Abschied vom Alten, Vorbereitung aufs Neue

Es war (und ist noch) eine ruhige Zeit auf der nördlichen Erdhalbkugel. Die Natur ruht sich aus, wandelt sich im Unsichtbaren. Sammelt Kräfte für einen neuen Aufbruch. Einen neuen Anfang auf einer höheren Ebene, aufbauend auf dem Vergangenen.

Wer so nahe an und in der Natur lebt wie wir, ist diesem Einfluss stark ausgesetzt. Morgens kann ich die Stille der Nebelschwaden über dem See hören (siehe Foto). In diesem Quartal, wo der Winter die Qualität der Lebenskraft bestimmt, ist es mir nicht nach lauten Geräuschen, hellen Lichtern, Glanz und Gloria, Feuerwerk und rauschenden Festen zumute. Die Tiere halten Winterschlaf. Unsere unzähligen Eidechsen bewegen sich nur langsam oder haben sich ganz verkrochen. Hier in den Subtropen gibt es auch im Winter viel Grün, aber zahlreiche braune und gelbe Blätter an Sträuchern und Bäumen signalisieren die Ruhe- und Regenerationsphase.

Ich bin dann eher passiv. Habe kein Verlangen Blogbeiträge zu schreiben und der Welt Mitteilungen zu machen, weil es nichts zu berichten gibt. Ich spüre in mich hinein, Tag träume, gucke Löcher in die Luft und dabei formen sich neue Gefühle, die Gedanken ans Bewusstsein steigen lassen, neue Ideen bilden sich. Währenddessen formt sich heraus, was ich loslassen muss und was ich in Angriff nehmen will. Es ist ein Prozess, der sich im Halbbewussten abspielt. Aktivität ist nicht angesagt, nur Sein; so wie die Pflanzen um mich herum.

Und im Februar – dem fiebrig-feurigen Monat – beginnt alles wieder zu erwachen: die Welt mit sämtlichen Kreaturen wird neu geboren.

Matriarchale Völker nehmen die jahreszeitlichen Wandlungen wahr und leben in Harmonie damit. Bis ins Alte Rom hat sich vor-christliches Brauchtum erhalten. Der Februar – (röm. Februarius) der besondere Monat der Juno Februata, Urahnin des „Liebesfiebers“ (lat. febris = Fieber), wurde entsprechend lustvoll gefeiert.