Die tägliche Portion Zwang

politiker-und-diplomaten

In der Süddeutschen Zeitung ist am 6.12.2007 zu lesen:

„Die stellvertretende Vorsitzende der Linken, Katina Schubert, hat Strafanzeige gegen das Internetlexikon Wikipedia wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole gestellt. Sie will damit verhindern, dass künftig „über das rechtlich geschützte Maß hinaus“ aus NS-Quellen zitiert wird.“

So der Sachverhalt.
Sicherlich kann man geteilter Meinung sein, ob öffentlich zugängliche NS-Quellen mehr zur Aufklärung und Auseinandersetzung mit dem Thema beitragen, oder ob sie als ’schlechter Einfluss‘ und kontaminierend eingestuft werden.

Interessant ist allerdings die Wortwahl in Schuberts Begründung, die die Haltung einer typisch patriarchalen Politikerin bloßlegt:

„Meine Anzeige soll die [Wikipedia] Betreiber zwingen, bei Beibehaltung der offenen Struktur, politische und ethische Standards einzuführen, die es Nazis unmöglich machen, ihren braunen Müll als lexikalisch wertvolles Wissen auszugeben und im Netz zu verbreiten“

Dazu ein paar Überlegungen von mir:

  1. Sind Nazs und Neo-Nazs nicht ein Symptom der Gemeinschaft, in der sie aufwuchsen und nun leben?
  2. Werden sie nicht von dieser Gemeinschaft selbst hervor gebracht?
  3. Sind PolitikerInnen nicht die verantwortlichen Vertreter der Gemeinschaft?
  4. Stehen PolitikerInnen überhaupt Werkzeuge zur Verfügung, dieser Verantwortung gerecht zu werden?
  5. Wollen sie das überhaupt, wenn sie Dritte in die Pflicht nehmen, gegen Gruppen vorzugehen, mit deren Übergriffen sie selbst nicht fertig werden?
  6. Wäre es nicht Aufgabe der Regierung, Wege zu finden, um Einrichtungen wie die Wikipedia vor verfassungsfeindlich handelnden Subjekten zu schützen, zumindest dahingehend eine Zusammenarbeit anzustreben?
  7. Stattdessen Strafanzeige?

An der Wikipedia lässt sich bestimmt manches bemängeln. In kritischen Artikeln über sie wird aber meist vergessen, dass in diesem Wiki Menschen mitmachen, die in einem Missbrauchs- und Gewaltsystem aufwuchsen, selbst davon geprägt sind und sich so schnell die eigenen Verhaltensmuster gar nicht bewusst machen und abgewöhnen können. Das geschieht erst allmählich durch den Einfluss der community.

Natürlich kommt es da immer wieder zu dominantem oder manipulativem Verhalten Einzelner, in dem Ausmaß, wie sie es in Familie und Schule vorgelebt bekamen.

Aber dennoch ist das System der Wikipedia der patriarchalen Regierung sozialkulturell haushoch überlegen, denn es übt keinerlei Zwang aus! Wie bei egalitären matriarchalen Völkern hat niemand in der Wikipedia die Möglichkeit etwas zu erzwingen. Das verhindert deren Struktur und die Gemeinschaft. Dies ist ein typisches Merkmal sowohl für das Web 2.0 als auch für das Matriarchat.

Für sehr viele Menschen, mich eingeschlossen, ist die Wikipedia ein täglicher Segen. Das kann ich von keiner Politikerin sagen.

Wie heise online berichtet, sei Schubert besorgt, dass Rechtsextreme die Wikipedia wie auch andere zivilgesellschaftliche Strukturen zu dominieren versuchten.

Und? Versucht sie das nicht selber? Indem sie die Wikipedia zu etwas zwingen will, das deren Geist widerspricht? Je stärker das Internet sich verbreitet, desto mehr laufen Politiker und Geldadlige Amok. Warum? Weil sich das Internet nicht kontrollieren lässt.

PolitikerInnen verstehen sich selbst als Ordnungshüter. Das Gesetz, die Polizei und das Militär fungieren dabei als Erzwingungsstab. D.h. es wird Kontrolle ausgeübt, angeblich, damit Recht und Ordnung gewahrt bleiben. Das Phänomen Wikipedia ‚tickt‘ anders, passt nicht ins Bild und wird nicht verstanden.

