Fight for Kisses

Krieg ist nicht die einzige Form, in welcher sich der aggressive Väter-Kult in Szene setzt. Es gibt auch einen Krieg ohne Waffen, den man gemeinhin den friedlichen oder freien Wettbewerb nennt.

Dass dieser aber weder frei noch friedlich ist, sondern einem tief verwurzelten Zwang des patriarchalen Selbstverständnisses entspringt, dafür liefert die griechische Tradition höchst eindrückliche Beispiele. Die Lebensmaxime, die dem freien Wettbewerb zugrunde liegt, hat Homer in einer berühmten Verszeile ausgesprochen:

Immer der Erste zu sein und vorzustreben den andern.

Daher die Begriffe ‚Patriarch‘ und ‚Patriarchat‘: Patri von griechisch pater „Vater“, archat von griechisch archéin „der Erste, Anfang, Ursprung“, die Bezeichnung für den Stammesvater, das Familien- bzw. Kirchenoberhaupt.

In Homers Ausspruch liegt nicht nur der Wille zur äußersten Anspannung der eigenen Kräfte und das Streben nach hohen Zielen, sondern ebenso sehr der Wunsch nach dem Triumph über den Schwächeren!

Quelle: Fight For Kisses – www.ffk-wilkinson.com
envoyé par killafather

Die Firma Wilkinson hat sich der Mythologie aus den Anfängen des Patriarchats bedient:

Der Wunsch, sich hervor zu tun, schreibt der Graecist C. M. Bowra, zehrt von der Erniedrigung des andern, und griechisch-patriarchale Männer wie griechische Städte befriedigten auf diese Weise ihren Ehrgeiz.

Ein in vieler Hinsicht typisches Beispiel für diesen damals neuen Stand ist die Gestalt des Daedalos, des legendären Erfinders der ersten Flugmaschine und großen Baumeisters und Ahnherrn der griechischen Bildhauer.

Von ihm berichtet die Sage, er habe aus Athen nach Kreta fliehen müssen, weil er seinen Neffen Talos, den ihm seine Schwester Polykaste zur Lehre anvertraut hatte, heimtückisch ermordet hatte:

Aus Neid auf dessen künstlerische Geschicklichkeit, mit der schon der 12jährige Knabe seinen Lehrmeister übertroffen haben soll, stürzte Daedalos den hochbegabten Jüngling vom Dach des Athenetempels.

Dieser Mord am eigenen Blut und noch dazu im geheiligten Bezirk der Athene, der Schutzgöttin der Handwerker, hat offenbar den Ruhm des großen Baumeisters nicht geschmälert.

Und dies wahrscheinlich deshalb, weil Daedalos nur etwas zu Ende führt, was dem Wesen des patriarchalen Ehrgeizes und dem damit verbundenen glühenden Verlangen, immer der Erste zu sein, implizit ist.

Unter dem Pseudonym „Kill a Father“ wurde das Video bei dem Service dailymotion.com eingestellt. Diese gewählte Selbstbezeichnung sagt eben soviel über den patriarchalen Lifestyle aus wie der von der Rasierklingenfirma Wilkinson gewählte Titel „Fight for Kisses“ für ein SPIEL!

28 Kommentare

  • ich nenn das mittlerweile "krieg der engel".
    ist er denn fast überall?

  • ich nenn das mittlerweile "krieg der engel".
    ist er denn fast überall?

  • ich nenn das mittlerweile "krieg der engel".
    ist er denn fast überall?

  • ich nenn das mittlerweile "krieg der engel".
    ist er denn fast überall?

  • Hannelore

    Rainer, was meinst du mit "Engel"?

  • Axel

    Also ein besseres Beispiel für die Krankhaftigkeit des Konkurrenzdenkens als dieses Video kann man wohl kaum finden. Sollte natürlich sicher "witzig" gemeint sein, aber letztendlich steckt dahinter doch bitterer Ernst.

    Bin froh, daß ich nie mit meinem Vater konkurrieren mußte.

  • Hannelore

    Rainer, was meinst du mit "Engel"?

  • Hannelore

    Rainer, was meinst du mit "Engel"?

  • Hannelore

    Rainer, was meinst du mit "Engel"?

  • Axel

    Also ein besseres Beispiel für die Krankhaftigkeit des Konkurrenzdenkens als dieses Video kann man wohl kaum finden. Sollte natürlich sicher "witzig" gemeint sein, aber letztendlich steckt dahinter doch bitterer Ernst.

