Thanksgiving – No Thanks, No Giving

National Day of Mourning - Thanksgiving

Im Jahre 1620 segelte ein Schiff mit über hundert Menschen, die sich in der Neuen Welt niederlassen wollten, über den Atlantik. Sie waren Vertreter einer Religionsgemeinschaft, der Zweifel an den Glaubensgrundsätzen der Church of England gekommen waren und die sich daher von ihr lösen wollten. Diese Pilgrims besiedelten den heutigen Bundesstaat Massachusetts.

Der erste Winter in der Neuen Welt war hart. Die Pflanzzeit für viele Getreidesorten war schon vorüber als sie ankamen, und so starb die Hälfte von ihnen aus Mangel an frischer Nahrung und an den daraus resultierenden Krankheiten. Im darauf folgenden Frühling zeigten ihnen die Irokesen, wie man Mais anbaute, ein neues Nahrungsmittel für die Siedler. Von den Indianern lernten sie auch den Anbau anderer Feldfrüchte auf dem unbekannten Boden sowie Jagen und Fischen.

Im Herbst des Jahres 1621 erntete man reichlich Mais, Gerste, Bohnen und Kürbisse. Die Siedler hatten viel für das sie dankbar sein konnten und richteten daher ein Fest aus. Sie luden den nahe lebenden Indianerhäuptling und 90 Indianer dazu ein.

Die Indianer brachten Rehfleisch, das gemeinsam mit den Truthähnen und anderem Wild, das die Siedler hatten, am Rost gebraten wurde. Die Siedler hatten von den Indianern gelernt, wie man Preiselbeeren sowie verschiedene Mais- und Kürbisgerichte zubereitet. Zu diesem ersten Thanksgiving-Fest hatten die Indianer sogar Popcorn gebracht.

In den Jahren darauf feierten viele der ersten Siedler die Herbsternte mit einem Dankesfest.

Nachdem die Vereinigten Staaten unabhängig geworden waren, empfahl der Kongress, dass die ganze Nation einen Tag des Jahres Erntedank feiern solle: Der 4. Donnerstag im November wird jedes Jahr vom Präsidenten zum bundesweiten Feiertag erklärt.

„Wir feiern Thanksgiving gemeinsam mit allen Amerikanern, wenn auch vielleicht anders und mit anderem Hintergrund. Unabhängig von allem, was uns widerfahren ist, seit wir den Pilgrims zu essen gaben, haben wir doch unsere Sprache, unsere Kultur, unsere eigene soziale Struktur erhalten. Selbst im nuklearen Zeitalter sind wir noch ein Stammesvolk.“
(Wilma Mankiller, Oberster Häuptling der Cherokee)

4 Kommentare

  • Ursula

    Der Film, ging mir dermaßen unter die Haut, obgleich ich keines der gesprochenen Wörter verstand und mir nur das Wort mourning übersetzt hatte bevor ich ihn ansah.
    Beim Ansehen kam der ganze Schmerz meiner Kinder- und Jugendzeit wieder hoch. Ein alkohlkranker Vater, der gegen die Kirche wetterte, der streitbar nach jedem Streit bezüglich Kirche und Krieg suchte, dem ich mich hilflos ausgeliefert fühlte in Worten. Schmerzhaft die Erinnerung wegen meiner Hilflosigkeit als Kind, so wie die Ureinwohner Amerikas den bewaffneten und kriegerischen Einsiedlern, doch auch schmerzhaft, weil ich heute ERKENNE: erkenne, dass er recht mit Kirche und Krieg hatte… weil ich nach dem Film tiefer erkenne, was den indigenen Völkern angetan wurde und immer noch wird… erkenne, dass ich in jungen Jahre nur zu willig den Lügen, der Machthabern glaubte… und nicht meinem kritischen, streitbarem Vater… schmerzhaft, weil ich erkenne, dass ich auch meinen Kindern viele Lügen der Machthaber vermittelt habe… und tiefe Trauer, weil ich nicht weiß wieviel ich davon in meinem Leben noch korrigieren kann….
    Vielleicht ist mein Beitrag zu tief persönlich… doch es ist schmerzhaft sich als Opfer und Täterin erkennen zu müssen und zu sehen, dass die Wahrheit klar in mir als Kind vorhanden war und durch einen Nebel aus Angst, Schuld- und Pflichtgefühlen stark beschädigt wurde… „von emotionalen Erpressern“.
    Danke, Hannelore, dass Du sovieles aufdeckst und an uns weitergibst!

  • Ursula

    Der Film, ging mir dermaßen unter die Haut, obgleich ich keines der gesprochenen Wörter verstand und mir nur das Wort mourning übersetzt hatte bevor ich ihn ansah.
    Beim Ansehen kam der ganze Schmerz meiner Kinder- und Jugendzeit wieder hoch. Ein alkohlkranker Vater, der gegen die Kirche wetterte, der streitbar nach jedem Streit bezüglich Kirche und Krieg suchte, dem ich mich hilflos ausgeliefert fühlte in Worten. Schmerzhaft die Erinnerung wegen meiner Hilflosigkeit als Kind, so wie die Ureinwohner Amerikas den bewaffneten und kriegerischen Einsiedlern, doch auch schmerzhaft, weil ich heute ERKENNE: erkenne, dass er recht mit Kirche und Krieg hatte… weil ich nach dem Film tiefer erkenne, was den indigenen Völkern angetan wurde und immer noch wird… erkenne, dass ich in jungen Jahre nur zu willig den Lügen, der Machthabern glaubte… und nicht meinem kritischen, streitbarem Vater… schmerzhaft, weil ich erkenne, dass ich auch meinen Kindern viele Lügen der Machthaber vermittelt habe… und tiefe Trauer, weil ich nicht weiß wieviel ich davon in meinem Leben noch korrigieren kann….
    Vielleicht ist mein Beitrag zu tief persönlich… doch es ist schmerzhaft sich als Opfer und Täterin erkennen zu müssen und zu sehen, dass die Wahrheit klar in mir als Kind vorhanden war und durch einen Nebel aus Angst, Schuld- und Pflichtgefühlen stark beschädigt wurde… „von emotionalen Erpressern“.
    Danke, Hannelore, dass Du sovieles aufdeckst und an uns weitergibst!

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  • GG

    „Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte, machte eine böse Entdeckung.“ (Lichtenberg)