Das Internet (oder eine verbesserte Form davon) werden wir nie mehr los. Es lässt sich nicht kontrollieren. Die Dynamik der communities sorgt für Selbstkontrolle.

Die Folge davon: Auf lange – oder gar nicht so lange – Sicht wird alles hierarchisch Strukturierte arbeitslos. Auch Leute wie Frau Schubert.

aus-angst-schreien

Zeichnungen aus: Wilhelm Reich, Rede an den kleinen Mann

20 Kommentare

  • Gedankengut kann nicht das Problem sein, es ist frei. Ist es gesellschaftlich unverträglich, muss sich eben diese Gesellschaft damit auseinandersetzen, wie ihm zu begegnen oder zu entgegnen ist. Es hat jedenfalls noch nie etwas gebracht, Gedanken zu verbieten.

  • Gedankengut kann nicht das Problem sein, es ist frei. Ist es gesellschaftlich unverträglich, muss sich eben diese Gesellschaft damit auseinandersetzen, wie ihm zu begegnen oder zu entgegnen ist. Es hat jedenfalls noch nie etwas gebracht, Gedanken zu verbieten.

  • Gedankengut kann nicht das Problem sein, es ist frei. Ist es gesellschaftlich unverträglich, muss sich eben diese Gesellschaft damit auseinandersetzen, wie ihm zu begegnen oder zu entgegnen ist. Es hat jedenfalls noch nie etwas gebracht, Gedanken zu verbieten.

  • richard

    So unangreifbar ist das Internet m. M. noch nicht.  Die Vorgänge um Kirchberg, youporn und anderen kommerziellen Firmen zeigen doch, dass man mit der Beeinflussung der wenigen DNS Servern durchaus Macht auspielen kann. So ist es z.B. nicht möglich, über den DNS Server des dt. Bundestages auf google zuzugreifen.
    Wieviele Sites findet dann z.B. ein anderer DNS-Server   nicht?

    Solange nicht die Server, Router und Telefonleitungen dezentralisiert sind, sind wir anfällig. Ausserdem sind wird überaus abhängig von der Energieversorgung und Breitbandtechnik. Letzteres macht es sehr leicht möglich, die Netze ohne Beeinträchtigung des anaolgen Telefonverkehrs  theoretisch abzuschalten.
    Wenn allerdings verstärkt auf P2P gesetzt wird, kann niemand mehr überprüfen, was geladen wird. Google und Schnüffelpolitiker mit ihrer Datensammelwut wären hier schnell ausgebootet.

    Gabriele:
    Gedanken zu verbieten ist nicht möglich, allerdings war es  meistens verboten, alle Gedanken zu verbreiten. So auch heute noch. Allerdings gehen die Ansichten in den verschiedenen Ländern auseinander. Somit können durch das Internet in bestimmten Ländern Dinge gelesen und gesehen werden, die in anderen verboten sind.

  • richard

    So unangreifbar ist das Internet m. M. noch nicht.  Die Vorgänge um Kirchberg, youporn und anderen kommerziellen Firmen zeigen doch, dass man mit der Beeinflussung der wenigen DNS Servern durchaus Macht auspielen kann. So ist es z.B. nicht möglich, über den DNS Server des dt. Bundestages auf google zuzugreifen.
    Wieviele Sites findet dann z.B. ein anderer DNS-Server   nicht?

    Solange nicht die Server, Router und Telefonleitungen dezentralisiert sind, sind wir anfällig. Ausserdem sind wird überaus abhängig von der Energieversorgung und Breitbandtechnik. Letzteres macht es sehr leicht möglich, die Netze ohne Beeinträchtigung des anaolgen Telefonverkehrs  theoretisch abzuschalten.
    Wenn allerdings verstärkt auf P2P gesetzt wird, kann niemand mehr überprüfen, was geladen wird. Google und Schnüffelpolitiker mit ihrer Datensammelwut wären hier schnell ausgebootet.

    Gabriele:
    Gedanken zu verbieten ist nicht möglich, allerdings war es  meistens verboten, alle Gedanken zu verbreiten. So auch heute noch. Allerdings gehen die Ansichten in den verschiedenen Ländern auseinander. Somit können durch das Internet in bestimmten Ländern Dinge gelesen und gesehen werden, die in anderen verboten sind.