    Bin froh, daß ich nie mit meinem Vater konkurrieren mußte.

  • Axel

    Also ein besseres Beispiel für die Krankhaftigkeit des Konkurrenzdenkens als dieses Video kann man wohl kaum finden. Sollte natürlich sicher "witzig" gemeint sein, aber letztendlich steckt dahinter doch bitterer Ernst.

    Bin froh, daß ich nie mit meinem Vater konkurrieren mußte.

  • Axel

    Also ein besseres Beispiel für die Krankhaftigkeit des Konkurrenzdenkens als dieses Video kann man wohl kaum finden. Sollte natürlich sicher "witzig" gemeint sein, aber letztendlich steckt dahinter doch bitterer Ernst.

    Bin froh, daß ich nie mit meinem Vater konkurrieren mußte.

  • Jürgen

    1. Als Werbung Spitze.
    2.  Dass damit Wettbewerb auch diskutabel wird als Ausdruck eines kriegerisch-archaischen Patriarchen-Denkens läßt außen vor, dass nicht nur Männer untereinander im Wettbewerb stehen.

    3. Die "Schlacht um den besten Mann"  verhilft der Frauen-Kosmetik zu flotten Umsätzen. Sogar mit Rasierklingen (von Wilkinson). 

    4. Insofern halte ich ‚Fight for Kisses‘ nicht für kriegerischer als Fingerhakeln.In Bayern ein Kampfsport.

    5. Nichts desto trotz funktioniert heutiger Wettbewerb in der Wirtschaft oft nach dem blutrünstigen Prinzip "Das Bessere ist des Guten Feind", bis hin zu dem Resultat, dass der Zweitbeste  –  immerhin noch sehr viel besser ist als der Drittbeste  –  um sein Überleben fürchten muss. (Vom Zehntbesten ganz zu schweigen.)

    6. Wenn statt "der Bessere ist des Guten Feind" zur Anwendung kommt "der Bessere ist des Guten Freund", dann haben wir punktgenau das Familien-Ideal vor uns, wo selbstverständlich die persönlichen Talente sehr unterschiedlich vorliegen und doch zum Wohl des gemeinsamen Ganzen beitragen (sollen).  –  So funktionieren auch intakte Firmen-Hierarchien.
    7. ‚Fight for Kisses‘ bedient den Kuss primär als Ausdruck für ‚Triebbefriedigung‘. "Trieb"  und  "Lust" sind einander nicht völlig ebenbürtig. Auch sie stehen in Wettbewerb zueinander und lassen leicht vergessen, dass der Kuss noch ganz andere Funktionen "bedient", z.B. Sinn für Gemeinschaft, Vertrauen, Liebe, Zärtlichkeit usw.
    8. Darum ist das Familienmodell keineswegs eine Fehlkonstruktion. 

  • Jürgen

    1. Als Werbung Spitze.
    2.  Dass damit Wettbewerb auch diskutabel wird als Ausdruck eines kriegerisch-archaischen Patriarchen-Denkens läßt außen vor, dass nicht nur Männer untereinander im Wettbewerb stehen.

    3. Die "Schlacht um den besten Mann"  verhilft der Frauen-Kosmetik zu flotten Umsätzen. Sogar mit Rasierklingen (von Wilkinson). 

    4. Insofern halte ich ‚Fight for Kisses‘ nicht für kriegerischer als Fingerhakeln.In Bayern ein Kampfsport.

    5. Nichts desto trotz funktioniert heutiger Wettbewerb in der Wirtschaft oft nach dem blutrünstigen Prinzip "Das Bessere ist des Guten Feind", bis hin zu dem Resultat, dass der Zweitbeste  –  immerhin noch sehr viel besser ist als der Drittbeste  –  um sein Überleben fürchten muss. (Vom Zehntbesten ganz zu schweigen.)

    6. Wenn statt "der Bessere ist des Guten Feind" zur Anwendung kommt "der Bessere ist des Guten Freund", dann haben wir punktgenau das Familien-Ideal vor uns, wo selbstverständlich die persönlichen Talente sehr unterschiedlich vorliegen und doch zum Wohl des gemeinsamen Ganzen beitragen (sollen).  –  So funktionieren auch intakte Firmen-Hierarchien.
    7. ‚Fight for Kisses‘ bedient den Kuss primär als Ausdruck für ‚Triebbefriedigung‘. "Trieb"  und  "Lust" sind einander nicht völlig ebenbürtig. Auch sie stehen in Wettbewerb zueinander und lassen leicht vergessen, dass der Kuss noch ganz andere Funktionen "bedient", z.B. Sinn für Gemeinschaft, Vertrauen, Liebe, Zärtlichkeit usw.
    8. Darum ist das Familienmodell keineswegs eine Fehlkonstruktion. 

