. Und genau hier muß man ansetzen. Möglichkeiten sind zu schaffen, die eine Freiheit ermöglichen:
    1. Finanzielle Freiheit für die Frauen.
    2. Aushöhlung der Institutionen des Patriarchats, v.a. Ehe, Moralgesetze für das Erste.
    3. Zentrierung auf die Kinder.

    Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass man da auf die Befindlichkeiten patriarchaler Menschen keine Rücksicht nehmen sollte.

  • richard

    dann haben sie in unserer Gesellschaft keine Chance."

    Die Aussage ist ja an sich nicht verkehrt. Kommt auf den Standpunkt an. Es ist ja leider das Vertrakte daran, dass man meist einen Kapitalstock braucht, um die eigenen Ziele verwirklichen zu können. Und damit hat frau/man bereits verloren, wenn sie ihren Lebensunterhalt hier verdienen muß. Die Frau Pauli muß es ja gerade jetzt erfahren, wie mit jemander umgegangen wird, die die überlieferten Regeln in Frage stellt. Van der Leyen hat ja mit den Kindergrippen auch zurückrudern müssen. Und genau hier muß man ansetzen. Möglichkeiten sind zu schaffen, die eine Freiheit ermöglichen:
    1. Finanzielle Freiheit für die Frauen.
    2. Aushöhlung der Institutionen des Patriarchats, v.a. Ehe, Moralgesetze für das Erste.
    3. Zentrierung auf die Kinder.

    Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass man da auf die Befindlichkeiten patriarchaler Menschen keine Rücksicht nehmen sollte.

  • Wolfskatze

    Ich habe mir den Bericht noch einmal durchgelesen und mir viel ein, dass es vor einiger Zeit ein Bericht auf dem Sender arte über ein chinesisches Dorf gab, wo die Mädchen von dort weggeholt wurden und in die Schule geschickt wurden. Das Dorf war matriarchalisch aufgebaut (ob es jetzt ein matriarchalisches Dorf war, will ich nicht behaupten, die Sprecherin hat nichts direktes dazu gesagt, aber vieles klang danach).

    Die Mädchen wollten teilweise gar nicht weg aus ihrem Dorf, weil sie da richtig glücklich waren. Die Eltern haben sie aber weggeschickt, weil sie im großen China ja eben mehr Möglichkeiten haben sollen und all diese Begründungen wurden angeführt.

    Während des Unterrichts hat sich die Lehrerin, die auch eine Art Ersatzmutter, Ansprechpartnerin und ähnliches war, hat sich teilweise wie eine Despotin aufgeführt. Da hatte eben ein Mädchen einen Blechbecher geklaut, weil sie das der Mutter mitbringen wollte und sich nicht traute es zuzugeben. Das Kind war wohl sechs oder sieben Jahre alt. Und wie lange die Frau alleine im Bericht auf das Mädchen eingeredet hat, mir ging das total auf die Nerven. Wer weiß, wie lange die Frau in der Realität, also ungeschnitten auf das Mädchen eingeredet hatte.

    Und weil sie eben frei und unbändig waren und sich nicht an das chinesische Drillideal hielten (in einer Reihe stehen, alles synchron machen und so weiter), galten sie als faul, dumm und was weiß ich.

    Am Ende hatte die Lehrerin es endlich geschafft aus diesem „primitiven“ Haufen (kein OT) eine ordentliche Klasse zu machen. Und man konnte denen deutlich ansehen wie tot die dann nur noch waren. Keine Freude, kein Leben.

    Alleine beim schauen des Berichtes wäre zumindest ich am liebsten sofort nach China gereist und hätte die Mädchen aus diesem Schulsystem herausgeholt. Das war in meinen Augen absolut unmenschlich. Sie galten ja auch als das Dorf mit der größten AnalphabetInnenrate und größte Unwissenheit und so weiter. Klar, die konnten nicht lesen, schreiben und rechnen. Im Gegensatz zu den anderen hatten/haben die nicht viel Geld und die Häuser sehen für unser Standard auch ärmlich aus. Und doch sahen und wirkten die Mädchen um einiges glücklicher als dann, als sie lesen, schreiben und maschieren konnten.

