Programm zum krank werden

Teil 2 / 5 der Serie Weihnachtszeit

Medizin gegen GrippeHierzulande haben wir etwas, das fast schon auf ein soziales Programm zum Krankwerden hinausläuft – die „Grippesaison“ oder auch die „Grippewelle“. Als Gedankenprojektion der Massen hat sie einen medizinischen und ökonomischen Hintergrund.

Natürlich ist der Ärztestand und die Pharmaindustrie an der Suggestion beteiligt. Im Spiel sind zudem wirtschaftliche Interessen, die von den größten Apotheken bis zu den kleinsten Drogerien, von den Supermärkten bis zu den Krämerläden um die Ecke reichen.

Pillen, Tropfen und Injektionen zur Bekämpfung der Grippe füllen die Schaufensterauslagen, um auch diejenigen, die sie sonst vielleicht nicht beachtet hätten, an die bevorstehenden Schwierigkeiten zu erinnern. Das Werbefernsehen setzt eine neue Lawine in Gang, so dass wir nahtlos den Übergang von der Heuschnupfensaison zur Grippesaison nachvollziehen können, ohne irgendwelche medikamentösen Verabreichungen zu versäumen.

Ein Husten im Juli wird vermutlich nicht weiter tragisch genommen und ist rasch vergessen. Ein Husten in der Grippesaison jedoch ist entschieden verdächtig!

Und unter solchen Umständen, vor allem mitten in einer unerquicklichen Arbeitswoche, kommt leicht der Gedanke auf: Sollte ich morgen nicht besser zu Hause bleiben? Es wird buchstäblich von uns erwartet, dass wir die Grippe „nehmen“.

Sie bietet eine willkommene Gelegenheit, allen möglichen Problemen auszuweichen. Manche Aufgeweckte spüren unterschwellig sehr wohl, was da eigentlich läuft. Sie haben weiter nichts zu tun, als den Einflüsterungen der Gesellschaft, die ihnen auf Schritt und Tritt folgen, Gehör zu schenken. Und tatsächlich: die Temperatur steigt! Vor lauter Besorgnis wird die Kehle trocken. Latente Viren – die bisher keinen Schaden gestiftet hatten – werden aktiviert.

Kinder wehren sich instinktiv gegen MisshandlungDie gelobten Schutzimpfungen sind im großen und ganzen von geringem Nutzen; doch sind sie potentiell gefährlich, besonders wenn sie verordnet werden, um einer Epidemie vorzubeugen, die noch gar nicht aufgetreten ist.

Sie mögen in Einzelfällen hilfreich sein, doch insgesamt bringen sie unsere Körperfunktionen durcheinander und lösen unvorhersehbare biologische Reaktionen aus, die sonst wohl kaum aufgetreten wären.

Marlo Morgan, in einer Erzählung über die australischen Aborigines:

„Das einzig Sichere hier draußen war der ewige Kreislauf von Morgendämmerung und Sonnenuntergang. Bei diesen Menschen, die – zumindest was meine Standards betraf – überhaupt nicht abgesichert waren, gab es erstaunlicherweise weder Magengeschwüre, Bluthochdruck noch Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“

Was für eine einfache Beobachtung! Alle Dinge, die in unserer Kultur Sicherheit bieten sollen, fehlen dort, und trotzdem leiden die Menschen an keiner der Krankheiten, vor denen uns unsere Sicherheiten schützen sollen.

Australische Arboriginesfrauen sammeln Medizin

Maude Nungarai und ihre weiblichen Verwandten kehren mit großen Mengen an Buschmedizin zurück, um die Gemeinde in Mt. Liebig (NT, Australien) zu behandeln. (Quelle: J. Isaacs, Bush Food)

Arborigines sind von Kindesbeinen an mit den vielfältigen Eigenschaften der Pflanzen vertraut. So werden etwa die Früchte eines Strauches gegessen, seine Wurzeln zu Farbe verarbeitet und das Harz oder die Rinde als Medizin verwendet. Die Erfahrungen von Jahrtausenden gründet nicht auf Tierversuchen im Labor, sondern auf Behandlung menschlicher Patienten. Wirkungsvolle Kuren wurden erkannt und komplexe Zubereitungen und vielfältige Anwendungen wurden über Generationen weitergegeben.

Jedes Kind weiß, dass für jede Krankheit ein Gegenmittel in der Natur wächst. Daher haben die Einheimischen keine Angst vor Krankheiten, weil Heilen zum Alltag und zum Allgemeinwissen gehört.

Die ganze Vorstellung von Sicherheit ist so patriarchal! Sicherheit ist ein Versuch, das Universum zum Stillstand zu bringen, damit wir uns sicher fühlen.

Statt (wieder) zu lernen, mit einem Universum zu leben, das sich ständig verändert, und Fertigkeiten zu entwickeln, damit uns das immer besser gelingt, versuchen wir, die Evolution anzuhalten und das Leben statisch zu machen. Kein Wunder, dass das den Körper stresst.

Gesunde Menschen leben mit ihrer Welt.