  • Jürgen

    1. Als Werbung Spitze.
    2.  Dass damit Wettbewerb auch diskutabel wird als Ausdruck eines kriegerisch-archaischen Patriarchen-Denkens läßt außen vor, dass nicht nur Männer untereinander im Wettbewerb stehen.

    3. Die "Schlacht um den besten Mann"  verhilft der Frauen-Kosmetik zu flotten Umsätzen. Sogar mit Rasierklingen (von Wilkinson). 

    4. Insofern halte ich ‚Fight for Kisses‘ nicht für kriegerischer als Fingerhakeln.In Bayern ein Kampfsport.

    5. Nichts desto trotz funktioniert heutiger Wettbewerb in der Wirtschaft oft nach dem blutrünstigen Prinzip "Das Bessere ist des Guten Feind", bis hin zu dem Resultat, dass der Zweitbeste  –  immerhin noch sehr viel besser ist als der Drittbeste  –  um sein Überleben fürchten muss. (Vom Zehntbesten ganz zu schweigen.)

    6. Wenn statt "der Bessere ist des Guten Feind" zur Anwendung kommt "der Bessere ist des Guten Freund", dann haben wir punktgenau das Familien-Ideal vor uns, wo selbstverständlich die persönlichen Talente sehr unterschiedlich vorliegen und doch zum Wohl des gemeinsamen Ganzen beitragen (sollen).  –  So funktionieren auch intakte Firmen-Hierarchien.
    7. ‚Fight for Kisses‘ bedient den Kuss primär als Ausdruck für ‚Triebbefriedigung‘. "Trieb"  und  "Lust" sind einander nicht völlig ebenbürtig. Auch sie stehen in Wettbewerb zueinander und lassen leicht vergessen, dass der Kuss noch ganz andere Funktionen "bedient", z.B. Sinn für Gemeinschaft, Vertrauen, Liebe, Zärtlichkeit usw.
    8. Darum ist das Familienmodell keineswegs eine Fehlkonstruktion. 

  • Jürgen

    1. Als Werbung Spitze.
    2.  Dass damit Wettbewerb auch diskutabel wird als Ausdruck eines kriegerisch-archaischen Patriarchen-Denkens läßt außen vor, dass nicht nur Männer untereinander im Wettbewerb stehen.

    3. Die "Schlacht um den besten Mann"  verhilft der Frauen-Kosmetik zu flotten Umsätzen. Sogar mit Rasierklingen (von Wilkinson). 

    4. Insofern halte ich ‚Fight for Kisses‘ nicht für kriegerischer als Fingerhakeln.In Bayern ein Kampfsport.

    5. Nichts desto trotz funktioniert heutiger Wettbewerb in der Wirtschaft oft nach dem blutrünstigen Prinzip "Das Bessere ist des Guten Feind", bis hin zu dem Resultat, dass der Zweitbeste  –  immerhin noch sehr viel besser ist als der Drittbeste  –  um sein Überleben fürchten muss. (Vom Zehntbesten ganz zu schweigen.)

    6. Wenn statt "der Bessere ist des Guten Feind" zur Anwendung kommt "der Bessere ist des Guten Freund", dann haben wir punktgenau das Familien-Ideal vor uns, wo selbstverständlich die persönlichen Talente sehr unterschiedlich vorliegen und doch zum Wohl des gemeinsamen Ganzen beitragen (sollen).  –  So funktionieren auch intakte Firmen-Hierarchien.
    7. ‚Fight for Kisses‘ bedient den Kuss primär als Ausdruck für ‚Triebbefriedigung‘. "Trieb"  und  "Lust" sind einander nicht völlig ebenbürtig. Auch sie stehen in Wettbewerb zueinander und lassen leicht vergessen, dass der Kuss noch ganz andere Funktionen "bedient", z.B. Sinn für Gemeinschaft, Vertrauen, Liebe, Zärtlichkeit usw.
    8. Darum ist das Familienmodell keineswegs eine Fehlkonstruktion. 