  • Wolfskatze

    Ich habe mir den Bericht noch einmal durchgelesen und mir viel ein, dass es vor einiger Zeit ein Bericht auf dem Sender arte über ein chinesisches Dorf gab, wo die Mädchen von dort weggeholt wurden und in die Schule geschickt wurden. Das Dorf war matriarchalisch aufgebaut (ob es jetzt ein matriarchalisches Dorf war, will ich nicht behaupten, die Sprecherin hat nichts direktes dazu gesagt, aber vieles klang danach).

    Die Mädchen wollten teilweise gar nicht weg aus ihrem Dorf, weil sie da richtig glücklich waren. Die Eltern haben sie aber weggeschickt, weil sie im großen China ja eben mehr Möglichkeiten haben sollen und all diese Begründungen wurden angeführt.

    Während des Unterrichts hat sich die Lehrerin, die auch eine Art Ersatzmutter, Ansprechpartnerin und ähnliches war, hat sich teilweise wie eine Despotin aufgeführt. Da hatte eben ein Mädchen einen Blechbecher geklaut, weil sie das der Mutter mitbringen wollte und sich nicht traute es zuzugeben. Das Kind war wohl sechs oder sieben Jahre alt. Und wie lange die Frau alleine im Bericht auf das Mädchen eingeredet hat, mir ging das total auf die Nerven. Wer weiß, wie lange die Frau in der Realität, also ungeschnitten auf das Mädchen eingeredet hatte.

    Und weil sie eben frei und unbändig waren und sich nicht an das chinesische Drillideal hielten (in einer Reihe stehen, alles synchron machen und so weiter), galten sie als faul, dumm und was weiß ich.

    Am Ende hatte die Lehrerin es endlich geschafft aus diesem „primitiven“ Haufen (kein OT) eine ordentliche Klasse zu machen. Und man konnte denen deutlich ansehen wie tot die dann nur noch waren. Keine Freude, kein Leben.

    Alleine beim schauen des Berichtes wäre zumindest ich am liebsten sofort nach China gereist und hätte die Mädchen aus diesem Schulsystem herausgeholt. Das war in meinen Augen absolut unmenschlich. Sie galten ja auch als das Dorf mit der größten AnalphabetInnenrate und größte Unwissenheit und so weiter. Klar, die konnten nicht lesen, schreiben und rechnen. Im Gegensatz zu den anderen hatten/haben die nicht viel Geld und die Häuser sehen für unser Standard auch ärmlich aus. Und doch sahen und wirkten die Mädchen um einiges glücklicher als dann, als sie lesen, schreiben und maschieren konnten.

  • Wolfskatze

    Ich habe mir den Bericht noch einmal durchgelesen und mir viel ein, dass es vor einiger Zeit ein Bericht auf dem Sender arte über ein chinesisches Dorf gab, wo die Mädchen von dort weggeholt wurden und in die Schule geschickt wurden. Das Dorf war matriarchalisch aufgebaut (ob es jetzt ein matriarchalisches Dorf war, will ich nicht behaupten, die Sprecherin hat nichts direktes dazu gesagt, aber vieles klang danach).

    Die Mädchen wollten teilweise gar nicht weg aus ihrem Dorf, weil sie da richtig glücklich waren. Die Eltern haben sie aber weggeschickt, weil sie im großen China ja eben mehr Möglichkeiten haben sollen und all diese Begründungen wurden angeführt.

    Während des Unterrichts hat sich die Lehrerin, die auch eine Art Ersatzmutter, Ansprechpartnerin und ähnliches war, hat sich teilweise wie eine Despotin aufgeführt. Da hatte eben ein Mädchen einen Blechbecher geklaut, weil sie das der Mutter mitbringen wollte und sich nicht traute es zuzugeben. Das Kind war wohl sechs oder sieben Jahre alt. Und wie lange die Frau alleine im Bericht auf das Mädchen eingeredet hat, mir ging das total auf die Nerven. Wer weiß, wie lange die Frau in der Realität, also ungeschnitten auf das Mädchen eingeredet hatte.

    Und weil sie eben frei und unbändig waren und sich nicht an das chinesische Drillideal hielten (in einer Reihe stehen, alles synchron machen und so weiter), galten sie als faul, dumm und was weiß ich.

