Weihnachtszeit – Grippezeit: Von der Angst zur Heilung

Teil 5 / 5 der Serie Weihnachtszeit

Leben als GeschenkWir wissen alle: Das Leben ist ein Geschenk. Ich bin ein einzigartiges, der Achtung wertes Geschöpf in der natürlichen Welt, die mich umgibt; die mir meinen Lebensunterhalt gewährt und mich an die größere Quelle erinnert, der ich selbst und die Welt entstammen. Mein Körper ist seiner Umwelt wunderbar angepasst, und auch er kommt mir zu aus jener unbekannten Quelle, die sich in allen Erscheinungen der materiellen Welt offenbart.

Dieses wissende Gefühl schenkt dem Organismus Zuversicht, Freude und die unablässig überquellende Kraft zum Wachstum. Es fördert Wissbegier und Kreativität.

Organisierte, also patriarchale Religionen stellen den Versuch dar, dieses Grundgefühl in kulturellen Begriffen zu fassen. Ins Profane zu übertragen. Das kann nicht gelingen, weil sie in ihren Vorstellungen so dogmatisch werden, bis die kulturellen Strukturen die feinere, in ihnen enthaltene spirituelle Substanz schließlich ganz verdecken.

Unsere persönlichen Glaubensüberzeugungen verschmelzen mit denen anderer Menschen und stellen unsere kulturelle Wirklichkeit dar. Daher werden die verzerrten Ansichten der Schulmedizin und anderer Wissenschaften oder jeder vergleichbaren Gruppierung uns nicht etwa aufgezwungen; sie sind vielmehr das Resultat all unserer gemeinsam gehegten Glaubensüberzeugungen – in separate Disziplinen aufgefächert.

ÄrztInnen zum Beispiel sind oft alles andere als gesund, weil sie so besessen sind von jenen spezifischen, die Gesundheit betreffenden Glaubensüberzeugungen, dass sie ihre Aufmerksamkeit stärker als andere auf diesen Bereich fixieren.

Die Idee des Vorbeugens hat ihre Wurzel in der Angst – etwas Erfreulichem würde man ja nicht vorbeugen wollen.
So kommt es, dass die Präventivmedizin oft gerade eben dasjenige Übel verursacht, dem sie vorzubeugen sucht.

Nicht nur nährt der bloße Gedanke an Vorbeugung ein ganzes System von Befürchtungen, häufig lösen Maßnahmen zur Vorbeugung einer Krankheit in einem gesunden Körper Reaktionen mit Nebeneffekten aus, wie sie im Falle einer tatsächlichen Erkrankung auftreten würden.

So hat eine spezifische Krankheit auch Auswirkungen auf andere Bereiche des Körpers, Auswirkungen, die noch nicht untersucht oder auch nur bekannt sind. Sie können daher bei Vorbeugemaßnahmen wie Impfungen gar nicht mitberücksichtigt werden. Auch kann es vorkommen, dass Menschen durch die Impfung ihrerseits zu KrankheitsüberträgerInnen werden und andere infizieren.

Ärztinnen werden von zahlreichen Leuten in Anspruch genommen, die keinerlei Verantwortung für ihre eigene Gesundheit übernehmen, von Leuten die Ärzte um Behandlungen oder gar Operationen anflehen, die sie gar nicht brauchen.

In einer Missbrauchsgesellschaft wie der unseren werden Mediziner auch von PatientInnen aufgesucht, die überhaupt nicht gesund werden wollen und die Ärzte und ihre Verordnungen als Rechtfertigung für weiteres Kranksein benutzen. Sie sagen dann, der Arzt tauge nichts, das Medikament wirke nicht, und schieben die Verantwortung ab, für eine Lebensweise, die zu ändern sie nicht gewillt sind.

Auch die Ärzte befinden sich im Dilemma zwischen ihren religiösen und ihren wissenschaftlichen Überzeugungen. Beide geraten miteinander in Konflikt, und bestärken sie in dem irrigen Gefühl, dass der menschliche Körper sich jede erdenkliche Krankheit zuziehen würde, falls er sich selbst überlassen ist.

Fazit: Wir können unser Wertesystem und unsere eigenen Werturteile weder von unserem persönlichen noch von dem Erfahrungsbereich der Massen trennen.