3 Kommentare

  • Wolfskatze

    Ab und an reicht es auch völlig aus, sich mal zurück zu nehmen und sich auszuruhen. Letztens ging es mir leicht schlecht, hatte ne leicht Magen-Darm Verstimmung.
    Da hatte ich zwei Möglichkeiten:
    1. Ich stopfe mich mit Medizin zu, damit ich zur Arbeit kann und eben arbeiten.
    2. Ich bleibe ein oder zwei Tage zu Hause und kuriere mich völlig natürlich aus.

    Heutzutage haben die meisten Menschen Angst davor krank zu werden und dadurch berufliche und/oder finanzielle Nachteile dadurch zu haben. Eine Kollegin von meiner Mutter ist permanent auf der Kur (ob ihr das nun zusteht oder nicht ist eine andere Diskussion) und sie vermutet nun, dass man ihr deswegen das Weihnachtsgeld gestichen hat.

    Im Grunde genommen darf man heute nicht mehr krank werden, also unterdrückt man die Symptome, als sie auch einmal ordentlich zu zulassen (wenn sie eben da sind), sich auszukurieren (vielleicht mit sich selber auseinandersetzen, warum bin ich denn krank geworden, ich habe gemerkt, dass meine Krankheiten nicht von ungefähr kommen) und dann mit völlig neuer Energie und teilweise auch neuen Erkenntnissen zur Arbeit zu gehen.

    Aber die Industrie tut ja in der Tat ihre Sache dabei teil und somit auch die Medien in jeglicher Variante. Denn wenn man sich schon ansieht, dass jaaaa alles Keimfrei sein soll (also diese ganzen Reinigungswerbungen mit denen man vollgedröhnt wird). Da frage ich mich eigentlich, wie soll man da eigentlich gesund bleiben?

    lllg

  • Wolfskatze

    Ab und an reicht es auch völlig aus, sich mal zurück zu nehmen und sich auszuruhen. Letztens ging es mir leicht schlecht, hatte ne leicht Magen-Darm Verstimmung.
    Da hatte ich zwei Möglichkeiten:
    1. Ich stopfe mich mit Medizin zu, damit ich zur Arbeit kann und eben arbeiten.
    2. Ich bleibe ein oder zwei Tage zu Hause und kuriere mich völlig natürlich aus.

    Heutzutage haben die meisten Menschen Angst davor krank zu werden und dadurch berufliche und/oder finanzielle Nachteile dadurch zu haben. Eine Kollegin von meiner Mutter ist permanent auf der Kur (ob ihr das nun zusteht oder nicht ist eine andere Diskussion) und sie vermutet nun, dass man ihr deswegen das Weihnachtsgeld gestichen hat.

    Im Grunde genommen darf man heute nicht mehr krank werden, also unterdrückt man die Symptome, als sie auch einmal ordentlich zu zulassen (wenn sie eben da sind), sich auszukurieren (vielleicht mit sich selber auseinandersetzen, warum bin ich denn krank geworden, ich habe gemerkt, dass meine Krankheiten nicht von ungefähr kommen) und dann mit völlig neuer Energie und teilweise auch neuen Erkenntnissen zur Arbeit zu gehen.

    Aber die Industrie tut ja in der Tat ihre Sache dabei teil und somit auch die Medien in jeglicher Variante. Denn wenn man sich schon ansieht, dass jaaaa alles Keimfrei sein soll (also diese ganzen Reinigungswerbungen mit denen man vollgedröhnt wird). Da frage ich mich eigentlich, wie soll man da eigentlich gesund bleiben?

    lllg

  • Wolfskatze

    Ab und an reicht es auch völlig aus, sich mal zurück zu nehmen und sich auszuruhen. Letztens ging es mir leicht schlecht, hatte ne leicht Magen-Darm Verstimmung.
    Da hatte ich zwei Möglichkeiten:
    1. Ich stopfe mich mit Medizin zu, damit ich zur Arbeit kann und eben arbeiten.
    2. Ich bleibe ein oder zwei Tage zu Hause und kuriere mich völlig natürlich aus.

    Heutzutage haben die meisten Menschen Angst davor krank zu werden und dadurch berufliche und/oder finanzielle Nachteile dadurch zu haben. Eine Kollegin von meiner Mutter ist permanent auf der Kur (ob ihr das nun zusteht oder nicht ist eine andere Diskussion) und sie vermutet nun, dass man ihr deswegen das Weihnachtsgeld gestichen hat.

    Im Grunde genommen darf man heute nicht mehr krank werden, also unterdrückt man die Symptome, als sie auch einmal ordentlich zu zulassen (wenn sie eben da sind), sich auszukurieren (vielleicht mit sich selber auseinandersetzen, warum bin ich denn krank geworden, ich habe gemerkt, dass meine Krankheiten nicht von ungefähr kommen) und dann mit völlig neuer Energie und teilweise auch neuen Erkenntnissen zur Arbeit zu gehen.

    Aber die Industrie tut ja in der Tat ihre Sache dabei teil und somit auch die Medien in jeglicher Variante. Denn wenn man sich schon ansieht, dass jaaaa alles Keimfrei sein soll (also diese ganzen Reinigungswerbungen mit denen man vollgedröhnt wird). Da frage ich mich eigentlich, wie soll man da eigentlich gesund bleiben?

    lllg