    Am Ende hatte die Lehrerin es endlich geschafft aus diesem „primitiven“ Haufen (kein OT) eine ordentliche Klasse zu machen. Und man konnte denen deutlich ansehen wie tot die dann nur noch waren. Keine Freude, kein Leben.

    Alleine beim schauen des Berichtes wäre zumindest ich am liebsten sofort nach China gereist und hätte die Mädchen aus diesem Schulsystem herausgeholt. Das war in meinen Augen absolut unmenschlich. Sie galten ja auch als das Dorf mit der größten AnalphabetInnenrate und größte Unwissenheit und so weiter. Klar, die konnten nicht lesen, schreiben und rechnen. Im Gegensatz zu den anderen hatten/haben die nicht viel Geld und die Häuser sehen für unser Standard auch ärmlich aus. Und doch sahen und wirkten die Mädchen um einiges glücklicher als dann, als sie lesen, schreiben und maschieren konnten.

  • Wolfskatze

    Ich habe mir den Bericht noch einmal durchgelesen und mir viel ein, dass es vor einiger Zeit ein Bericht auf dem Sender arte über ein chinesisches Dorf gab, wo die Mädchen von dort weggeholt wurden und in die Schule geschickt wurden. Das Dorf war matriarchalisch aufgebaut (ob es jetzt ein matriarchalisches Dorf war, will ich nicht behaupten, die Sprecherin hat nichts direktes dazu gesagt, aber vieles klang danach).

    Die Mädchen wollten teilweise gar nicht weg aus ihrem Dorf, weil sie da richtig glücklich waren. Die Eltern haben sie aber weggeschickt, weil sie im großen China ja eben mehr Möglichkeiten haben sollen und all diese Begründungen wurden angeführt.

    Während des Unterrichts hat sich die Lehrerin, die auch eine Art Ersatzmutter, Ansprechpartnerin und ähnliches war, hat sich teilweise wie eine Despotin aufgeführt. Da hatte eben ein Mädchen einen Blechbecher geklaut, weil sie das der Mutter mitbringen wollte und sich nicht traute es zuzugeben. Das Kind war wohl sechs oder sieben Jahre alt. Und wie lange die Frau alleine im Bericht auf das Mädchen eingeredet hat, mir ging das total auf die Nerven. Wer weiß, wie lange die Frau in der Realität, also ungeschnitten auf das Mädchen eingeredet hatte.

    Und weil sie eben frei und unbändig waren und sich nicht an das chinesische Drillideal hielten (in einer Reihe stehen, alles synchron machen und so weiter), galten sie als faul, dumm und was weiß ich.

    Am Ende hatte die Lehrerin es endlich geschafft aus diesem „primitiven“ Haufen (kein OT) eine ordentliche Klasse zu machen. Und man konnte denen deutlich ansehen wie tot die dann nur noch waren. Keine Freude, kein Leben.

    Alleine beim schauen des Berichtes wäre zumindest ich am liebsten sofort nach China gereist und hätte die Mädchen aus diesem Schulsystem herausgeholt. Das war in meinen Augen absolut unmenschlich. Sie galten ja auch als das Dorf mit der größten AnalphabetInnenrate und größte Unwissenheit und so weiter. Klar, die konnten nicht lesen, schreiben und rechnen. Im Gegensatz zu den anderen hatten/haben die nicht viel Geld und die Häuser sehen für unser Standard auch ärmlich aus. Und doch sahen und wirkten die Mädchen um einiges glücklicher als dann, als sie lesen, schreiben und maschieren konnten.

  • Hannelore

    @Wolfskatze: dasselbe Spiel wie in unseren Schulen, nur dass es für die Kinder, die das Patriarchat in der ersten Generation erleben, eine traurige Erfahrung ist und man es ihnen (noch) ansieht.
    Bei uns sind Kinder /Jugendliche /Erwachsene seit vielen, vielen Generationen auf "gut drauf sein" trainiert – da "sitzt" das freundliche Gesicht. Als Säugling eingeübt… Wer holt die Kinder aus unserem Schulsystem heraus??