  • Sibylle

    Ein chinesisches Sprichwort sagt:"Du brauchst nicht das Licht eines Anderen auslöschen, damit deines heller strahlt."Letztendlich kommt es nicht auf das Modell an, sondern in erster Linie auf das Bewußtsein.

  • Sibylle

    Ein chinesisches Sprichwort sagt:"Du brauchst nicht das Licht eines Anderen auslöschen, damit deines heller strahlt."Letztendlich kommt es nicht auf das Modell an, sondern in erster Linie auf das Bewußtsein.

  • Sibylle

    Ein chinesisches Sprichwort sagt:"Du brauchst nicht das Licht eines Anderen auslöschen, damit deines heller strahlt."Letztendlich kommt es nicht auf das Modell an, sondern in erster Linie auf das Bewußtsein.

  • Sibylle

    Ein chinesisches Sprichwort sagt:"Du brauchst nicht das Licht eines Anderen auslöschen, damit deines heller strahlt."Letztendlich kommt es nicht auf das Modell an, sondern in erster Linie auf das Bewußtsein.

  • richard

    8. Darum ist das Familienmodell keineswegs eine Fehlkonstruktion.

    Gerade deswegen ist es eine Fehlkonstruktion. Es funktioniert alles, solange es gut geht. Aber lass nur mal einer Familie mit 3 Kindern die Mutter oder den Vater wegsterben. Damit ist diese Familie am Ende. Das Schicksal hat zugeschlagen, heisst es da lapidar. Da bleibt für den Überlebenden nicht einmal mehr die Zeit, einen "Nachfolger" zu suchen. Für die Kinder sind 50% der Bezugspersonen ausgefallen. Besonders schlimm für jene, die damit die Hauptbezugsperson verlieren. Wäre da nicht die Geborgenheit in eine Sippe mit 50 oder mehr Menschen wesentlich belastbarer und ausdauernder? Wären da nicht "Schicksalsschläge" wesentlich leichter zu bewältigen, da die Bindung an Bestimmte lockerer wäre, bliebe das Sozialgefüge nicht immer intakt? Gäbe es dann noch tote Säuglinge? Arme Kinder? Kinderunwürdige Verhältnisse?
    Noch eine kleine Geschichte, die die Anfälligkeit der Kleinfamilie hervorhebt:
    Wenn Sie ein Problem mit einer Behörde oder ähnlichem haben. Solange Briefe geschrieben werden, die Behörde angesprochen wird, ist man machtlos. Gehen sie hin, fassen sie sich den Verantwortlichen, machen sie ihn dingfest. Ziehen sie ihn aus der Anonymität heraus, fragen sie nach seinem Namen, machen sie Ihr Anliegen an seiner Person fest.
    So macht es die Institution auch. Schuf Kleininstitutionen, die Ehe, entwurzelte die Menschen, zerstörte den Sozialverband. Die Rückversicherung in der Gruppe war unmöglich. Dann gab man Gott als neue Rückversicherung aus und die Glaubensgemeinschaft als neue soziale Gruppe. Aber die Menschen merkten, dass auf diese Glaubensgemeinschaft kein Verlass ist und so war die Zwietracht gesät. So ist bis heute das Mißtrauen im Menschen und man kann sich letztendlich auf niemanden verlassen, frau sowieso nicht. Auch der Beamte nicht auf seine eigene Behörde. So kann man Menschen leicht dirigieren. Alleinerziehende noch leichter, da sie nicht einmal einen Ehepartner als Rückversicherung haben. Ich hoffe aber, dass diese Frauen daraus lernen, und vermehrt Gruppen (z.B. Wohngemeinschaften) zur "Erziehung" ihrer Kinder bilden. Aber seien Sie sich bewusst, dass Sie damit selbst aus der Anonymität raustreten.
    Wer sich da in diese Richtung "bilden" will, dem sei Macchiavelli "Der Fürst" empfohlen. Nachahmung allerdings nicht erwünscht!
    Hannelore, wäre vielleicht eine Idee: Eine Stiftung zu gründen, die z.B. die Möglichkeit von Alleinerziehenden-Wohngemeinschaften fördert.

