Familie – ein überholtes Modell oder Fehlkonstruktion von Anfang an?

Teil 1 / 2 der Serie Familie

Familie

Ein Leben ohne Familie ist für uns kaum vorstellbar. Wer hat keine Familie? Verkrachte Existenzen, Schwarze Schafe, Obdachlose, Waisen. Ausnahmemenschen also. Familie ist der Grundbaustein unseres Lebensstils. Das wirft die Frage auf: Ist Familie, wie wir sie kennen, eine natürliche Form des Zusammenlebens oder ein kulturabhängiges Modell, das der Generalüberholung bedarf?

Was bedeutet das Wort Familie? Die Etymologie (sprachliche Herkunft) hilft uns weiter.

Das Wort ist eine Kollektivbildung und zu lateinisch famulus, famula „Diener, Dienerin“. Es bezeichnet die Gesamtheit des Gesindes unter einem Dach und unter einem Herrn. Heute noch zu finden in der Bezeichnung Famiglia Pontificia am päpstlichen Hof.

Die lateinische Bezeichnung familia wird erst relativ spät ins Deutsche übernommen. Bis ins 18. Jh. hinein wird der Begriff durch „Haus“ oder die Formel „Weib und Kind“ (aus der Sicht des Vaters) abgedeckt. In Gebeten sprach noch im 19 Jh. der Hausvater von „Ich und mein Haus“. Hervorgegangen aus den ältesten Benennungen für Familie: gothisch heiv, althochdeutsch hiwiski, hieske, hiuske, hûske.

Daraus bildete sich Heirat, das anfangs Hausbesorgung, dann Ehestand und schließlich Eheschluss bedeutete. Das Grundwort ist Rat, das auch in Hausrat, Vorrat, Gerät vorkommt und die „Mittel, die zum Lebensunterhalt notwendig sind“ umfasst.

Sprachliche Wendungen für „Familie“, die zum Teil heute noch gebräuchlich sind: mein ganzes Haus, meine Leute, die Meinigen, Frau und Kinder. „Meine Leute“ umschließt die engere Verwandtschaft, aber auch die Dienstboten bzw. Angestellten, besonders im Handwerksbereich üblich; Beispielzitat: „wir fanden den vater ganz allein, denn die familie (seine leute, nicht blosz die dienstboten) war auf dem felde“ (Goethe, zit. in Grimmsches Wörterbuch)

Familie ist also der Besitz des Vaters. Eine Frau kann demnach keine Familie haben, denn sie ist ja als Teil des Hausrats definiert.

Leider konnten Väter früher ihren Hausstand kaum zur Schau stellen, wenn sie selbst außer Haus waren. Mit der Erfindung der Fotografie hat sich das geändert.

Der Schreibtisch des „Landesvaters“ Edmund Stoiber in der Staatskanzlei in München (am 23.4.2007, Foto: Alexander Hauk):

Schreibtisch mit Fotos der Familie

Die Regierung behauptet: Familienfreundlichkeit zahlt sich aus. Frage: Für wen?

„Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) belegt, dass sich eine erfolgreiche Familienpolitik positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes auswirkt.“ (Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend)

Dazu Ursula von der Leyen:

„Die Berechnungen bestätigen nachdrücklich die Richtigkeit des von uns eingeschlagenen Weges mit der Einführung des Elterngeldes und dem Ausbau der Kinderbetreuung. Kinder sind unsere Zukunft, deshalb müssen wir sicherstellen, dass sie von klein auf gefördert und hervorragend ausgebildet werden. Das sind Investitionen, die sich für alle lohnen: für die Familien, die Unternehmen und für die gesamte Gesellschaft.“

Die Zitate sind auf der gleichen Seite zu finden, wie die Presseinformationen Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft: Wachstumseffekte der demographischen Entwicklung … und Wachstumstreiber Familienfreundlichkeit. Man beachte die Wortwahl!

Christoph Spehr (Die Ökofalle. Wien, 1996, S. 138):

„Was in der kapitalistischen Gesellschaft Erziehung, Schule und Ausbildung vermitteln, damit kann man nichts anfangen, außer man befindet sich später an einem Ort, der einen passend ergänzt (einem Arbeitsplatz) und aus dem unnützen Wissen einen Job macht, der Geld bringt. Die soziale und internationale Arbeitsteilung im Kapitalismus hat ihre Spezifik darin, dass die manipulierte Natur und die zugerichtete Arbeitskraft nutzlos sind, wenn sie nicht ausgebeutet werden.“ Quelle

Was heute geschieht, können diejenigen nicht verstehen, die nicht wissen, was gestern geschah. Auch wenn gefragt wird, welche Formen Ehe und Familie in der nahen Zukunft annehmen werden, könnte eine Antwort lauten: Vielleicht sind die künftigen Formen bereits in manchen anderen Gesellschaften angelegt und können übernommen werden.

Die Vorväterzeiten, aus denen wir stammen, stellen jedenfalls ein düsteres, leidvolles und noch kaum aufgearbeitetes, vielmehr verdrängtes Erbe dar.

Dieser Beitrag offenbart nicht nur ein Stück patriarchaler Geschichte, sondern er veranschaulicht auch, wie Frauen – hier am Beispiel der Familienministerin – das System aktiv mittragen. Und das nicht, obwohl sie darin Karriere machen, sondern weil sie darin Karriere machen. Häufig wird „den Männern“ – vorwiegend von feministischer Seite – die Schuld an den Verhältnissen zugeschrieben. Das ist nicht nur eine Verschleierung der Fakten, sondern unterstellt Frauen die Unfähigkeit zur Eigenverantwortung.

„Die Ehe, deren schmähliche Parodie fortlebt in einer Zeit, die dem Menschenrecht der Ehe den Boden entzogen hat, dient heute meist dem Trick der Selbsterhaltung: dass eineR der beiden Verschworenen jeweils die Verantwortung für alles Üble, das er/sie begeht, nach außen dem/der anderen zuschiebt, während sie in Wahrheit trüb und sumpfig zusammenleben.
Eine anständige Ehe wäre erst eine, in der beide ihr eigenes unabhängiges Leben für sich haben, ohne die Fusion, die von der ökonomisch erzwungenen Interessengemeinschaft herrührt, dafür aber aus Freiheit die wechselseitige Verantwortung füreinander auf sich nähmen.“ (Th.W. Adorno, Minima moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben, Ffm. 1978, S.29)


Serie Familie

86 Kommentare

  • richard

    Hallo Hannelore
    ich würd sogar noch weiter gehen und behaupte, dass der rasante wirtschaftliche "Fortschritt" auf der Ehe aufbaut. Zufriedene und ausgeglichene Menschen reißen sich nichtum alle möglichen Neuerungen, das heißt: ihre Arbeitsmoral und der Kunsumwunsch lassen zu wünschen übrig.  Da sind sich dann alle einig, das so etwas nicht sein darf. Zumindest die, die von der Arbeit anderer, also von den Familien leben. Der Kater Mixa hat ja dies erkannt, als von der Leyen die Kollektivierung der Kindererziehung in die Wege leiten wollte. Selbst professionelle ErzieherInnen können nicht das leisten, was die eigene Mutter bewirken kann. Der Einfluss auf die Kinder wird im Kollektiv geringer, sie sind mehr unter sich. Damit wachsen sie weniger verbogen auf. Von der Leyen irrt, wenn sie glaubt, in staatlichen Institutionen die Kinder zu "nützlicheren Gesellschaftsmitgliedern" erziehen zu können, dazu fehlen "Gott sei Dank" die Mittel für die Überwachungskapazitäten.
    Die Familie halte ich weder für überholt, noch für eine Fehlkonstruktion, sie ist ein bewusstes Machtmittel zum Mißbrauch der Menschheit. Beworben durch unzählige Schmachtfilme und -fetzen, seit die kirchliche Zwangsmoral zu bröckeln begann.
    Sogar die Abschaffung der Ehe durch Lenin wurde wieder aufgehoben und zu neuen Ehren gebracht. Ich will damit der Ehe keineswegs das Wort reden. Aber ich bin mir bewusst, dass die Masse noch an ihr festhalten will.
    Deshalb ermutige ich niemanden, zu heiraten  und weise, wenn da Unzufriedenheit mit der Gesellschaft zu spüren ist auf Deine Seiten hin, Hannelore. Allerdings spüre ich da teilweise sofortige Ablehnung, vermutlich aus Angst, das gewohnte Weltbild zu beschädigen.
    Wie dem auch sei, offtopic: ich bin vorgestern auf eine Frau gestoßen: Annie France-Harrar
     
    gruß
    richard

  • richard

    Hallo Hannelore
    ich würd sogar noch weiter gehen und behaupte, dass der rasante wirtschaftliche "Fortschritt" auf der Ehe aufbaut. Zufriedene und ausgeglichene Menschen reißen sich nichtum alle möglichen Neuerungen, das heißt: ihre Arbeitsmoral und der Kunsumwunsch lassen zu wünschen übrig.  Da sind sich dann alle einig, das so etwas nicht sein darf. Zumindest die, die von der Arbeit anderer, also von den Familien leben. Der Kater Mixa hat ja dies erkannt, als von der Leyen die Kollektivierung der Kindererziehung in die Wege leiten wollte. Selbst professionelle ErzieherInnen können nicht das leisten, was die eigene Mutter bewirken kann. Der Einfluss auf die Kinder wird im Kollektiv geringer, sie sind mehr unter sich. Damit wachsen sie weniger verbogen auf. Von der Leyen irrt, wenn sie glaubt, in staatlichen Institutionen die Kinder zu "nützlicheren Gesellschaftsmitgliedern" erziehen zu können, dazu fehlen "Gott sei Dank" die Mittel für die Überwachungskapazitäten.
    Die Familie halte ich weder für überholt, noch für eine Fehlkonstruktion, sie ist ein bewusstes Machtmittel zum Mißbrauch der Menschheit. Beworben durch unzählige Schmachtfilme und -fetzen, seit die kirchliche Zwangsmoral zu bröckeln begann.
    Sogar die Abschaffung der Ehe durch Lenin wurde wieder aufgehoben und zu neuen Ehren gebracht. Ich will damit der Ehe keineswegs das Wort reden. Aber ich bin mir bewusst, dass die Masse noch an ihr festhalten will.
    Deshalb ermutige ich niemanden, zu heiraten  und weise, wenn da Unzufriedenheit mit der Gesellschaft zu spüren ist auf Deine Seiten hin, Hannelore. Allerdings spüre ich da teilweise sofortige Ablehnung, vermutlich aus Angst, das gewohnte Weltbild zu beschädigen.
    Wie dem auch sei, offtopic: ich bin vorgestern auf eine Frau gestoßen: Annie France-Harrar
     