  • Hannelore

    @Wolfskatze: dasselbe Spiel wie in unseren Schulen, nur dass es für die Kinder, die das Patriarchat in der ersten Generation erleben, eine traurige Erfahrung ist und man es ihnen (noch) ansieht.
    Bei uns sind Kinder /Jugendliche /Erwachsene seit vielen, vielen Generationen auf "gut drauf sein" trainiert – da "sitzt" das freundliche Gesicht. Als Säugling eingeübt… Wer holt die Kinder aus unserem Schulsystem heraus??

  • Hannelore

    @Wolfskatze: dasselbe Spiel wie in unseren Schulen, nur dass es für die Kinder, die das Patriarchat in der ersten Generation erleben, eine traurige Erfahrung ist und man es ihnen (noch) ansieht.
    Bei uns sind Kinder /Jugendliche /Erwachsene seit vielen, vielen Generationen auf "gut drauf sein" trainiert – da "sitzt" das freundliche Gesicht. Als Säugling eingeübt… Wer holt die Kinder aus unserem Schulsystem heraus??

  • Hannelore

    @Wolfskatze: dasselbe Spiel wie in unseren Schulen, nur dass es für die Kinder, die das Patriarchat in der ersten Generation erleben, eine traurige Erfahrung ist und man es ihnen (noch) ansieht.
    Bei uns sind Kinder /Jugendliche /Erwachsene seit vielen, vielen Generationen auf "gut drauf sein" trainiert – da "sitzt" das freundliche Gesicht. Als Säugling eingeübt… Wer holt die Kinder aus unserem Schulsystem heraus??

  • Aki Arik

    Hi Hannelore,

    durch Zufall bin ich gerade auf deinen Blog gekommen. Finde ich sehr interessant, auch wenn ich kein „matriarchaler“ oder „feministischer“ Mann bin. Den Begriff „Matriarchat“ kenne ich eigentlich seit Jahren über das Buch von Bachofen. Ich glaube aber mittlerweile nicht mehr, das es ein Matriarchat wirklich gegeben hat, außer bei uns zu hause 😉 – meine Mutter (leider schon gestorben) war nämlich alleinerziehend (drei Kinder!).
    Mein Interessen geht zur Zeit in Richtung „Kulturelles Gedächtnis“, „Willensfreiheit“, und inwieweit der Einzelne durch die Gesellschaft in seinem Denken vorbestimmt ist. Von daher finde ich deine kontroverse Sichtweise auf unsere Kultur sehr anregend! Hast du eigentlich Kontakt zu „native americans“ z.b. zu den Skokomish? Ich will etwas über die Trennung von Staat und Nation schreiben, bzw. über Nationen ohne Staat und suche dafür Ansprech- / interview Partner.

    Antwort von HV:

    • Mir sind Männer, die weder matriarchal noch feministisch sind sehr recht, denn ich bin auch keine matriarchale oder feministische Frau 🙂
    • Bachofen hat nicht übers Matriarchat geschrieben (er verwendet das Wort kein einzige Mal), sondern über „Mutterrecht“ – er war Jurist und hat die Mythologie unter dem juristischen Gesichtspunkt analysiert.
    • ob es ein Matiarchat gegeben hat (Vergangenheit), weiß ich auch nicht. Ich veröffentliche nur über heutige Matriarchate.
    • zu Native Americans habe ich keinen persönlichen Kontakt, aber zu Menschen aus anderen matriarchal lebenden Ethnien. Ich arbeite gerade an einem Projekt mit einer Frau von den Minangkabau (wird nächstes Jahr spruchreif, bei Interesse meinen Newsletter abonnieren)
    • bzgl. Interviewpartner: melde dich bitte per Email bei mir: h at vonier.com

  • Aki Arik

    Hi Hannelore,

    durch Zufall bin ich gerade auf deinen Blog gekommen. Finde ich sehr interessant, auch wenn ich kein „matriarchaler“ oder „feministischer“ Mann bin. Den Begriff „Matriarchat“ kenne ich eigentlich seit Jahren über das Buch von Bachofen. Ich glaube aber mittlerweile nicht mehr, das es ein Matriarchat wirklich gegeben hat, außer bei uns zu hause 😉 – meine Mutter (leider schon gestorben) war nämlich alleinerziehend (drei Kinder!).
    Mein Interessen geht zur Zeit in Richtung „Kulturelles Gedächtnis“, „Willensfreiheit“, und inwieweit der Einzelne durch die Gesellschaft in seinem Denken vorbestimmt ist. Von daher finde ich deine kontroverse Sichtweise auf unsere Kultur sehr anregend! Hast du eigentlich Kontakt zu „native americans“ z.b. zu den Skokomish? Ich will etwas über die Trennung von Staat und Nation schreiben, bzw. über Nationen ohne Staat und suche dafür Ansprech- / interview Partner.