  • richard

    So unangreifbar ist das Internet m. M. noch nicht.  Die Vorgänge um Kirchberg, youporn und anderen kommerziellen Firmen zeigen doch, dass man mit der Beeinflussung der wenigen DNS Servern durchaus Macht auspielen kann. So ist es z.B. nicht möglich, über den DNS Server des dt. Bundestages auf google zuzugreifen.
    Wieviele Sites findet dann z.B. ein anderer DNS-Server   nicht?

    Solange nicht die Server, Router und Telefonleitungen dezentralisiert sind, sind wir anfällig. Ausserdem sind wird überaus abhängig von der Energieversorgung und Breitbandtechnik. Letzteres macht es sehr leicht möglich, die Netze ohne Beeinträchtigung des anaolgen Telefonverkehrs  theoretisch abzuschalten.
    Wenn allerdings verstärkt auf P2P gesetzt wird, kann niemand mehr überprüfen, was geladen wird. Google und Schnüffelpolitiker mit ihrer Datensammelwut wären hier schnell ausgebootet.

    Gabriele:
    Gedanken zu verbieten ist nicht möglich, allerdings war es  meistens verboten, alle Gedanken zu verbreiten. So auch heute noch. Allerdings gehen die Ansichten in den verschiedenen Ländern auseinander. Somit können durch das Internet in bestimmten Ländern Dinge gelesen und gesehen werden, die in anderen verboten sind.

  • richard

    "Du schreist, weil Du Angst hast."

    Es wird ja gelehrt, die Hauptaussage des Neuen Testaments sei: "Liebe Deinen Nächsten(Vorgesetzten) wie Dich selbst."
    Wer jedoch genau liest, der stolpert des öfteren über die Stelle: "Fürchte Dich nicht, hab keine Angst!"
    Diese Aussage ist eine klare Ansage an die Herrschenden, im Gegensatz zur Nächstenliebe. Auch die Aufforderung, dem römlischen Legionär seine Sachen doppelt soweit zu tragen, als gefordert, wird als Nächstenliebe interpretiert. Plausibler m.M. ist, dass man der Macht damit verständlich macht, dass die Furcht vor ihr damit verschwunden ist.
    Auch der Tod am Kreuz wird als Liebesakt interpretiert.
    Aber auch hier ist sein Satz: "Fürchtet Euch nicht" viel bedeutungsvoller.

  • richard

    "Du schreist, weil Du Angst hast."

    Es wird ja gelehrt, die Hauptaussage des Neuen Testaments sei: "Liebe Deinen Nächsten(Vorgesetzten) wie Dich selbst."
    Wer jedoch genau liest, der stolpert des öfteren über die Stelle: "Fürchte Dich nicht, hab keine Angst!"
    Diese Aussage ist eine klare Ansage an die Herrschenden, im Gegensatz zur Nächstenliebe. Auch die Aufforderung, dem römlischen Legionär seine Sachen doppelt soweit zu tragen, als gefordert, wird als Nächstenliebe interpretiert. Plausibler m.M. ist, dass man der Macht damit verständlich macht, dass die Furcht vor ihr damit verschwunden ist.
    Auch der Tod am Kreuz wird als Liebesakt interpretiert.
    Aber auch hier ist sein Satz: "Fürchtet Euch nicht" viel bedeutungsvoller.

  • richard

    "Du schreist, weil Du Angst hast."

    Es wird ja gelehrt, die Hauptaussage des Neuen Testaments sei: "Liebe Deinen Nächsten(Vorgesetzten) wie Dich selbst."
    Wer jedoch genau liest, der stolpert des öfteren über die Stelle: "Fürchte Dich nicht, hab keine Angst!"
    Diese Aussage ist eine klare Ansage an die Herrschenden, im Gegensatz zur Nächstenliebe. Auch die Aufforderung, dem römlischen Legionär seine Sachen doppelt soweit zu tragen, als gefordert, wird als Nächstenliebe interpretiert. Plausibler m.M. ist, dass man der Macht damit verständlich macht, dass die Furcht vor ihr damit verschwunden ist.
    Auch der Tod am Kreuz wird als Liebesakt interpretiert.
    Aber auch hier ist sein Satz: "Fürchtet Euch nicht" viel bedeutungsvoller.