    gruß
    richard

  • richard

    Hallo Hannelore
    ich würd sogar noch weiter gehen und behaupte, dass der rasante wirtschaftliche "Fortschritt" auf der Ehe aufbaut. Zufriedene und ausgeglichene Menschen reißen sich nichtum alle möglichen Neuerungen, das heißt: ihre Arbeitsmoral und der Kunsumwunsch lassen zu wünschen übrig.  Da sind sich dann alle einig, das so etwas nicht sein darf. Zumindest die, die von der Arbeit anderer, also von den Familien leben. Der Kater Mixa hat ja dies erkannt, als von der Leyen die Kollektivierung der Kindererziehung in die Wege leiten wollte. Selbst professionelle ErzieherInnen können nicht das leisten, was die eigene Mutter bewirken kann. Der Einfluss auf die Kinder wird im Kollektiv geringer, sie sind mehr unter sich. Damit wachsen sie weniger verbogen auf. Von der Leyen irrt, wenn sie glaubt, in staatlichen Institutionen die Kinder zu "nützlicheren Gesellschaftsmitgliedern" erziehen zu können, dazu fehlen "Gott sei Dank" die Mittel für die Überwachungskapazitäten.
    Die Familie halte ich weder für überholt, noch für eine Fehlkonstruktion, sie ist ein bewusstes Machtmittel zum Mißbrauch der Menschheit. Beworben durch unzählige Schmachtfilme und -fetzen, seit die kirchliche Zwangsmoral zu bröckeln begann.
    Sogar die Abschaffung der Ehe durch Lenin wurde wieder aufgehoben und zu neuen Ehren gebracht. Ich will damit der Ehe keineswegs das Wort reden. Aber ich bin mir bewusst, dass die Masse noch an ihr festhalten will.
    Deshalb ermutige ich niemanden, zu heiraten  und weise, wenn da Unzufriedenheit mit der Gesellschaft zu spüren ist auf Deine Seiten hin, Hannelore. Allerdings spüre ich da teilweise sofortige Ablehnung, vermutlich aus Angst, das gewohnte Weltbild zu beschädigen.
    Wie dem auch sei, offtopic: ich bin vorgestern auf eine Frau gestoßen: Annie France-Harrar
     
    gruß
    richard

  • richard

    Hallo Hannelore
    ich würd sogar noch weiter gehen und behaupte, dass der rasante wirtschaftliche "Fortschritt" auf der Ehe aufbaut. Zufriedene und ausgeglichene Menschen reißen sich nichtum alle möglichen Neuerungen, das heißt: ihre Arbeitsmoral und der Kunsumwunsch lassen zu wünschen übrig.  Da sind sich dann alle einig, das so etwas nicht sein darf. Zumindest die, die von der Arbeit anderer, also von den Familien leben. Der Kater Mixa hat ja dies erkannt, als von der Leyen die Kollektivierung der Kindererziehung in die Wege leiten wollte. Selbst professionelle ErzieherInnen können nicht das leisten, was die eigene Mutter bewirken kann. Der Einfluss auf die Kinder wird im Kollektiv geringer, sie sind mehr unter sich. Damit wachsen sie weniger verbogen auf. Von der Leyen irrt, wenn sie glaubt, in staatlichen Institutionen die Kinder zu "nützlicheren Gesellschaftsmitgliedern" erziehen zu können, dazu fehlen "Gott sei Dank" die Mittel für die Überwachungskapazitäten.
    Die Familie halte ich weder für überholt, noch für eine Fehlkonstruktion, sie ist ein bewusstes Machtmittel zum Mißbrauch der Menschheit. Beworben durch unzählige Schmachtfilme und -fetzen, seit die kirchliche Zwangsmoral zu bröckeln begann.
    Sogar die Abschaffung der Ehe durch Lenin wurde wieder aufgehoben und zu neuen Ehren gebracht. Ich will damit der Ehe keineswegs das Wort reden. Aber ich bin mir bewusst, dass die Masse noch an ihr festhalten will.
    Deshalb ermutige ich niemanden, zu heiraten  und weise, wenn da Unzufriedenheit mit der Gesellschaft zu spüren ist auf Deine Seiten hin, Hannelore. Allerdings spüre ich da teilweise sofortige Ablehnung, vermutlich aus Angst, das gewohnte Weltbild zu beschädigen.
    Wie dem auch sei, offtopic: ich bin vorgestern auf eine Frau gestoßen: Annie France-Harrar
     
    gruß
    richard

  • Hannelore

    Danke Richard für den Hinweis auf Annie Francé-Harrar. Hab schon einiges über sie ergoogelt.

  • Hannelore

    Danke Richard für den Hinweis auf Annie Francé-Harrar. Hab schon einiges über sie ergoogelt.

  • Hannelore

    Danke Richard für den Hinweis auf Annie Francé-Harrar. Hab schon einiges über sie ergoogelt.

  • Ola!

    Ich fand den Artikel sehr interessant, wenn ich auch zugeben muss, dass ich ein anderes Familienbild habe.

    Auch in meiner Sippe gehören wir einander. Das bedeutet aber nicht einem Familienoberhaupt und erst recht nicht meinem Vater. Vielmehr fühlen wir uns alle einander gleich viel verpflichtet – Geschlecht und Alter sind dabei nicht wichtig.

    Familie ist für mich in erster Linie die Gruppe Menschen, auf deren Resourcen ich zurückgreifen kann, ohne mich rechtfertigen zu müssen. Quasi ein: "Familie ist da wo, man ohne zu fragen an den Kühlschrank gehen kann." Aber das ist nur die halbe Miete – immerhin können auch alle Familienmitglieder meine Möglichkeiten für ihren Vorteil einsetzen. Sei es dass sie bei mir übernachten wollen, sei es das sie ne Webseite brauchen oder vielleicht nur nen Menschen um zu reden/zuhören.
    Das Besitzdenken scheitert ja schon daran, dass die Familie von allen Familienmitgliedern erweitert werden darf. Meine Brüder müssen weder mich noch meinen Vater noch sonstwen fragen, bevor sie heiraten oder Kinder zeugen. Dennoch steht es außer Frage, dass sich die Familie entsprechend ihrer Entscheidungen auch mal erweitert.

    Ich wage jetzt mal eine These, die nur auf meine persönliche Erfahrung zurückgeht und mir sicher berechtigte Haue einbringt: Die Leute aus der DDR sind beim Familienbild einfach anders gestrickt.
    So war und ist es im Osten völlig normal, dass auch Mutti arbeiten geht und ein Familienbild, dass sich auf die Ernährerqualitäten des Vaters stützt, damit obsolet.
    Auch habe ich den Eindruck, dass sich Ossi-Familien eher als Gemeinschaft begreifen. Das Gefühl von WIR gegen den Rest der Welt scheint mir hier stärker ausgeprägt.

    Leider kann ich das Gefühl bedingungsloser Geborgenheit, die Wärme die mich beim Gedanken an die Familie durchströmt, nur schlecht in Worte fassen.

    Familie ist nicht Herrschaft oder der Besitz eines Menschen durch einen anderen – Familie ist ein soziales Netz, dass seine Mitglieder auffängt, wenn alle anderen sie fallen lassen.

    Mit hanfigen Grüßen
    Steffen

  • Ola!

    Ich fand den Artikel sehr interessant, wenn ich auch zugeben muss, dass ich ein anderes Familienbild habe.

    Auch in meiner Sippe gehören wir einander. Das bedeutet aber nicht einem Familienoberhaupt und erst recht nicht meinem Vater. Vielmehr fühlen wir uns alle einander gleich viel verpflichtet – Geschlecht und Alter sind dabei nicht wichtig.

    Familie ist für mich in erster Linie die Gruppe Menschen, auf deren Resourcen ich zurückgreifen kann, ohne mich rechtfertigen zu müssen. Quasi ein: "Familie ist da wo, man ohne zu fragen an den Kühlschrank gehen kann." Aber das ist nur die halbe Miete – immerhin können auch alle Familienmitglieder meine Möglichkeiten für ihren Vorteil einsetzen. Sei es dass sie bei mir übernachten wollen, sei es das sie ne Webseite brauchen oder vielleicht nur nen Menschen um zu reden/zuhören.
    Das Besitzdenken scheitert ja schon daran, dass die Familie von allen Familienmitgliedern erweitert werden darf. Meine Brüder müssen weder mich noch meinen Vater noch sonstwen fragen, bevor sie heiraten oder Kinder zeugen. Dennoch steht es außer Frage, dass sich die Familie entsprechend ihrer Entscheidungen auch mal erweitert.

    Ich wage jetzt mal eine These, die nur auf meine persönliche Erfahrung zurückgeht und mir sicher berechtigte Haue einbringt: Die Leute aus der DDR sind beim Familienbild einfach anders gestrickt.
    So war und ist es im Osten völlig normal, dass auch Mutti arbeiten geht und ein Familienbild, dass sich auf die Ernährerqualitäten des Vaters stützt, damit obsolet.
    Auch habe ich den Eindruck, dass sich Ossi-Familien eher als Gemeinschaft begreifen. Das Gefühl von WIR gegen den Rest der Welt scheint mir hier stärker ausgeprägt.

    Leider kann ich das Gefühl bedingungsloser Geborgenheit, die Wärme die mich beim Gedanken an die Familie durchströmt, nur schlecht in Worte fassen.

    Familie ist nicht Herrschaft oder der Besitz eines Menschen durch einen anderen – Familie ist ein soziales Netz, dass seine Mitglieder auffängt, wenn alle anderen sie fallen lassen.

    Mit hanfigen Grüßen
    Steffen

  • Ola!

    Ich fand den Artikel sehr interessant, wenn ich auch zugeben muss, dass ich ein anderes Familienbild habe.

    Auch in meiner Sippe gehören wir einander. Das bedeutet aber nicht einem Familienoberhaupt und erst recht nicht meinem Vater. Vielmehr fühlen wir uns alle einander gleich viel verpflichtet – Geschlecht und Alter sind dabei nicht wichtig.

    Familie ist für mich in erster Linie die Gruppe Menschen, auf deren Resourcen ich zurückgreifen kann, ohne mich rechtfertigen zu müssen. Quasi ein: "Familie ist da wo, man ohne zu fragen an den Kühlschrank gehen kann." Aber das ist nur die halbe Miete – immerhin können auch alle Familienmitglieder meine Möglichkeiten für ihren Vorteil einsetzen. Sei es dass sie bei mir übernachten wollen, sei es das sie ne Webseite brauchen oder vielleicht nur nen Menschen um zu reden/zuhören.
    Das Besitzdenken scheitert ja schon daran, dass die Familie von allen Familienmitgliedern erweitert werden darf. Meine Brüder müssen weder mich noch meinen Vater noch sonstwen fragen, bevor sie heiraten oder Kinder zeugen. Dennoch steht es außer Frage, dass sich die Familie entsprechend ihrer Entscheidungen auch mal erweitert.