    Antwort von HV:

    Mir sind Männer, die weder matriarchal noch feministisch sind sehr recht, denn ich bin auch keine matriarchale oder feministische Frau 🙂
    Bachofen hat nicht übers Matriarchat geschrieben (er verwendet das Wort kein einzige Mal), sondern über „Mutterrecht“ – er war Jurist und hat die Mythologie unter dem juristischen Gesichtspunkt analysiert.
    ob es ein Matiarchat gegeben hat (Vergangenheit), weiß ich auch nicht. Ich veröffentliche nur über heutige Matriarchate.
    zu Native Americans habe ich keinen persönlichen Kontakt, aber zu Menschen aus anderen matriarchal lebenden Ethnien. Ich arbeite gerade an einem Projekt mit einer Frau von den Minangkabau (wird nächstes Jahr spruchreif, bei Interesse meinen Newsletter abonnieren)
    bzgl. Interviewpartner: melde dich bitte per Email bei mir: h at vonier.com

  • Aki Arik

    Hi Hannelore,

    durch Zufall bin ich gerade auf deinen Blog gekommen. Finde ich sehr interessant, auch wenn ich kein „matriarchaler“ oder „feministischer“ Mann bin. Den Begriff „Matriarchat“ kenne ich eigentlich seit Jahren über das Buch von Bachofen. Ich glaube aber mittlerweile nicht mehr, das es ein Matriarchat wirklich gegeben hat, außer bei uns zu hause 😉 – meine Mutter (leider schon gestorben) war nämlich alleinerziehend (drei Kinder!).
    Mein Interessen geht zur Zeit in Richtung „Kulturelles Gedächtnis“, „Willensfreiheit“, und inwieweit der Einzelne durch die Gesellschaft in seinem Denken vorbestimmt ist. Von daher finde ich deine kontroverse Sichtweise auf unsere Kultur sehr anregend! Hast du eigentlich Kontakt zu „native americans“ z.b. zu den Skokomish? Ich will etwas über die Trennung von Staat und Nation schreiben, bzw. über Nationen ohne Staat und suche dafür Ansprech- / interview Partner.

    Antwort von HV:

    Mir sind Männer, die weder matriarchal noch feministisch sind sehr recht, denn ich bin auch keine matriarchale oder feministische Frau 🙂
    Bachofen hat nicht übers Matriarchat geschrieben (er verwendet das Wort kein einzige Mal), sondern über „Mutterrecht“ – er war Jurist und hat die Mythologie unter dem juristischen Gesichtspunkt analysiert.
    ob es ein Matiarchat gegeben hat (Vergangenheit), weiß ich auch nicht. Ich veröffentliche nur über heutige Matriarchate.
    zu Native Americans habe ich keinen persönlichen Kontakt, aber zu Menschen aus anderen matriarchal lebenden Ethnien. Ich arbeite gerade an einem Projekt mit einer Frau von den Minangkabau (wird nächstes Jahr spruchreif, bei Interesse meinen Newsletter abonnieren)
    bzgl. Interviewpartner: melde dich bitte per Email bei mir: h at vonier.com

  • Aki Arik

    Hi Hannelore,

    durch Zufall bin ich gerade auf deinen Blog gekommen. Finde ich sehr interessant, auch wenn ich kein „matriarchaler“ oder „feministischer“ Mann bin. Den Begriff „Matriarchat“ kenne ich eigentlich seit Jahren über das Buch von Bachofen. Ich glaube aber mittlerweile nicht mehr, das es ein Matriarchat wirklich gegeben hat, außer bei uns zu hause 😉 – meine Mutter (leider schon gestorben) war nämlich alleinerziehend (drei Kinder!).
    Mein Interessen geht zur Zeit in Richtung „Kulturelles Gedächtnis“, „Willensfreiheit“, und inwieweit der Einzelne durch die Gesellschaft in seinem Denken vorbestimmt ist. Von daher finde ich deine kontroverse Sichtweise auf unsere Kultur sehr anregend! Hast du eigentlich Kontakt zu „native americans“ z.b. zu den Skokomish? Ich will etwas über die Trennung von Staat und Nation schreiben, bzw. über Nationen ohne Staat und suche dafür Ansprech- / interview Partner.