  • Lisa

    Die Wikipedia ist ein freies Projekt. Ist sie das? Viele Admins in der "Adminpedia" halten das für Gerede der "Demokratie-Trolls". Und die Sprache ist durch gehend männlich: In den Artikeln! Und  nicht nur dort, wo die kleine Schar "Männerrechtler" bei "Frauenthemen" die Inhalte manipuliert.

    Ein Lesetipp: "Was in der Wikipedia schief läuft"

  • Lisa

    Die Wikipedia ist ein freies Projekt. Ist sie das? Viele Admins in der "Adminpedia" halten das für Gerede der "Demokratie-Trolls". Und die Sprache ist durch gehend männlich: In den Artikeln! Und  nicht nur dort, wo die kleine Schar "Männerrechtler" bei "Frauenthemen" die Inhalte manipuliert.

    Ein Lesetipp: "Was in der Wikipedia schief läuft"

  • Lisa

    Die Wikipedia ist ein freies Projekt. Ist sie das? Viele Admins in der "Adminpedia" halten das für Gerede der "Demokratie-Trolls". Und die Sprache ist durch gehend männlich: In den Artikeln! Und  nicht nur dort, wo die kleine Schar "Männerrechtler" bei "Frauenthemen" die Inhalte manipuliert.

    Ein Lesetipp: "Was in der Wikipedia schief läuft"

  • Hannelore

    @Lisa: Typischer Irrtum: Du verwechselst ein Projekt mit den Menschen, die damit verbunden sind.

    Das Projekt ist absolut frei, es kann von allen aktiv oder passiv gebraucht, aber auch missbraucht werden.

    Wenn Menschen etwas missbrauchen, dann ist dies doch kein Grund, dieses "etwas" zu verwerfen.
    Wo kämen wir da hin? Das fängt beim Sex (Prostitution, Vergewaltigung) an und hört beim Essen (Fettleibigkeit) noch lange nicht auf.
    Traditionelle Medien wie der Standard leben davon, dass schmutzige Wäsche in der Öffentlichkeit gewaschen wird.

  • Hannelore

    @Lisa: Typischer Irrtum: Du verwechselst ein Projekt mit den Menschen, die damit verbunden sind.

    Das Projekt ist absolut frei, es kann von allen aktiv oder passiv gebraucht, aber auch missbraucht werden.

    Wenn Menschen etwas missbrauchen, dann ist dies doch kein Grund, dieses "etwas" zu verwerfen.
    Wo kämen wir da hin? Das fängt beim Sex (Prostitution, Vergewaltigung) an und hört beim Essen (Fettleibigkeit) noch lange nicht auf.
    Traditionelle Medien wie der Standard leben davon, dass schmutzige Wäsche in der Öffentlichkeit gewaschen wird.

  • Hannelore

    @Lisa: Typischer Irrtum: Du verwechselst ein Projekt mit den Menschen, die damit verbunden sind.

    Das Projekt ist absolut frei, es kann von allen aktiv oder passiv gebraucht, aber auch missbraucht werden.

    Wenn Menschen etwas missbrauchen, dann ist dies doch kein Grund, dieses "etwas" zu verwerfen.
    Wo kämen wir da hin? Das fängt beim Sex (Prostitution, Vergewaltigung) an und hört beim Essen (Fettleibigkeit) noch lange nicht auf.
    Traditionelle Medien wie der Standard leben davon, dass schmutzige Wäsche in der Öffentlichkeit gewaschen wird.

  • @Hannelore. Du meinst Web 2.o, die Technik, auf der Wikis und hier Wikipedia funktionieren, sei frei. […] Der vollständige Kommentar ist in der Artikelserie „Wikipedia“ veröffentlicht.

  • @Hannelore. Du meinst Web 2.o, die Technik, auf der Wikis und hier Wikipedia funktionieren, sei frei. […] Der vollständige Kommentar ist in der Artikelserie „Wikipedia“ veröffentlicht.