    Ich wage jetzt mal eine These, die nur auf meine persönliche Erfahrung zurückgeht und mir sicher berechtigte Haue einbringt: Die Leute aus der DDR sind beim Familienbild einfach anders gestrickt.
    So war und ist es im Osten völlig normal, dass auch Mutti arbeiten geht und ein Familienbild, dass sich auf die Ernährerqualitäten des Vaters stützt, damit obsolet.
    Auch habe ich den Eindruck, dass sich Ossi-Familien eher als Gemeinschaft begreifen. Das Gefühl von WIR gegen den Rest der Welt scheint mir hier stärker ausgeprägt.

    Leider kann ich das Gefühl bedingungsloser Geborgenheit, die Wärme die mich beim Gedanken an die Familie durchströmt, nur schlecht in Worte fassen.

    Familie ist nicht Herrschaft oder der Besitz eines Menschen durch einen anderen – Familie ist ein soziales Netz, dass seine Mitglieder auffängt, wenn alle anderen sie fallen lassen.

    Mit hanfigen Grüßen
    Steffen

  • Hannelore

    Willkommen Steffen!
    Was du über die DDR-Familien sagst, kann ich nur bestätigen, auch Freundschaftsbeziehungen waren von ganz anderer Qualität als normalerweise im Westen.
    Aber darum geht es mir nicht.

    Seit 120 Jahren oder etwas länger wird die Rolle des Pater familias, des politisch-rechtlichen Familienoberhauptes nach römischem Vorbild, auch von Frauen übernommen, teilweise oder ganz, und zwar konzeptionell unverändert.

    Am Besitz-Konzept "Familie" hat sich dadurch gar nichts geändert, es ist nur subtiler und mehr verschleiert. Du nennst selbst die Indizien:
    – der Kühlschrank (Symbol für Besitz) gehört dem Hausherrn
    – er allein kann Zugang gewähren (auch wenn er den ganzen Tag nicht da ist, das ändert nichts an den Grundrechten)
    Wobei, wie gesagt, die Ehefrau  diese Rolle auch spielen kann. Wieweit sie sich dem "Herrn" unterordnet ist daran zu erkennen, ob sie z.B. bei der Heirat seinen Namen übernimmt. Aber die Unterordnung ist häufig sehr viel subtiler, auch wenn sie Geld – und sogar mehr Geld als er – verdient.
    Und ganz wichtig ist dein letzter Satz: "…Mitglieder auffängt, wenn alle anderen sie fallen lassen"
    Genau da liegt der Hase im Pfeffer: dass es "die Anderen" überhaupt gibt (Feinde, Konkurrenz, Andersdenkende, anderer Religion, anderer Rasse…).

    Familie ist durch Besitzkategorien definiert und nicht durch  Bedürfniskategorien.
    Indianer beispielsweise haben keine Familien, sondern Clans, Sippen, Stämme, denen ALLE zugehörig sind, die man kennt und die in der Region leben und das ist ein soziales Netz der gegenseitigen Hilfe, wo es "andere" nicht gab/gibt (bis die Weißen kamen).

  • Natürlich ist Familie zu allen Zeiten und an allen Orten etwas anderes. Es ist der naheliegenste, selbstverständlichste und dauerhafteste Halt, den ein Mensch bei anderen finden kann. Diese Nähe, Selstverständlichkeit und Dauerhaftigkeit ist meist durch biologische Verwandtschaft gestützt.

    Familien, die das leisten, stabilisieren damit auch die Gesellschaft. Deshalb ist es völlig in Ordnung, dass Politik es sich zur Aufgabe macht, solche Strukturen zu stabilisieren.

  • Natürlich ist Familie zu allen Zeiten und an allen Orten etwas anderes. Es ist der naheliegenste, selbstverständlichste und dauerhafteste Halt, den ein Mensch bei anderen finden kann. Diese Nähe, Selstverständlichkeit und Dauerhaftigkeit ist meist durch biologische Verwandtschaft gestützt.

    Familien, die das leisten, stabilisieren damit auch die Gesellschaft. Deshalb ist es völlig in Ordnung, dass Politik es sich zur Aufgabe macht, solche Strukturen zu stabilisieren.

  • Natürlich ist Familie zu allen Zeiten und an allen Orten etwas anderes. Es ist der naheliegenste, selbstverständlichste und dauerhafteste Halt, den ein Mensch bei anderen finden kann. Diese Nähe, Selstverständlichkeit und Dauerhaftigkeit ist meist durch biologische Verwandtschaft gestützt.

    Familien, die das leisten, stabilisieren damit auch die Gesellschaft. Deshalb ist es völlig in Ordnung, dass Politik es sich zur Aufgabe macht, solche Strukturen zu stabilisieren.

  • richard

    Familien, die das leisten, stabilisieren damit auch die heutigen Machtstrukturen. Deshalb ist es für die Politik überlebenswichtig, dass sie es sich zur Aufgabe macht, solche Strukturen zu stabilisieren.

  • richard

    Familien, die das leisten, stabilisieren damit auch die heutigen Machtstrukturen. Deshalb ist es für die Politik überlebenswichtig, dass sie es sich zur Aufgabe macht, solche Strukturen zu stabilisieren.

  • richard

    Familien, die das leisten, stabilisieren damit auch die heutigen Machtstrukturen. Deshalb ist es für die Politik überlebenswichtig, dass sie es sich zur Aufgabe macht, solche Strukturen zu stabilisieren.

  • richard

    Ich habe immer noch ein großes Problem:
    Wissen ist bekanntlich Macht, Voraussetzung für das Erkennen heutiger Strukturen und Verhältnisse.
    Lt. Altem Testament war es der Sündenfall(wie auch immer der definiert ist), der die Menschen aus dem Paradies(Matriarchat) vertrieb.
    Dann folgte der Einbruch der Gewalt, dargestellt am Beispiel des Brudermordes. Seit dieser Zeit versuchen die Religionen, mehr oder weniger, die Entgleisungen im Zaum zu halten. Da sie aber Teil des Ganzen sind, quasi mit Erbsünde beladen, kann ihnen dies nicht gelingen. Die Geschichte liefert den Beweis. Das Morden, Abschlachten, die körperliche und seelische Gewalt nimmt zu. Die Institutionen, die auf die Liebe im Menschen setzen nutzen genau diese abartigen Methoden zur Rettung ihrer Schäfchen.(übrigens. Wie heißt der Chef einer Schafherde?—Leithammel!)
    Die Inuit Nordamerikas hielten die ersten raufenden Europäer für Tiere. Aber mit der Sichtung hatten sie bereits vom Baum der Erkenntnis gegessen. Der Untergang war besiegelt. Das was als Undenkbar galt, ist als Möglichkeit greifbar geworden.  Und die Möglichkeit ist nach Generationen Tatsache geworden.
    Fazit: Solange die Möglichkeit existiert, wird sich nichts ändern. Und solange der Balkensepp an der Wand hängt, wird diese Möglichkeit anschaulich demonstriert. Ist es also gut, über die Vergangenheit Bescheid zu wissen?
    Solange Möglichkeit zur Eifersucht existiert, wird es Bevormundung und Unterdrückung geben. Ist es also gut, über die Vergangenheit Bescheid zu wissen?
    Könnte es einmal so werden, dass die, die den Weg ins "gelobte Land" weisen, es nie von innen sehen dürfen?

  • richard

    Ich habe immer noch ein großes Problem:
    Wissen ist bekanntlich Macht, Voraussetzung für das Erkennen heutiger Strukturen und Verhältnisse.
    Lt. Altem Testament war es der Sündenfall(wie auch immer der definiert ist), der die Menschen aus dem Paradies(Matriarchat) vertrieb.
    Dann folgte der Einbruch der Gewalt, dargestellt am Beispiel des Brudermordes. Seit dieser Zeit versuchen die Religionen, mehr oder weniger, die Entgleisungen im Zaum zu halten. Da sie aber Teil des Ganzen sind, quasi mit Erbsünde beladen, kann ihnen dies nicht gelingen. Die Geschichte liefert den Beweis. Das Morden, Abschlachten, die körperliche und seelische Gewalt nimmt zu. Die Institutionen, die auf die Liebe im Menschen setzen nutzen genau diese abartigen Methoden zur Rettung ihrer Schäfchen.(übrigens. Wie heißt der Chef einer Schafherde?—Leithammel!)
    Die Inuit Nordamerikas hielten die ersten raufenden Europäer für Tiere. Aber mit der Sichtung hatten sie bereits vom Baum der Erkenntnis gegessen. Der Untergang war besiegelt. Das was als Undenkbar galt, ist als Möglichkeit greifbar geworden.  Und die Möglichkeit ist nach Generationen Tatsache geworden.
    Fazit: Solange die Möglichkeit existiert, wird sich nichts ändern. Und solange der Balkensepp an der Wand hängt, wird diese Möglichkeit anschaulich demonstriert. Ist es also gut, über die Vergangenheit Bescheid zu wissen?
    Solange Möglichkeit zur Eifersucht existiert, wird es Bevormundung und Unterdrückung geben. Ist es also gut, über die Vergangenheit Bescheid zu wissen?
    Könnte es einmal so werden, dass die, die den Weg ins "gelobte Land" weisen, es nie von innen sehen dürfen?

  • richard

    Ich habe immer noch ein großes Problem:
    Wissen ist bekanntlich Macht, Voraussetzung für das Erkennen heutiger Strukturen und Verhältnisse.
    Lt. Altem Testament war es der Sündenfall(wie auch immer der definiert ist), der die Menschen aus dem Paradies(Matriarchat) vertrieb.
    Dann folgte der Einbruch der Gewalt, dargestellt am Beispiel des Brudermordes. Seit dieser Zeit versuchen die Religionen, mehr oder weniger, die Entgleisungen im Zaum zu halten. Da sie aber Teil des Ganzen sind, quasi mit Erbsünde beladen, kann ihnen dies nicht gelingen. Die Geschichte liefert den Beweis. Das Morden, Abschlachten, die körperliche und seelische Gewalt nimmt zu. Die Institutionen, die auf die Liebe im Menschen setzen nutzen genau diese abartigen Methoden zur Rettung ihrer Schäfchen.(übrigens. Wie heißt der Chef einer Schafherde?—Leithammel!)
    Die Inuit Nordamerikas hielten die ersten raufenden Europäer für Tiere. Aber mit der Sichtung hatten sie bereits vom Baum der Erkenntnis gegessen. Der Untergang war besiegelt. Das was als Undenkbar galt, ist als Möglichkeit greifbar geworden.  Und die Möglichkeit ist nach Generationen Tatsache geworden.
    Fazit: Solange die Möglichkeit existiert, wird sich nichts ändern. Und solange der Balkensepp an der Wand hängt, wird diese Möglichkeit anschaulich demonstriert. Ist es also gut, über die Vergangenheit Bescheid zu wissen?
    Solange Möglichkeit zur Eifersucht existiert, wird es Bevormundung und Unterdrückung geben. Ist es also gut, über die Vergangenheit Bescheid zu wissen?
    Könnte es einmal so werden, dass die, die den Weg ins "gelobte Land" weisen, es nie von innen sehen dürfen?