    Antwort von HV:

    Mir sind Männer, die weder matriarchal noch feministisch sind sehr recht, denn ich bin auch keine matriarchale oder feministische Frau 🙂
    Bachofen hat nicht übers Matriarchat geschrieben (er verwendet das Wort kein einzige Mal), sondern über „Mutterrecht“ – er war Jurist und hat die Mythologie unter dem juristischen Gesichtspunkt analysiert.
    ob es ein Matiarchat gegeben hat (Vergangenheit), weiß ich auch nicht. Ich veröffentliche nur über heutige Matriarchate.
    zu Native Americans habe ich keinen persönlichen Kontakt, aber zu Menschen aus anderen matriarchal lebenden Ethnien. Ich arbeite gerade an einem Projekt mit einer Frau von den Minangkabau (wird nächstes Jahr spruchreif, bei Interesse meinen Newsletter abonnieren)
    bzgl. Interviewpartner: melde dich bitte per Email bei mir: h at vonier.com

  • Uta

    Der Dreierschritt der Fremdbestimmung erspart allen Beteiligten die Verantwortung:
    A hat ja B nur veranlasst
    B tut ja nur weil A sagt und auch noch C zuliebe und
    C weiss von gar nichts

    Falls was schief läuft, sind sich jeweils zwei einig, wer daran Schuld ist. Und im Zweifelsfall haben wir ja noch die Erbsünde.

    So einfach vertauscht Patriarchat Verantwortung mit Schuld.

    Ich habe mich immer gewundert, wieso diese beiden so häufig vertauscht sind, jetzt habe ich es endlich verstanden.

    Danke für diese Erkenntnis.

  • Uta

    Der Dreierschritt der Fremdbestimmung erspart allen Beteiligten die Verantwortung:
    A hat ja B nur veranlasst
    B tut ja nur weil A sagt und auch noch C zuliebe und
    C weiss von gar nichts

    Falls was schief läuft, sind sich jeweils zwei einig, wer daran Schuld ist. Und im Zweifelsfall haben wir ja noch die Erbsünde.

    So einfach vertauscht Patriarchat Verantwortung mit Schuld.

    Ich habe mich immer gewundert, wieso diese beiden so häufig vertauscht sind, jetzt habe ich es endlich verstanden.

    Danke für diese Erkenntnis.

  • Uta

    Der Dreierschritt der Fremdbestimmung erspart allen Beteiligten die Verantwortung:
    A hat ja B nur veranlasst
    B tut ja nur weil A sagt und auch noch C zuliebe und
    C weiss von gar nichts

    Falls was schief läuft, sind sich jeweils zwei einig, wer daran Schuld ist. Und im Zweifelsfall haben wir ja noch die Erbsünde.

    So einfach vertauscht Patriarchat Verantwortung mit Schuld.

    Ich habe mich immer gewundert, wieso diese beiden so häufig vertauscht sind, jetzt habe ich es endlich verstanden.

    Danke für diese Erkenntnis.

  • Uta

    Der Dreierschritt der Fremdbestimmung erspart allen Beteiligten die Verantwortung:
    A hat ja B nur veranlasst
    B tut ja nur weil A sagt und auch noch C zuliebe und
    C weiss von gar nichts

    Falls was schief läuft, sind sich jeweils zwei einig, wer daran Schuld ist. Und im Zweifelsfall haben wir ja noch die Erbsünde.

    So einfach vertauscht Patriarchat Verantwortung mit Schuld.

    Ich habe mich immer gewundert, wieso diese beiden so häufig vertauscht sind, jetzt habe ich es endlich verstanden.

    Danke für diese Erkenntnis.