  • Hallo Hannelore,
    ich stimme der sinngemäßen Sichtweise zu, dass ich Toiletten nicht ablehnen muss, nur weil der Führer sie auch regelmäßig besuchte. Wikipedia ist ein wunderbares Projekt mit allen Stärken und Schwächen, die auch Menschen (Götter ausgenommen) haben.
    Im Sinne einer KONSTRUKTIVEN KRITIK bin ich nach langer Recherche allerdings zu der Erkenntnis gekommen, dass Wikipedia größeren Nachholbedarf in der Verhinderung von Admin-Seilschaften hat. Bei meiner Untersuchung der Arbeit von Nina Gerlach (ehemals Vorstand von Wikimedia Deutschland)…
    http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=84
    … ist mir aufgefallen, dass diese Dame eine Vielzahl von Wikipedia-Schiedsgerichtsanfragen bzw. „-Verfahren“ durch wundersame Weise überlebt hat. Der Trick: A) Konflikte konsequent ignorieren und ins Leere laufen lassen, B) Schiedsgerichtsanfragen von eigenen Freunden ablehnen lassen. Sie hat dabei Rückendeckung von Admin-Freunden bekommen, mit denen sie bei Wikimedia Deutschland lange und intensiv zusammengearbeitet hat. In einem Fall konnte ich sogar ein Foto auftreiben, auf dem Nina mit jener Person beim Wiki-Stammstisch zu sehen ist, die eine gegen sie gerichtete Schiedsgerichtsanfrage ablehnt (Gewaltenteilung nach Wikipedia-Art).
    Die vermeintlichen „Selbstheilungskräfte“ von Wikipedia haben zwar … meine Kritik unterstützend … zu der Seite von Admin Fossa geführt…
    http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Fossa/GWUP
    Reformbedarf sehe ich bei Wikipedia jedoch nach wir vor in der Kontrolle der Personen, die aus einer Admin-Seilschaft heraus Macht ausüben. Die funktioniert bisher dann nicht, wenn sich Admins zu einer Seilschaft zusammenschließen und wenn sie sich mit bestimmten Internet-Tools – von der Öffentlichkeit unbeachtet – austauschen und Strategien gegen vermeintliche „Angreifer“ aushecken.
    Trotz dieses Makels bin ich jedoch ein Wikipedia-Fan. In klassischen Nachschlagewerken hat früher ein kleiner Zirkel von Redakteuren nach eigenem Gutdünken schalten und walten können, wie er wollte. Wikipedia ist da ein riesiger Fortschritt und die Reibung bzw. das Kräftemessen auf der Suche nach NPOV sind der Preis der Demokratisierung.
    Ich stimme deiner Sichtweise voll zu, dass hier zu großen Teilen auch UNBEWUSSTE MECHANISMEN in uns Menschen (Deine und meine Person eingeschlossen) wirksam sind, welche erst durch den Austausch in der Gemeinschaft ans Tageslicht kommen, transparent werden. Und das ist die schöne Seite an Wikipedia und Web 2.0.
    Sonnige Grüße… Claus
     
     
     
     
     
     
     
     

  • Hallo Hannelore,
    ich stimme der sinngemäßen Sichtweise zu, dass ich Toiletten nicht ablehnen muss, nur weil der Führer sie auch regelmäßig besuchte. Wikipedia ist ein wunderbares Projekt mit allen Stärken und Schwächen, die auch Menschen (Götter ausgenommen) haben.
    Im Sinne einer KONSTRUKTIVEN KRITIK bin ich nach langer Recherche allerdings zu der Erkenntnis gekommen, dass Wikipedia größeren Nachholbedarf in der Verhinderung von Admin-Seilschaften hat. Bei meiner Untersuchung der Arbeit von Nina Gerlach (ehemals Vorstand von Wikimedia Deutschland)…
    http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=84
    … ist mir aufgefallen, dass diese Dame eine Vielzahl von Wikipedia-Schiedsgerichtsanfragen bzw. „-Verfahren“ durch wundersame Weise überlebt hat. Der Trick: A) Konflikte konsequent ignorieren und ins Leere laufen lassen, B) Schiedsgerichtsanfragen von eigenen Freunden ablehnen lassen. Sie hat dabei Rückendeckung von Admin-Freunden bekommen, mit denen sie bei Wikimedia Deutschland lange und intensiv zusammengearbeitet hat. In einem Fall konnte ich sogar ein Foto auftreiben, auf dem Nina mit jener Person beim Wiki-Stammstisch zu sehen ist, die eine gegen sie gerichtete Schiedsgerichtsanfrage ablehnt (Gewaltenteilung nach Wikipedia-Art).
    Die vermeintlichen „Selbstheilungskräfte“ von Wikipedia haben zwar … meine Kritik unterstützend … zu der Seite von Admin Fossa geführt…
    http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Fossa/GWUP
    Reformbedarf sehe ich bei Wikipedia jedoch nach wir vor in der Kontrolle der Personen, die aus einer Admin-Seilschaft heraus Macht ausüben. Die funktioniert bisher dann nicht, wenn sich Admins zu einer Seilschaft zusammenschließen und wenn sie sich mit bestimmten Internet-Tools – von der Öffentlichkeit unbeachtet – austauschen und Strategien gegen vermeintliche „Angreifer“ aushecken.
    Trotz dieses Makels bin ich jedoch ein Wikipedia-Fan. In klassischen Nachschlagewerken hat früher ein kleiner Zirkel von Redakteuren nach eigenem Gutdünken schalten und walten können, wie er wollte. Wikipedia ist da ein riesiger Fortschritt und die Reibung bzw. das Kräftemessen auf der Suche nach NPOV sind der Preis der Demokratisierung.
    Ich stimme deiner Sichtweise voll zu, dass hier zu großen Teilen auch UNBEWUSSTE MECHANISMEN in uns Menschen (Deine und meine Person eingeschlossen) wirksam sind, welche erst durch den Austausch in der Gemeinschaft ans Tageslicht kommen, transparent werden. Und das ist die schöne Seite an Wikipedia und Web 2.0.
    Sonnige Grüße… Claus
     