  • Hannelore

    Hallo Jörg, willkommen! Wusste gar nicht, dass du ein persönliches Blog hast 😉
    "ist Familie zu allen Zeiten und an allen Orten etwas anderes"
    Mit der These wäre ich vorsichtig. Der Begriff "Familie" (von lat. familia) ist ja erst etwas über 2000 Jahre alt und kommt ausschließlich in den indogermanischen Sprachen vor. Das bedeutet: Wenn ein Wort nicht in der Sprache vorkommt, dann ist dieses Konzept oder Ding in diesem Sprachraum nicht bekannt/vorhanden.

    Und zu: "meist durch biologische Verwandtschaft gestützt." Jörg, dein Sozialempfinden sagt dir das Richtige, so war es auch ursprünglich, aber bei genauer Betrachtung und gemäß unseren Gesetzesbüchern zeigt sich, dass Familie vom konzeptionellen Ursprung her eine "Hausgemeinschaft" ist, und keineswegs verwandt (famulus = Diener!). Daraus hat sich sprachlich wie kulturell die ‚Heirat‘ entwickelt, die Basis der Familie: Es heiraten sich aber immer zwei Fremde. Nahen Verwandten ist es sogar verboten zu heiraten. Familia und Pater waren keine Verwandtschafts-, sondern Herrschaftsbezeichnungen. Der biologische Erzeuger (Vater) hieß genitor, nicht Pater.

    Und von Dauerhaftigkeit kann man nur bei 50% der Ehen reden, jede 2. wird geschieden, Tendenz steigend. Da stimmt doch was nicht.

    Ich werde weiter recherchieren, um mehr Licht in die Sache zu bringen und eine Fortsetzung des Artikels posten.

    Schreibt alle eure Fragen und Einwände hier in den Kommentarbereich, damit ich sie berücksichtigen kann. Jede Ansicht ist wichtig.

  • Hannelore

    Willkommen Steffen!
    Was du über die DDR-Familien sagst, kann ich nur bestätigen, auch Freundschaftsbeziehungen waren von ganz anderer Qualität als normalerweise im Westen.
    Aber darum geht es mir nicht.

    Seit 120 Jahren oder etwas länger wird die Rolle des Pater familias, des politisch-rechtlichen Familienoberhauptes nach römischem Vorbild, auch von Frauen übernommen, teilweise oder ganz, und zwar konzeptionell unverändert.

    Am Besitz-Konzept "Familie" hat sich dadurch gar nichts geändert, es ist nur subtiler und mehr verschleiert. Du nennst selbst die Indizien:
    – der Kühlschrank (Symbol für Besitz) gehört dem Hausherrn
    – er allein kann Zugang gewähren (auch wenn er den ganzen Tag nicht da ist, das ändert nichts an den Grundrechten)
    Wobei, wie gesagt, die Ehefrau  diese Rolle auch spielen kann. Wieweit sie sich dem "Herrn" unterordnet ist daran zu erkennen, ob sie z.B. bei der Heirat seinen Namen übernimmt. Aber die Unterordnung ist häufig sehr viel subtiler, auch wenn sie Geld – und sogar mehr Geld als er – verdient.
    Und ganz wichtig ist dein letzter Satz: "…Mitglieder auffängt, wenn alle anderen sie fallen lassen"
    Genau da liegt der Hase im Pfeffer: dass es "die Anderen" überhaupt gibt (Feinde, Konkurrenz, Andersdenkende, anderer Religion, anderer Rasse…).

    Familie ist durch Besitzkategorien definiert und nicht durch  Bedürfniskategorien.
    Indianer beispielsweise haben keine Familien, sondern Clans, Sippen, Stämme, denen ALLE zugehörig sind, die man kennt und die in der Region leben und das ist ein soziales Netz der gegenseitigen Hilfe, wo es "andere" nicht gab/gibt (bis die Weißen kamen).

  • Hannelore

    Willkommen Steffen!
    Was du über die DDR-Familien sagst, kann ich nur bestätigen, auch Freundschaftsbeziehungen waren von ganz anderer Qualität als normalerweise im Westen.
    Aber darum geht es mir nicht.

    Seit 120 Jahren oder etwas länger wird die Rolle des Pater familias, des politisch-rechtlichen Familienoberhauptes nach römischem Vorbild, auch von Frauen übernommen, teilweise oder ganz, und zwar konzeptionell unverändert.

    Am Besitz-Konzept "Familie" hat sich dadurch gar nichts geändert, es ist nur subtiler und mehr verschleiert. Du nennst selbst die Indizien:
    – der Kühlschrank (Symbol für Besitz) gehört dem Hausherrn
    – er allein kann Zugang gewähren (auch wenn er den ganzen Tag nicht da ist, das ändert nichts an den Grundrechten)
    Wobei, wie gesagt, die Ehefrau  diese Rolle auch spielen kann. Wieweit sie sich dem "Herrn" unterordnet ist daran zu erkennen, ob sie z.B. bei der Heirat seinen Namen übernimmt. Aber die Unterordnung ist häufig sehr viel subtiler, auch wenn sie Geld – und sogar mehr Geld als er – verdient.
    Und ganz wichtig ist dein letzter Satz: "…Mitglieder auffängt, wenn alle anderen sie fallen lassen"
    Genau da liegt der Hase im Pfeffer: dass es "die Anderen" überhaupt gibt (Feinde, Konkurrenz, Andersdenkende, anderer Religion, anderer Rasse…).

    Familie ist durch Besitzkategorien definiert und nicht durch  Bedürfniskategorien.
    Indianer beispielsweise haben keine Familien, sondern Clans, Sippen, Stämme, denen ALLE zugehörig sind, die man kennt und die in der Region leben und das ist ein soziales Netz der gegenseitigen Hilfe, wo es "andere" nicht gab/gibt (bis die Weißen kamen).

  • Hannelore

    Hallo Jörg, willkommen! Wusste gar nicht, dass du ein persönliches Blog hast 😉
    "ist Familie zu allen Zeiten und an allen Orten etwas anderes"
    Mit der These wäre ich vorsichtig. Der Begriff "Familie" (von lat. familia) ist ja erst etwas über 2000 Jahre alt und kommt ausschließlich in den indogermanischen Sprachen vor. Das bedeutet: Wenn ein Wort nicht in der Sprache vorkommt, dann ist dieses Konzept oder Ding in diesem Sprachraum nicht bekannt/vorhanden.

    Und zu: "meist durch biologische Verwandtschaft gestützt." Jörg, dein Sozialempfinden sagt dir das Richtige, so war es auch ursprünglich, aber bei genauer Betrachtung und gemäß unseren Gesetzesbüchern zeigt sich, dass Familie vom konzeptionellen Ursprung her eine "Hausgemeinschaft" ist, und keineswegs verwandt (famulus = Diener!). Daraus hat sich sprachlich wie kulturell die ‚Heirat‘ entwickelt, die Basis der Familie: Es heiraten sich aber immer zwei Fremde. Nahen Verwandten ist es sogar verboten zu heiraten. Familia und Pater waren keine Verwandtschafts-, sondern Herrschaftsbezeichnungen. Der biologische Erzeuger (Vater) hieß genitor, nicht Pater.

    Und von Dauerhaftigkeit kann man nur bei 50% der Ehen reden, jede 2. wird geschieden, Tendenz steigend. Da stimmt doch was nicht.

    Ich werde weiter recherchieren, um mehr Licht in die Sache zu bringen und eine Fortsetzung des Artikels posten.

    Schreibt alle eure Fragen und Einwände hier in den Kommentarbereich, damit ich sie berücksichtigen kann. Jede Ansicht ist wichtig.

  • Hannelore

    Hallo Jörg, willkommen! Wusste gar nicht, dass du ein persönliches Blog hast 😉
    "ist Familie zu allen Zeiten und an allen Orten etwas anderes"
    Mit der These wäre ich vorsichtig. Der Begriff "Familie" (von lat. familia) ist ja erst etwas über 2000 Jahre alt und kommt ausschließlich in den indogermanischen Sprachen vor. Das bedeutet: Wenn ein Wort nicht in der Sprache vorkommt, dann ist dieses Konzept oder Ding in diesem Sprachraum nicht bekannt/vorhanden.

    Und zu: "meist durch biologische Verwandtschaft gestützt." Jörg, dein Sozialempfinden sagt dir das Richtige, so war es auch ursprünglich, aber bei genauer Betrachtung und gemäß unseren Gesetzesbüchern zeigt sich, dass Familie vom konzeptionellen Ursprung her eine "Hausgemeinschaft" ist, und keineswegs verwandt (famulus = Diener!). Daraus hat sich sprachlich wie kulturell die ‚Heirat‘ entwickelt, die Basis der Familie: Es heiraten sich aber immer zwei Fremde. Nahen Verwandten ist es sogar verboten zu heiraten. Familia und Pater waren keine Verwandtschafts-, sondern Herrschaftsbezeichnungen. Der biologische Erzeuger (Vater) hieß genitor, nicht Pater.

    Und von Dauerhaftigkeit kann man nur bei 50% der Ehen reden, jede 2. wird geschieden, Tendenz steigend. Da stimmt doch was nicht.

    Ich werde weiter recherchieren, um mehr Licht in die Sache zu bringen und eine Fortsetzung des Artikels posten.

    Schreibt alle eure Fragen und Einwände hier in den Kommentarbereich, damit ich sie berücksichtigen kann. Jede Ansicht ist wichtig.

  • cornelia

    Neben dem Privat-Begriff der Verwandtschaft in den Eigentums-Gesellschaften (privare, lat. = rauben, sondern) gibt es ja auch den sozialen Verwandtschafts-Begriff in matriarchalischen Ausgleichs-Kulturen: Der Mutter-Bruder ist der soziale Vater – der Zeugungsvater ist wiederum der soziale Vater seiner Schwester-Kinder. Die Mutter-Schwester ist ebenso die Mutter der Schwester-Kinder. Familie also als komplexes System von Hilfs- und Stützungslinien, die einen sichern und in denen man Hilfe bekommt und auch gibt.