In diesem Land fließen unsere Steuergelder in zahlreiche klinische Experimente und Projekte der Präventivmedizin, und zwar deshalb, weil wir den nur auf unser Wohl gerichteten Intentionen unseres eigenen Körpers misstrauen. Die Gesundheitsindustrie befriedigt ganz einfach die vorhandene Nachfrage.

In gleicher Weise fließen die Gelder unserer Staatskasse in die militärische Rüstung, um Krieg zu verhindern; denn wenn wir schon unserem eigenen Körper mit Misstrauen begegnen, wie könnten wir dann unseren Mitmenschen irgendwelches Vertrauen entgegenbringen?

Tatsächlich besteht also wenig Unterschied zwischen unseren medizinischen Präventivmaßnahmen und den aberwitzig teuren militärischen Präventivmaßnahmen.

In beiden Fällen wird die Katastrophe in Gedanken vorweggenommen – einmal im Hinblick auf den wohlvertrauten Körper, der jederzeit das Opfer von tödlichen Krankheiten werden kann, denen er scheinbar wehrlos ausgeliefert ist, zum anderen im Hinblick auf die übertriebene, allgegenwärtige Gefahr von außen, mit der man jeden Augenblick zu rechnen hat.

Krankheit muss bekämpft, bezwungen, ausgerottet werden. Der Körper erscheint nachgerade als Schlachtfeld, feindlichen Mächten preisgegeben, denn viele Menschen trauen ihm so wenig, dass er höchst verdächtig erscheinen muss.

Sie gehen vorsichtshalber regelmäßig zu verschiedensten Routineuntersuchungen, auch wenn sie sich wohl fühlen.

Und es gibt Leute, die betrachten sich als selbsterwählte PatientInnen, etwa so, wie jemand von sich sagt: Ich bin Student. Sie neigen dazu, sich durch vorbeugende Maßnahmen gegen die Krankheit der Saison zu wappnen und sich somit die Hauptlast der unheilvollen Aspekte der Medizin aufzubürden, wenn überhaupt kein Grund dafür vorliegt.
Und das ganz besonders zur Weihnachtszeit.

Geist und Heilung

Da Heilung in der Welt der Stammesvölker auch die Dimensionen des Geistes mit einschließt, beziehen sich Definitionen von Krankheit zusätzlich auf die unsichtbaren Welten des Bewusstseins und des Geistes.

Ein Schamane der Dagara (Afrika) erzählt:

„Als mein jüngerer Bruder aufs College in Ouagadougou kam, hatte er immense Probleme, das ihm dort Vorgesetzte zu begreifen. Da wusste er, dass er krank war und dass ihm nur die Stammesschamanen, nicht seine Lehrer helfen konnten. Also kehrte er zur Behandlung ins Dorf zurück.

Woher wusste er, dass er krank war? Weil für die Stammesvölker die Unfähigkeit zu begreifen, die Unfähigkeit zu verstehen, Symptom einer Krankheit ist.

Wenn die Seele in Unordnung, geschwächt oder überlastet ist, entstehen Blockaden im Menschen, die Verstand und Gedächtnis behindern.

Eine andere Form der gleichen Krankheit ist die Unfähigkeit, Menschen, die anders sind als wir, zu verstehen oder auch nur zu akzeptieren. Das ist ein Zeichen, dass die benötigten Energien nicht frei fließen können.“

Die Natur ist das Fundament indigenen Lebens. Ohne die Natur wären Gemeinschaft, Lebensziel und Heilkunst bedeutungslos. Unsere Beziehung zur Natur und ihren Gesetzen legt fest, ob wir geheilt werden oder nicht.

Jeder Baum, jede Pflanze, jeder Hügel, Berg, Felsen, überhaupt jedes Ding, das schon vor den Menschen da war, strömt eine feine Energie aus, die Heilkraft besitzt, gleichgültig ob wir sie kennen oder nicht.

Wenn sich also etwas in uns ändern soll, macht man am besten einen Anfang damit, sich in die freie Natur zu begeben. Denn in der Natur befinden sich alle Stoffe und Lehren, die für unsere Heilung erforderlich sind.

Sie ist ein Lehrbuch für alle, die sie wirklich studieren wollen, und die Hausapotheke für alle Krankheiten.