     
     
     
     
     
     
     

  • Hallo Hannelore,
    ich stimme der sinngemäßen Sichtweise zu, dass ich Toiletten nicht ablehnen muss, nur weil der Führer sie auch regelmäßig besuchte. Wikipedia ist ein wunderbares Projekt mit allen Stärken und Schwächen, die auch Menschen (Götter ausgenommen) haben.
    Im Sinne einer KONSTRUKTIVEN KRITIK bin ich nach langer Recherche allerdings zu der Erkenntnis gekommen, dass Wikipedia größeren Nachholbedarf in der Verhinderung von Admin-Seilschaften hat. Bei meiner Untersuchung der Arbeit von Nina Gerlach (ehemals Vorstand von Wikimedia Deutschland)…
    http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=84
    … ist mir aufgefallen, dass diese Dame eine Vielzahl von Wikipedia-Schiedsgerichtsanfragen bzw. „-Verfahren“ durch wundersame Weise überlebt hat. Der Trick: A) Konflikte konsequent ignorieren und ins Leere laufen lassen, B) Schiedsgerichtsanfragen von eigenen Freunden ablehnen lassen. Sie hat dabei Rückendeckung von Admin-Freunden bekommen, mit denen sie bei Wikimedia Deutschland lange und intensiv zusammengearbeitet hat. In einem Fall konnte ich sogar ein Foto auftreiben, auf dem Nina mit jener Person beim Wiki-Stammstisch zu sehen ist, die eine gegen sie gerichtete Schiedsgerichtsanfrage ablehnt (Gewaltenteilung nach Wikipedia-Art).
    Die vermeintlichen „Selbstheilungskräfte“ von Wikipedia haben zwar … meine Kritik unterstützend … zu der Seite von Admin Fossa geführt…
    http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Fossa/GWUP
    Reformbedarf sehe ich bei Wikipedia jedoch nach wir vor in der Kontrolle der Personen, die aus einer Admin-Seilschaft heraus Macht ausüben. Die funktioniert bisher dann nicht, wenn sich Admins zu einer Seilschaft zusammenschließen und wenn sie sich mit bestimmten Internet-Tools – von der Öffentlichkeit unbeachtet – austauschen und Strategien gegen vermeintliche „Angreifer“ aushecken.
    Trotz dieses Makels bin ich jedoch ein Wikipedia-Fan. In klassischen Nachschlagewerken hat früher ein kleiner Zirkel von Redakteuren nach eigenem Gutdünken schalten und walten können, wie er wollte. Wikipedia ist da ein riesiger Fortschritt und die Reibung bzw. das Kräftemessen auf der Suche nach NPOV sind der Preis der Demokratisierung.
    Ich stimme deiner Sichtweise voll zu, dass hier zu großen Teilen auch UNBEWUSSTE MECHANISMEN in uns Menschen (Deine und meine Person eingeschlossen) wirksam sind, welche erst durch den Austausch in der Gemeinschaft ans Tageslicht kommen, transparent werden. Und das ist die schöne Seite an Wikipedia und Web 2.0.
    Sonnige Grüße… Claus