  • cornelia

    Neben dem Privat-Begriff der Verwandtschaft in den Eigentums-Gesellschaften (privare, lat. = rauben, sondern) gibt es ja auch den sozialen Verwandtschafts-Begriff in matriarchalischen Ausgleichs-Kulturen: Der Mutter-Bruder ist der soziale Vater – der Zeugungsvater ist wiederum der soziale Vater seiner Schwester-Kinder. Die Mutter-Schwester ist ebenso die Mutter der Schwester-Kinder. Familie also als komplexes System von Hilfs- und Stützungslinien, die einen sichern und in denen man Hilfe bekommt und auch gibt.

  • cornelia

    Neben dem Privat-Begriff der Verwandtschaft in den Eigentums-Gesellschaften (privare, lat. = rauben, sondern) gibt es ja auch den sozialen Verwandtschafts-Begriff in matriarchalischen Ausgleichs-Kulturen: Der Mutter-Bruder ist der soziale Vater – der Zeugungsvater ist wiederum der soziale Vater seiner Schwester-Kinder. Die Mutter-Schwester ist ebenso die Mutter der Schwester-Kinder. Familie also als komplexes System von Hilfs- und Stützungslinien, die einen sichern und in denen man Hilfe bekommt und auch gibt.

  • Helia

    Was ich sehr wichtig und an den beiden Blog-Beiträgen über die Familie faszinierend finde, ist die sprachliche Herleitung. Hierdurch wird einem klar, dass das, was wir heute "Familie" nennen, aus einem ganz bestimmen Modell hervorgegangen ist, dass eine ganz klare ökonomische und herrschaftspolitische Funktion hatte. Auch, dass in allen Kulturen, über die ich bisher erfahren habe, auf die sich unser "Abendland" gründet, die Frau – wie die Kinder – zu den Besitztümern gezählt wurde (Ich weiß es für die orientalische Welt, manche Formulierung in den 10 Geboten/ in der Bibel lässt es noch durchscheinen) sowie jetzt durch diesen Blog für Hellas und für Rom. Wenngleich heute unter Familie vielleicht jeder von uns etwas anderes verstehen mag, so muss man hiervon doch die gesellschaftliche Institution unterscheiden. Und hier finde ich die ethymologische Erklärung eben sehr aufschlussreich. Das, was Politiker – aus ihrem Sprach – und Herrschaftsdenken heraus – heute mit "Familie" meinen (und da ist es völlig egal, ob der Politiker zufällig eine Frau oder ein Mann ist), ist womöglich etwas völlig anderes, als viele Menschen sich wünschen/darunter vorstellen. Man kann also mit dem Erwähnen von "Familie" bei vielen Wählern Emotionen berühren, auch wenn man das Modell "Hausvorstand" + Besitztümer "meint". Dieser Hintergrund könnte eine Erklärung dafür sein, dass trotz aller gegenteiligen Beteuerungen die politischen Maßnahmen, die "für die Familie" und "für unsere Kinder" getroffen werden, die seltsame Tendenz haben, immer wieder nur zur Zementierung alter Machtstrukturen beizutragen und nicht die erwünschte (??) Besserstellung von Kindern mit ihren verantwortlichen Erziehungspersonen – in welcher Form die immer auftreten – erreichen.

    Aber: Was soll an die Stelle treten? Gibt es etwas, das Menschen ganz privat tun können, um aus der "pater-familias"-Struktur wirklich auszubrechen und etwas anderes zu leben? Ich weiß nicht mal, ob ich das wirklich denken kann/will!! Damit sind auch so viele intensive Gefühle von Geborgenheit und gelingendem Leben verbunden, dass ich mich ungern von den "überkommenen" Strukturen trennen mag. Wer hat Vorschläge???

  • Helia

    Was ich sehr wichtig und an den beiden Blog-Beiträgen über die Familie faszinierend finde, ist die sprachliche Herleitung. Hierdurch wird einem klar, dass das, was wir heute "Familie" nennen, aus einem ganz bestimmen Modell hervorgegangen ist, dass eine ganz klare ökonomische und herrschaftspolitische Funktion hatte. Auch, dass in allen Kulturen, über die ich bisher erfahren habe, auf die sich unser "Abendland" gründet, die Frau – wie die Kinder – zu den Besitztümern gezählt wurde (Ich weiß es für die orientalische Welt, manche Formulierung in den 10 Geboten/ in der Bibel lässt es noch durchscheinen) sowie jetzt durch diesen Blog für Hellas und für Rom. Wenngleich heute unter Familie vielleicht jeder von uns etwas anderes verstehen mag, so muss man hiervon doch die gesellschaftliche Institution unterscheiden. Und hier finde ich die ethymologische Erklärung eben sehr aufschlussreich. Das, was Politiker – aus ihrem Sprach – und Herrschaftsdenken heraus – heute mit "Familie" meinen (und da ist es völlig egal, ob der Politiker zufällig eine Frau oder ein Mann ist), ist womöglich etwas völlig anderes, als viele Menschen sich wünschen/darunter vorstellen. Man kann also mit dem Erwähnen von "Familie" bei vielen Wählern Emotionen berühren, auch wenn man das Modell "Hausvorstand" + Besitztümer "meint". Dieser Hintergrund könnte eine Erklärung dafür sein, dass trotz aller gegenteiligen Beteuerungen die politischen Maßnahmen, die "für die Familie" und "für unsere Kinder" getroffen werden, die seltsame Tendenz haben, immer wieder nur zur Zementierung alter Machtstrukturen beizutragen und nicht die erwünschte (??) Besserstellung von Kindern mit ihren verantwortlichen Erziehungspersonen – in welcher Form die immer auftreten – erreichen.

    Aber: Was soll an die Stelle treten? Gibt es etwas, das Menschen ganz privat tun können, um aus der "pater-familias"-Struktur wirklich auszubrechen und etwas anderes zu leben? Ich weiß nicht mal, ob ich das wirklich denken kann/will!! Damit sind auch so viele intensive Gefühle von Geborgenheit und gelingendem Leben verbunden, dass ich mich ungern von den "überkommenen" Strukturen trennen mag. Wer hat Vorschläge???

  • Helia

    Was ich sehr wichtig und an den beiden Blog-Beiträgen über die Familie faszinierend finde, ist die sprachliche Herleitung. Hierdurch wird einem klar, dass das, was wir heute "Familie" nennen, aus einem ganz bestimmen Modell hervorgegangen ist, dass eine ganz klare ökonomische und herrschaftspolitische Funktion hatte. Auch, dass in allen Kulturen, über die ich bisher erfahren habe, auf die sich unser "Abendland" gründet, die Frau – wie die Kinder – zu den Besitztümern gezählt wurde (Ich weiß es für die orientalische Welt, manche Formulierung in den 10 Geboten/ in der Bibel lässt es noch durchscheinen) sowie jetzt durch diesen Blog für Hellas und für Rom. Wenngleich heute unter Familie vielleicht jeder von uns etwas anderes verstehen mag, so muss man hiervon doch die gesellschaftliche Institution unterscheiden. Und hier finde ich die ethymologische Erklärung eben sehr aufschlussreich. Das, was Politiker – aus ihrem Sprach – und Herrschaftsdenken heraus – heute mit "Familie" meinen (und da ist es völlig egal, ob der Politiker zufällig eine Frau oder ein Mann ist), ist womöglich etwas völlig anderes, als viele Menschen sich wünschen/darunter vorstellen. Man kann also mit dem Erwähnen von "Familie" bei vielen Wählern Emotionen berühren, auch wenn man das Modell "Hausvorstand" + Besitztümer "meint". Dieser Hintergrund könnte eine Erklärung dafür sein, dass trotz aller gegenteiligen Beteuerungen die politischen Maßnahmen, die "für die Familie" und "für unsere Kinder" getroffen werden, die seltsame Tendenz haben, immer wieder nur zur Zementierung alter Machtstrukturen beizutragen und nicht die erwünschte (??) Besserstellung von Kindern mit ihren verantwortlichen Erziehungspersonen – in welcher Form die immer auftreten – erreichen.

    Aber: Was soll an die Stelle treten? Gibt es etwas, das Menschen ganz privat tun können, um aus der "pater-familias"-Struktur wirklich auszubrechen und etwas anderes zu leben? Ich weiß nicht mal, ob ich das wirklich denken kann/will!! Damit sind auch so viele intensive Gefühle von Geborgenheit und gelingendem Leben verbunden, dass ich mich ungern von den "überkommenen" Strukturen trennen mag. Wer hat Vorschläge???

  • Hannelore

    Ohne Sprache ist Mensch sein nicht möglich – alle kommunizieren, denken, schreiben in Sprache. Daher ist das der einfachste Ansatzpunkt etwas zu verändern, ohne, dass man durch Angst zu viele Widerstände aufbaut: 15 Tipps das Patriarchat zu unterwandern.

  • Hannelore

    Ohne Sprache ist Mensch sein nicht möglich – alle kommunizieren, denken, schreiben in Sprache. Daher ist das der einfachste Ansatzpunkt etwas zu verändern, ohne, dass man durch Angst zu viele Widerstände aufbaut: 15 Tipps das Patriarchat zu unterwandern.

  • Hannelore

    Ohne Sprache ist Mensch sein nicht möglich – alle kommunizieren, denken, schreiben in Sprache. Daher ist das der einfachste Ansatzpunkt etwas zu verändern, ohne, dass man durch Angst zu viele Widerstände aufbaut: 15 Tipps das Patriarchat zu unterwandern.

  • Familienbande

    @ steffen
    Mein Familienbild entspricht dem Deinen. Ich finde diesen Satz "Familie ist da wo, man ohne zu fragen an den Kühlschrank gehen kann." sehr treffend.

  • Familienbande

    @ steffen
    Mein Familienbild entspricht dem Deinen. Ich finde diesen Satz "Familie ist da wo, man ohne zu fragen an den Kühlschrank gehen kann." sehr treffend.

  • Familienbande

    @ steffen
    Mein Familienbild entspricht dem Deinen. Ich finde diesen Satz "Familie ist da wo, man ohne zu fragen an den Kühlschrank gehen kann." sehr treffend.