  • richard

    8. Darum ist das Familienmodell keineswegs eine Fehlkonstruktion.

    Gerade deswegen ist es eine Fehlkonstruktion. Es funktioniert alles, solange es gut geht. Aber lass nur mal einer Familie mit 3 Kindern die Mutter oder den Vater wegsterben. Damit ist diese Familie am Ende. Das Schicksal hat zugeschlagen, heisst es da lapidar. Da bleibt für den Überlebenden nicht einmal mehr die Zeit, einen "Nachfolger" zu suchen. Für die Kinder sind 50% der Bezugspersonen ausgefallen. Besonders schlimm für jene, die damit die Hauptbezugsperson verlieren. Wäre da nicht die Geborgenheit in eine Sippe mit 50 oder mehr Menschen wesentlich belastbarer und ausdauernder? Wären da nicht "Schicksalsschläge" wesentlich leichter zu bewältigen, da die Bindung an Bestimmte lockerer wäre, bliebe das Sozialgefüge nicht immer intakt? Gäbe es dann noch tote Säuglinge? Arme Kinder? Kinderunwürdige Verhältnisse?
    Noch eine kleine Geschichte, die die Anfälligkeit der Kleinfamilie hervorhebt:
    Wenn Sie ein Problem mit einer Behörde oder ähnlichem haben. Solange Briefe geschrieben werden, die Behörde angesprochen wird, ist man machtlos. Gehen sie hin, fassen sie sich den Verantwortlichen, machen sie ihn dingfest. Ziehen sie ihn aus der Anonymität heraus, fragen sie nach seinem Namen, machen sie Ihr Anliegen an seiner Person fest.
    So macht es die Institution auch. Schuf Kleininstitutionen, die Ehe, entwurzelte die Menschen, zerstörte den Sozialverband. Die Rückversicherung in der Gruppe war unmöglich. Dann gab man Gott als neue Rückversicherung aus und die Glaubensgemeinschaft als neue soziale Gruppe. Aber die Menschen merkten, dass auf diese Glaubensgemeinschaft kein Verlass ist und so war die Zwietracht gesät. So ist bis heute das Mißtrauen im Menschen und man kann sich letztendlich auf niemanden verlassen, frau sowieso nicht. Auch der Beamte nicht auf seine eigene Behörde. So kann man Menschen leicht dirigieren. Alleinerziehende noch leichter, da sie nicht einmal einen Ehepartner als Rückversicherung haben. Ich hoffe aber, dass diese Frauen daraus lernen, und vermehrt Gruppen (z.B. Wohngemeinschaften) zur "Erziehung" ihrer Kinder bilden. Aber seien Sie sich bewusst, dass Sie damit selbst aus der Anonymität raustreten.
    Wer sich da in diese Richtung "bilden" will, dem sei Macchiavelli "Der Fürst" empfohlen. Nachahmung allerdings nicht erwünscht!
    Hannelore, wäre vielleicht eine Idee: Eine Stiftung zu gründen, die z.B. die Möglichkeit von Alleinerziehenden-Wohngemeinschaften fördert.

  • richard

    8. Darum ist das Familienmodell keineswegs eine Fehlkonstruktion.

    Gerade deswegen ist es eine Fehlkonstruktion. Es funktioniert alles, solange es gut geht. Aber lass nur mal einer Familie mit 3 Kindern die Mutter oder den Vater wegsterben. Damit ist diese Familie am Ende. Das Schicksal hat zugeschlagen, heisst es da lapidar. Da bleibt für den Überlebenden nicht einmal mehr die Zeit, einen "Nachfolger" zu suchen. Für die Kinder sind 50% der Bezugspersonen ausgefallen. Besonders schlimm für jene, die damit die Hauptbezugsperson verlieren. Wäre da nicht die Geborgenheit in eine Sippe mit 50 oder mehr Menschen wesentlich belastbarer und ausdauernder? Wären da nicht "Schicksalsschläge" wesentlich leichter zu bewältigen, da die Bindung an Bestimmte lockerer wäre, bliebe das Sozialgefüge nicht immer intakt? Gäbe es dann noch tote Säuglinge? Arme Kinder? Kinderunwürdige Verhältnisse?
    Noch eine kleine Geschichte, die die Anfälligkeit der Kleinfamilie hervorhebt:
    Wenn Sie ein Problem mit einer Behörde oder ähnlichem haben. Solange Briefe geschrieben werden, die Behörde angesprochen wird, ist man machtlos. Gehen sie hin, fassen sie sich den Verantwortlichen, machen sie ihn dingfest. Ziehen sie ihn aus der Anonymität heraus, fragen sie nach seinem Namen, machen sie Ihr Anliegen an seiner Person fest.
    So macht es die Institution auch. Schuf Kleininstitutionen, die Ehe, entwurzelte die Menschen, zerstörte den Sozialverband. Die Rückversicherung in der Gruppe war unmöglich. Dann gab man Gott als neue Rückversicherung aus und die Glaubensgemeinschaft als neue soziale Gruppe. Aber die Menschen merkten, dass auf diese Glaubensgemeinschaft kein Verlass ist und so war die Zwietracht gesät. So ist bis heute das Mißtrauen im Menschen und man kann sich letztendlich auf niemanden verlassen, frau sowieso nicht. Auch der Beamte nicht auf seine eigene Behörde. So kann man Menschen leicht dirigieren. Alleinerziehende noch leichter, da sie nicht einmal einen Ehepartner als Rückversicherung haben. Ich hoffe aber, dass diese Frauen daraus lernen, und vermehrt Gruppen (z.B. Wohngemeinschaften) zur "Erziehung" ihrer Kinder bilden. Aber seien Sie sich bewusst, dass Sie damit selbst aus der Anonymität raustreten.
    Wer sich da in diese Richtung "bilden" will, dem sei Macchiavelli "Der Fürst" empfohlen. Nachahmung allerdings nicht erwünscht!
    Hannelore, wäre vielleicht eine Idee: Eine Stiftung zu gründen, die z.B. die Möglichkeit von Alleinerziehenden-Wohngemeinschaften fördert.