  • dianne

    "Familia und Pater waren keine Verwandtschafts-, sondern Herrschaftsbezeichnungen. Der biologische Erzeuger (Vater) hieß genitor, nicht Pater." Nur "Herrschaft", nicht auch Fürsorge ? Nur mal so nebenbei bemerkt …

  • dianne

    "Familia und Pater waren keine Verwandtschafts-, sondern Herrschaftsbezeichnungen. Der biologische Erzeuger (Vater) hieß genitor, nicht Pater." Nur "Herrschaft", nicht auch Fürsorge ? Nur mal so nebenbei bemerkt …

  • dianne

    "Familia und Pater waren keine Verwandtschafts-, sondern Herrschaftsbezeichnungen. Der biologische Erzeuger (Vater) hieß genitor, nicht Pater." Nur "Herrschaft", nicht auch Fürsorge ? Nur mal so nebenbei bemerkt …

  • Fisch

    Randbemerkung:
    Die Motivation einer Namensannahme muss nicht zwangläufig Unterwürfigkeit sein.

    Ich trug die Namen meiner Männer, weil ich mich deren Leuten zugehöriger fühl(t)e, als meiner Familie, deren Namen ich nicht tragen will.

    Wenn ich den Namen meiner vorpatriarchalen Ahninnen herausfände, würde ich diesen tragen und nicht mehr ablegen.

  • Fisch

    Randbemerkung:
    Die Motivation einer Namensannahme muss nicht zwangläufig Unterwürfigkeit sein.

    Ich trug die Namen meiner Männer, weil ich mich deren Leuten zugehöriger fühl(t)e, als meiner Familie, deren Namen ich nicht tragen will.

    Wenn ich den Namen meiner vorpatriarchalen Ahninnen herausfände, würde ich diesen tragen und nicht mehr ablegen.

  • Fisch

    Randbemerkung:
    Die Motivation einer Namensannahme muss nicht zwangläufig Unterwürfigkeit sein.

    Ich trug die Namen meiner Männer, weil ich mich deren Leuten zugehöriger fühl(t)e, als meiner Familie, deren Namen ich nicht tragen will.

    Wenn ich den Namen meiner vorpatriarchalen Ahninnen herausfände, würde ich diesen tragen und nicht mehr ablegen.

  • Hannelore

    @Fisch: So ähnlich ging es mir bei meiner Heirat auch, ich fühle mich der Verwandtschaft meines Mannes zwar nicht besonders zugehörig, aber ich wollte mit meiner eigenen Verwandtschaft nichts mehr zu tun haben, da kam mir die Chance des Namenswechsels gerade recht.

    ABER: Ich denke, dass unsere und ähnliche Beispiele der bewussten Entscheidung, die zufällig mit dem Mainstream übereinstimmt, nur die Ausnahmen sind, die die Regel bestätigen.

  • Hannelore

    @Fisch: So ähnlich ging es mir bei meiner Heirat auch, ich fühle mich der Verwandtschaft meines Mannes zwar nicht besonders zugehörig, aber ich wollte mit meiner eigenen Verwandtschaft nichts mehr zu tun haben, da kam mir die Chance des Namenswechsels gerade recht.

    ABER: Ich denke, dass unsere und ähnliche Beispiele der bewussten Entscheidung, die zufällig mit dem Mainstream übereinstimmt, nur die Ausnahmen sind, die die Regel bestätigen.

  • Hannelore

    @Fisch: So ähnlich ging es mir bei meiner Heirat auch, ich fühle mich der Verwandtschaft meines Mannes zwar nicht besonders zugehörig, aber ich wollte mit meiner eigenen Verwandtschaft nichts mehr zu tun haben, da kam mir die Chance des Namenswechsels gerade recht.

    ABER: Ich denke, dass unsere und ähnliche Beispiele der bewussten Entscheidung, die zufällig mit dem Mainstream übereinstimmt, nur die Ausnahmen sind, die die Regel bestätigen.

  • Fisch

    Ja.
    Schade, dass es nicht die Regel ist, dass Frau sich bewusst für einen Namen entscheidet.

  • Fisch

    Ja.
    Schade, dass es nicht die Regel ist, dass Frau sich bewusst für einen Namen entscheidet.

  • Fisch

    Ja.
    Schade, dass es nicht die Regel ist, dass Frau sich bewusst für einen Namen entscheidet.

  • Als ich heiratete stand eine Alternative in Punkto Namensübernahme nicht zur Debatte. Ich habe den Namen meines Mannes damals gern angenommen, da er auch eine lokale Verbindung zu der Herkunft  meiner VorfahrInnen herstellte. Später bei der Trennung habe ich über einen Namenswechsel  nachgedacht, mich aber dagegen entschieden. Eine mütterliche Linie in dem Sinne gab es nicht oder ließ nicht wirklich  zurückverfolgen. Und so beschloss ich meinen Namen, den auch meine vier Kinder tragen, zu meinem Wahlnamen zu küren. Ich habe mich sozusagen als den Beginn einer Neuen Mutterlinie erklärt. Ich bin die Mutter der Mütter, so einfach kann ein Anfang sein und ich verstehe mich als Verbindung zu unseren Vormüttern in den Tiefen der Zeit. Als Großmutter gehöre ich schon zu den Ahninnen.
    Zwei meiner drei Töchter haben geheiratet und haben sich bewusst für ihren Namen entschieden und ihren "Mädchen"Namen behalten. Es ist möglich, aber wie gesagt nicht die Regel. Alle meine (neun) Enkelkinder (acht Mädchen), tragen übrigens auch diesen Namen. Unverheiratete Frauen geben ja ohnehin ihren Namen an ihre Kinder weiter. Diese Entwicklung, die ich weder beeinflusst noch forciert habe, macht mich doch ganz schön froh.   Zum Thema Familie – im allgemeinen Verständnis ist heute eine Familie, die typische Kleinfamilie, die aus Vater, Mutter, Kind(er) besteht oder aus einem Elternteil mit Nachwuchs. Sollten generationsübergreifend vielleicht gar Großelternteile oder andere Anverwandte zur Wohngemeinschaft dazugehören, wird das schon fast als Relikt der einst ländlichen „Großfamilie“ gehandelt. In fast jedem Fall ist diese Familienmutter eine Einzelkämpferin, die, ob mit oder ohne Mann an ihrer Seite ein Konstrukt lebt, das es in der langen Geschichte der Menschheit erst seit vergleichsweise kurzer Zeit gibt.   Ich finde es übrigens auch sehr gut und erhellend, gelegentlich nachzuforschen wo manche Begriffe herkommen und welche Wandlungen sie in der Umgangssprache durchlaufen haben.

  • Als ich heiratete stand eine Alternative in Punkto Namensübernahme nicht zur Debatte. Ich habe den Namen meines Mannes damals gern angenommen, da er auch eine lokale Verbindung zu der Herkunft  meiner VorfahrInnen herstellte. Später bei der Trennung habe ich über einen Namenswechsel  nachgedacht, mich aber dagegen entschieden. Eine mütterliche Linie in dem Sinne gab es nicht oder ließ nicht wirklich  zurückverfolgen. Und so beschloss ich meinen Namen, den auch meine vier Kinder tragen, zu meinem Wahlnamen zu küren. Ich habe mich sozusagen als den Beginn einer Neuen Mutterlinie erklärt. Ich bin die Mutter der Mütter, so einfach kann ein Anfang sein und ich verstehe mich als Verbindung zu unseren Vormüttern in den Tiefen der Zeit. Als Großmutter gehöre ich schon zu den Ahninnen.
    Zwei meiner drei Töchter haben geheiratet und haben sich bewusst für ihren Namen entschieden und ihren "Mädchen"Namen behalten. Es ist möglich, aber wie gesagt nicht die Regel. Alle meine (neun) Enkelkinder (acht Mädchen), tragen übrigens auch diesen Namen. Unverheiratete Frauen geben ja ohnehin ihren Namen an ihre Kinder weiter. Diese Entwicklung, die ich weder beeinflusst noch forciert habe, macht mich doch ganz schön froh.   Zum Thema Familie – im allgemeinen Verständnis ist heute eine Familie, die typische Kleinfamilie, die aus Vater, Mutter, Kind(er) besteht oder aus einem Elternteil mit Nachwuchs. Sollten generationsübergreifend vielleicht gar Großelternteile oder andere Anverwandte zur Wohngemeinschaft dazugehören, wird das schon fast als Relikt der einst ländlichen „Großfamilie“ gehandelt. In fast jedem Fall ist diese Familienmutter eine Einzelkämpferin, die, ob mit oder ohne Mann an ihrer Seite ein Konstrukt lebt, das es in der langen Geschichte der Menschheit erst seit vergleichsweise kurzer Zeit gibt.   Ich finde es übrigens auch sehr gut und erhellend, gelegentlich nachzuforschen wo manche Begriffe herkommen und welche Wandlungen sie in der Umgangssprache durchlaufen haben.

  • Als ich heiratete stand eine Alternative in Punkto Namensübernahme nicht zur Debatte. Ich habe den Namen meines Mannes damals gern angenommen, da er auch eine lokale Verbindung zu der Herkunft  meiner VorfahrInnen herstellte. Später bei der Trennung habe ich über einen Namenswechsel  nachgedacht, mich aber dagegen entschieden. Eine mütterliche Linie in dem Sinne gab es nicht oder ließ nicht wirklich  zurückverfolgen. Und so beschloss ich meinen Namen, den auch meine vier Kinder tragen, zu meinem Wahlnamen zu küren. Ich habe mich sozusagen als den Beginn einer Neuen Mutterlinie erklärt. Ich bin die Mutter der Mütter, so einfach kann ein Anfang sein und ich verstehe mich als Verbindung zu unseren Vormüttern in den Tiefen der Zeit. Als Großmutter gehöre ich schon zu den Ahninnen.
    Zwei meiner drei Töchter haben geheiratet und haben sich bewusst für ihren Namen entschieden und ihren "Mädchen"Namen behalten. Es ist möglich, aber wie gesagt nicht die Regel. Alle meine (neun) Enkelkinder (acht Mädchen), tragen übrigens auch diesen Namen. Unverheiratete Frauen geben ja ohnehin ihren Namen an ihre Kinder weiter. Diese Entwicklung, die ich weder beeinflusst noch forciert habe, macht mich doch ganz schön froh.   Zum Thema Familie – im allgemeinen Verständnis ist heute eine Familie, die typische Kleinfamilie, die aus Vater, Mutter, Kind(er) besteht oder aus einem Elternteil mit Nachwuchs. Sollten generationsübergreifend vielleicht gar Großelternteile oder andere Anverwandte zur Wohngemeinschaft dazugehören, wird das schon fast als Relikt der einst ländlichen „Großfamilie“ gehandelt. In fast jedem Fall ist diese Familienmutter eine Einzelkämpferin, die, ob mit oder ohne Mann an ihrer Seite ein Konstrukt lebt, das es in der langen Geschichte der Menschheit erst seit vergleichsweise kurzer Zeit gibt.   Ich finde es übrigens auch sehr gut und erhellend, gelegentlich nachzuforschen wo manche Begriffe herkommen und welche Wandlungen sie in der Umgangssprache durchlaufen haben.

  • Eine lebende Großmutter oder gar Urgroßmutter wird regional auch Ahne oder liebevoll Ahnderl genannt. Was ist schon Zeit! 😉

  • Eine lebende Großmutter oder gar Urgroßmutter wird regional auch Ahne oder liebevoll Ahnderl genannt. Was ist schon Zeit! 😉

  • Eine lebende Großmutter oder gar Urgroßmutter wird regional auch Ahne oder liebevoll Ahnderl genannt. Was ist schon Zeit! 😉

  • Hannelore

    @Stephanie: "Als Großmutter gehöre ich schon zu den Ahninnen."
    Ahninnen gehören zu denen, die bereits "verschieden" sind und befinden sich in der Phase nach dem Tod. Postest du vielleicht aus der Anderswelt? 😉

  • Hannelore

    @Stephanie: "Als Großmutter gehöre ich schon zu den Ahninnen."
    Ahninnen gehören zu denen, die bereits "verschieden" sind und befinden sich in der Phase nach dem Tod. Postest du vielleicht aus der Anderswelt? 😉

  • Hannelore

    @Stephanie: "Als Großmutter gehöre ich schon zu den Ahninnen."
    Ahninnen gehören zu denen, die bereits "verschieden" sind und befinden sich in der Phase nach dem Tod. Postest du vielleicht aus der Anderswelt? 😉

  • Ich finde diese Ausführungen zu Familienstrukturen (gerade als Muslima) sehr interessant und stimme auch vielen eurer Konklusionen zu.  Allerdings  habe ich die Befürchtung, dass manchmal mit etwas , was ich Exotik-Naivität nenne, an geschichtliche/kulturelle Entwicklungen herangegangen wird. Ich habe erst vor wenigen Tagen mit drei nordamerikanischen "Indianern" (der Begiff ist eine ziemliche Fehlbezeichnung) besonders über die Rolle der Frau ein Gespräch geführt. Deren Schilderungen scheinen mir doch sehr von patriarchalischen Systemen zu künden – eine gewisse Trennung nach Geschlechtern, die Frau steht auch unter dem Mann, hat weniger Entscheidungen zu fällen. Selbst matrilinear war nur einer der Stämme. Weiterhin ist selbst ohne "die anderen" (die Weißen) Krieg zwischen Stämmen vorgekommen – nicht in ritualisierter Form. Das bringt mich zu der Annahme, dass hier ein wenig das Gesellschaftssystem der ursprünglichen Einwohner vieler Gebiete (nicht nur Amerika, auch Afrika) glorifiziert wird, weil man die Implikationen nicht aus einer Insiderposition erkennen kann.
    Ich bin keinesfalls eine Matriarchatsgegnerin oder ein "newbie" auf diesem Gebiet. Ich möchte nicht mit derartigen Argumenten herabgesetzt werden. Meine Kritik bezieht sich auf unreflektiertes Übernehmen aus Literatur und anderen Quellen, was ich Hannelore keinesfalls unterstelle. Vorbild ja, Heroisierung nein.Viel Dank für die wunderbar-informative Website und den spannenden Blog!

    Anmerkung von HV: Stämme sind nur (noch) in dem Ausmaß matriarchal, wie die patriarchalen Eroberer keinen Schaden anrichten konnten. Wenn die Unterworfenen durch Mord und eingeschleppte Krankheiten auf 20% dezimiert wurden, den Kindern in den Missionsschulen verboten wird, ihre eigene Sprache zu sprechen, dann schwinden die Traditionen, weil sie nicht weitergegeben werden können. Bei manchen Indianernationen ist das genau so eingetreten, sie haben den „roten Pfad“ verlassen, bei manchen weniger.

  • Ich finde diese Ausführungen zu Familienstrukturen (gerade als Muslima) sehr interessant und stimme auch vielen eurer Konklusionen zu.  Allerdings  habe ich die Befürchtung, dass manchmal mit etwas , was ich Exotik-Naivität nenne, an geschichtliche/kulturelle Entwicklungen herangegangen wird. Ich habe erst vor wenigen Tagen mit drei nordamerikanischen "Indianern" (der Begiff ist eine ziemliche Fehlbezeichnung) besonders über die Rolle der Frau ein Gespräch geführt. Deren Schilderungen scheinen mir doch sehr von patriarchalischen Systemen zu künden – eine gewisse Trennung nach Geschlechtern, die Frau steht auch unter dem Mann, hat weniger Entscheidungen zu fällen. Selbst matrilinear war nur einer der Stämme. Weiterhin ist selbst ohne "die anderen" (die Weißen) Krieg zwischen Stämmen vorgekommen – nicht in ritualisierter Form. Das bringt mich zu der Annahme, dass hier ein wenig das Gesellschaftssystem der ursprünglichen Einwohner vieler Gebiete (nicht nur Amerika, auch Afrika) glorifiziert wird, weil man die Implikationen nicht aus einer Insiderposition erkennen kann.
    Ich bin keinesfalls eine Matriarchatsgegnerin oder ein "newbie" auf diesem Gebiet. Ich möchte nicht mit derartigen Argumenten herabgesetzt werden. Meine Kritik bezieht sich auf unreflektiertes Übernehmen aus Literatur und anderen Quellen, was ich Hannelore keinesfalls unterstelle. Vorbild ja, Heroisierung nein.Viel Dank für die wunderbar-informative Website und den spannenden Blog!

    Anmerkung von HV: Stämme sind nur (noch) in dem Ausmaß matriarchal, wie die patriarchalen Eroberer keinen Schaden anrichten konnten. Wenn die Unterworfenen durch Mord und eingeschleppte Krankheiten auf 20% dezimiert wurden, den Kindern in den Missionsschulen verboten wird, ihre eigene Sprache zu sprechen, dann schwinden die Traditionen, weil sie nicht weitergegeben werden können. Bei manchen Indianernationen ist das genau so eingetreten, sie haben den „roten Pfad“ verlassen, bei manchen weniger.

  • Ich finde diese Ausführungen zu Familienstrukturen (gerade als Muslima) sehr interessant und stimme auch vielen eurer Konklusionen zu.  Allerdings  habe ich die Befürchtung, dass manchmal mit etwas , was ich Exotik-Naivität nenne, an geschichtliche/kulturelle Entwicklungen herangegangen wird. Ich habe erst vor wenigen Tagen mit drei nordamerikanischen "Indianern" (der Begiff ist eine ziemliche Fehlbezeichnung) besonders über die Rolle der Frau ein Gespräch geführt. Deren Schilderungen scheinen mir doch sehr von patriarchalischen Systemen zu künden – eine gewisse Trennung nach Geschlechtern, die Frau steht auch unter dem Mann, hat weniger Entscheidungen zu fällen. Selbst matrilinear war nur einer der Stämme. Weiterhin ist selbst ohne "die anderen" (die Weißen) Krieg zwischen Stämmen vorgekommen – nicht in ritualisierter Form. Das bringt mich zu der Annahme, dass hier ein wenig das Gesellschaftssystem der ursprünglichen Einwohner vieler Gebiete (nicht nur Amerika, auch Afrika) glorifiziert wird, weil man die Implikationen nicht aus einer Insiderposition erkennen kann.
    Ich bin keinesfalls eine Matriarchatsgegnerin oder ein "newbie" auf diesem Gebiet. Ich möchte nicht mit derartigen Argumenten herabgesetzt werden. Meine Kritik bezieht sich auf unreflektiertes Übernehmen aus Literatur und anderen Quellen, was ich Hannelore keinesfalls unterstelle. Vorbild ja, Heroisierung nein.Viel Dank für die wunderbar-informative Website und den spannenden Blog!

    Anmerkung von HV: Stämme sind nur (noch) in dem Ausmaß matriarchal, wie die patriarchalen Eroberer keinen Schaden anrichten konnten. Wenn die Unterworfenen durch Mord und eingeschleppte Krankheiten auf 20% dezimiert wurden, den Kindern in den Missionsschulen verboten wird, ihre eigene Sprache zu sprechen, dann schwinden die Traditionen, weil sie nicht weitergegeben werden können. Bei manchen Indianernationen ist das genau so eingetreten, sie haben den „roten Pfad“ verlassen, bei manchen weniger.

  • Hallo,

    über Familie habe mir bisher noch keine Gedanken gemacht, doch dies hier zu lesen, macht mich nachdenklich. Zusehr ist unsereins hier eingebunden und geprägt von den angeblichen „Überlieferungen“. Doch mehr und mehr macht sich die innerliche Sehnsucht breit nach einer vergangenen oder kommenden Welt „für“ die Menschen.

  • Hallo,

    über Familie habe mir bisher noch keine Gedanken gemacht, doch dies hier zu lesen, macht mich nachdenklich. Zusehr ist unsereins hier eingebunden und geprägt von den angeblichen „Überlieferungen“. Doch mehr und mehr macht sich die innerliche Sehnsucht breit nach einer vergangenen oder kommenden Welt „für“ die Menschen.

  • Hallo,

    über Familie habe mir bisher noch keine Gedanken gemacht, doch dies hier zu lesen, macht mich nachdenklich. Zusehr ist unsereins hier eingebunden und geprägt von den angeblichen „Überlieferungen“. Doch mehr und mehr macht sich die innerliche Sehnsucht breit nach einer vergangenen oder kommenden Welt „für“ die Menschen.

  • Aileen

    Dieser Artikel ist wirklich interressant!
    Ich persönlich denke, dass die Heirat an sich etwas unnatürliches ist. Eher halte ich es für wahrscheinlich dass die Mensche früher -und auch heute noch, allerdings nicht in unserer Gesellschaft- nicht beieinander lebten.
    Eher denke ich dass Frauen unter Frauen und Männer unter Männern lebten. Ich halte das für viel natürlicher, da die Jungen so besser von den Alten lernen konnten.

  • Aileen

    Dieser Artikel ist wirklich interressant!
    Ich persönlich denke, dass die Heirat an sich etwas unnatürliches ist. Eher halte ich es für wahrscheinlich dass die Mensche früher -und auch heute noch, allerdings nicht in unserer Gesellschaft- nicht beieinander lebten.
    Eher denke ich dass Frauen unter Frauen und Männer unter Männern lebten. Ich halte das für viel natürlicher, da die Jungen so besser von den Alten lernen konnten.