  • richard

    8. Darum ist das Familienmodell keineswegs eine Fehlkonstruktion.

    Gerade deswegen ist es eine Fehlkonstruktion. Es funktioniert alles, solange es gut geht. Aber lass nur mal einer Familie mit 3 Kindern die Mutter oder den Vater wegsterben. Damit ist diese Familie am Ende. Das Schicksal hat zugeschlagen, heisst es da lapidar. Da bleibt für den Überlebenden nicht einmal mehr die Zeit, einen "Nachfolger" zu suchen. Für die Kinder sind 50% der Bezugspersonen ausgefallen. Besonders schlimm für jene, die damit die Hauptbezugsperson verlieren. Wäre da nicht die Geborgenheit in eine Sippe mit 50 oder mehr Menschen wesentlich belastbarer und ausdauernder? Wären da nicht "Schicksalsschläge" wesentlich leichter zu bewältigen, da die Bindung an Bestimmte lockerer wäre, bliebe das Sozialgefüge nicht immer intakt? Gäbe es dann noch tote Säuglinge? Arme Kinder? Kinderunwürdige Verhältnisse?
    Noch eine kleine Geschichte, die die Anfälligkeit der Kleinfamilie hervorhebt:
    Wenn Sie ein Problem mit einer Behörde oder ähnlichem haben. Solange Briefe geschrieben werden, die Behörde angesprochen wird, ist man machtlos. Gehen sie hin, fassen sie sich den Verantwortlichen, machen sie ihn dingfest. Ziehen sie ihn aus der Anonymität heraus, fragen sie nach seinem Namen, machen sie Ihr Anliegen an seiner Person fest.
    So macht es die Institution auch. Schuf Kleininstitutionen, die Ehe, entwurzelte die Menschen, zerstörte den Sozialverband. Die Rückversicherung in der Gruppe war unmöglich. Dann gab man Gott als neue Rückversicherung aus und die Glaubensgemeinschaft als neue soziale Gruppe. Aber die Menschen merkten, dass auf diese Glaubensgemeinschaft kein Verlass ist und so war die Zwietracht gesät. So ist bis heute das Mißtrauen im Menschen und man kann sich letztendlich auf niemanden verlassen, frau sowieso nicht. Auch der Beamte nicht auf seine eigene Behörde. So kann man Menschen leicht dirigieren. Alleinerziehende noch leichter, da sie nicht einmal einen Ehepartner als Rückversicherung haben. Ich hoffe aber, dass diese Frauen daraus lernen, und vermehrt Gruppen (z.B. Wohngemeinschaften) zur "Erziehung" ihrer Kinder bilden. Aber seien Sie sich bewusst, dass Sie damit selbst aus der Anonymität raustreten.
    Wer sich da in diese Richtung "bilden" will, dem sei Macchiavelli "Der Fürst" empfohlen. Nachahmung allerdings nicht erwünscht!
    Hannelore, wäre vielleicht eine Idee: Eine Stiftung zu gründen, die z.B. die Möglichkeit von Alleinerziehenden-Wohngemeinschaften fördert.