  • Aileen

    Dieser Artikel ist wirklich interressant!
    Ich persönlich denke, dass die Heirat an sich etwas unnatürliches ist. Eher halte ich es für wahrscheinlich dass die Mensche früher -und auch heute noch, allerdings nicht in unserer Gesellschaft- nicht beieinander lebten.
    Eher denke ich dass Frauen unter Frauen und Männer unter Männern lebten. Ich halte das für viel natürlicher, da die Jungen so besser von den Alten lernen konnten.

  • Hannelore

    @ Aileen:

    In Konsensgesellschaften leben die Leute in Clans, in Großfamilien. Männer und Frauen, Alte und Junge. Je nach gesellschaftlicher Struktur können die Rollen sehr unterschiedlich sein, weil diese matriarchalen Menschen so was wie einen „feministischen Genderdiskurs“ nicht kennen, wo die Geschlechter abgespalten betrachtet werden.
    Bei den Jaqi (Anden) waschen viele Männer die Wäsche; im egalitären Juchitán (Mexiko) sind häufig die Frauen Händlerinnen und verwalten das Geld.
    Geschlecht ist unbedeutend, was zählt sind individuelle Persönlichkeit und Integrität.

    Tipp: Wenn du mehr über solche Gesellschaften lernen möchtest, dann ist wahrscheinlich der schnellste und angenehmste Weg mein E-Kurs: Heutige Matriarchate aus neuester Sicht

  • Hannelore

    @ Aileen:

    In Konsensgesellschaften leben die Leute in Clans, in Großfamilien. Männer und Frauen, Alte und Junge. Je nach gesellschaftlicher Struktur können die Rollen sehr unterschiedlich sein, weil diese matriarchalen Menschen so was wie einen „feministischen Genderdiskurs“ nicht kennen, wo die Geschlechter abgespalten betrachtet werden.
    Bei den Jaqi (Anden) waschen viele Männer die Wäsche; im egalitären Juchitán (Mexiko) sind häufig die Frauen Händlerinnen und verwalten das Geld.
    Geschlecht ist unbedeutend, was zählt sind individuelle Persönlichkeit und Integrität.

    Tipp: Wenn du mehr über solche Gesellschaften lernen möchtest, dann ist wahrscheinlich der schnellste und angenehmste Weg mein E-Kurs: Heutige Matriarchate aus neuester Sicht

  • Hannelore

    @ Aileen:

    In Konsensgesellschaften leben die Leute in Clans, in Großfamilien. Männer und Frauen, Alte und Junge. Je nach gesellschaftlicher Struktur können die Rollen sehr unterschiedlich sein, weil diese matriarchalen Menschen so was wie einen „feministischen Genderdiskurs“ nicht kennen, wo die Geschlechter abgespalten betrachtet werden.
    Bei den Jaqi (Anden) waschen viele Männer die Wäsche; im egalitären Juchitán (Mexiko) sind häufig die Frauen Händlerinnen und verwalten das Geld.
    Geschlecht ist unbedeutend, was zählt sind individuelle Persönlichkeit und Integrität.

    Tipp: Wenn du mehr über solche Gesellschaften lernen möchtest, dann ist wahrscheinlich der schnellste und angenehmste Weg mein E-Kurs: Heutige Matriarchate aus neuester Sicht

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  • Guido

    Funktionierende Familien sind OK(lassen wir den Ursprung mal weg),aber es gibt immer weniger auf Dauer funktionierende Familien(siehe Scheidungsraten)und Familien geraten immer mehr ökonomisch unter Druck(deshalb immer weniger Kinder).Familien sind ja auch keine Großfamilien oder Verwandtschaftsclans mehr.Da der einzelne möglichts fexibel und leistungsfähig sein soll,sind die heutigen Klein/Kernfamilien(es gibt auch immer weniger funktionierende Nachbarschaften)oftmals völlig überfordert und scheitern mit der Zeit.
    Es wäre sinnvoll über alternative Modelle zur heutigen Familie nachzudenken oder am besten schon vorzuleben.
    Nach meiner Meinung sollte die staatliche Ehe abgeschafft werden und dafür eine wirklich ausreichende finanzielle Förderung (unabhänig der Elternschaft)von Kindern eingeführt werden.
    Auch die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens für jeden, würden positive selbstbestimmende und selbstorganisatorische gesellschaftliche Veränderungen bewirken.Die Finanzierbarkeit eines solchen Einkommens ist allein die Frage nach dem Wollen,wenn es gewollt wird,wird es auch finanzierbar sein.

  • Guido

    Funktionierende Familien sind OK(lassen wir den Ursprung mal weg),aber es gibt immer weniger auf Dauer funktionierende Familien(siehe Scheidungsraten)und Familien geraten immer mehr ökonomisch unter Druck(deshalb immer weniger Kinder).Familien sind ja auch keine Großfamilien oder Verwandtschaftsclans mehr.Da der einzelne möglichts fexibel und leistungsfähig sein soll,sind die heutigen Klein/Kernfamilien(es gibt auch immer weniger funktionierende Nachbarschaften)oftmals völlig überfordert und scheitern mit der Zeit.
    Es wäre sinnvoll über alternative Modelle zur heutigen Familie nachzudenken oder am besten schon vorzuleben.
    Nach meiner Meinung sollte die staatliche Ehe abgeschafft werden und dafür eine wirklich ausreichende finanzielle Förderung (unabhänig der Elternschaft)von Kindern eingeführt werden.
    Auch die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens für jeden, würden positive selbstbestimmende und selbstorganisatorische gesellschaftliche Veränderungen bewirken.Die Finanzierbarkeit eines solchen Einkommens ist allein die Frage nach dem Wollen,wenn es gewollt wird,wird es auch finanzierbar sein.

  • Guido

    Funktionierende Familien sind OK(lassen wir den Ursprung mal weg),aber es gibt immer weniger auf Dauer funktionierende Familien(siehe Scheidungsraten)und Familien geraten immer mehr ökonomisch unter Druck(deshalb immer weniger Kinder).Familien sind ja auch keine Großfamilien oder Verwandtschaftsclans mehr.Da der einzelne möglichts fexibel und leistungsfähig sein soll,sind die heutigen Klein/Kernfamilien(es gibt auch immer weniger funktionierende Nachbarschaften)oftmals völlig überfordert und scheitern mit der Zeit.
    Es wäre sinnvoll über alternative Modelle zur heutigen Familie nachzudenken oder am besten schon vorzuleben.
    Nach meiner Meinung sollte die staatliche Ehe abgeschafft werden und dafür eine wirklich ausreichende finanzielle Förderung (unabhänig der Elternschaft)von Kindern eingeführt werden.
    Auch die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens für jeden, würden positive selbstbestimmende und selbstorganisatorische gesellschaftliche Veränderungen bewirken.Die Finanzierbarkeit eines solchen Einkommens ist allein die Frage nach dem Wollen,wenn es gewollt wird,wird es auch finanzierbar sein.

  • @Guido – Genau, Guido, über alternative Modelle nachdenken. Es gibt da schon Einiges, was umgesetzt wurde. Ich werde das Thema in nächster Zeit mal in Angriff nehmen. Danke für die Erinnerung!

  • @Guido – Genau, Guido, über alternative Modelle nachdenken. Es gibt da schon Einiges, was umgesetzt wurde. Ich werde das Thema in nächster Zeit mal in Angriff nehmen. Danke für die Erinnerung!

  • @Guido – Genau, Guido, über alternative Modelle nachdenken. Es gibt da schon Einiges, was umgesetzt wurde. Ich werde das Thema in nächster Zeit mal in Angriff nehmen. Danke für die Erinnerung!

  • Alexandra

    Familie ist selbstverständlich an jedem Ort und in jedem Land etwas anderes, denn jede Kultur definiert Familie anders.
    Ich denke, dass die Familie in unsere heutigen Gesellschaft die wichtigste Institution ist, denn soll sie uns Rückhalt bieten und eine Rückzugsmöglichkeit von der Welt draußen.

    Alexandras letzter Blog-Beitrag…Fall Sale bei Zero

  • Annot

    Ich bin so ein Schwarzes Schaf und heilfroh, dass man in heutiger Zeit die biologische Familie hinter sich lassen kann. Leider ist mir die Flucht erst so spät gelungen, dass es bei mir zu spät und der Schaden schon angerichtet war. Leider können Kinder und Jugendliche nicht so einfach aus dem Gefängnis Familie ausbrechen, sondern sind bis zu einem gewissen Alter der Willkürherrschaft ihrer Eltern ausgeliefert. Die Kleinfamilie kann durchaus Ort der Geborgenheit und Liebe sein – oder ein Ort des Schreckens, eben durch die völlige Abgeschlossenheit dieser Kleinstgruppe nach außen.

    Mein Vorschlag: Die Wahlfamilie, der Zusammenschluß mit anderen Schwarzen Schafen, um eine neue Herde zu gründen, in der man nicht durch die Biologie aneinander gekettet ist und die nicht nur aus MamaPapaKind besteht. Je mehr Familienmitglieder, desto mehr Möglichkeiten der Kinder, sich die engsten Bezugspersonen auszusuchen und durch die soziale Kontrolle desto weniger Gelegenhiet zu Machtmißbrauch und Gewalt an Kindern.
    Jedem seine Wahlfamilie – und umso besser, wenn sie auch die eigenen Eltern mit einschließt.

  • Annot

    Ich bin so ein Schwarzes Schaf und heilfroh, dass man in heutiger Zeit die biologische Familie hinter sich lassen kann. Leider ist mir die Flucht erst so spät gelungen, dass es bei mir zu spät und der Schaden schon angerichtet war. Leider können Kinder und Jugendliche nicht so einfach aus dem Gefängnis Familie ausbrechen, sondern sind bis zu einem gewissen Alter der Willkürherrschaft ihrer Eltern ausgeliefert. Die Kleinfamilie kann durchaus Ort der Geborgenheit und Liebe sein – oder ein Ort des Schreckens, eben durch die völlige Abgeschlossenheit dieser Kleinstgruppe nach außen.

    Mein Vorschlag: Die Wahlfamilie, der Zusammenschluß mit anderen Schwarzen Schafen, um eine neue Herde zu gründen, in der man nicht durch die Biologie aneinander gekettet ist und die nicht nur aus MamaPapaKind besteht. Je mehr Familienmitglieder, desto mehr Möglichkeiten der Kinder, sich die engsten Bezugspersonen auszusuchen und durch die soziale Kontrolle desto weniger Gelegenhiet zu Machtmißbrauch und Gewalt an Kindern.
    Jedem seine Wahlfamilie – und umso besser, wenn sie auch die eigenen Eltern mit einschließt.

  • Annot

    Ich bin so ein Schwarzes Schaf und heilfroh, dass man in heutiger Zeit die biologische Familie hinter sich lassen kann. Leider ist mir die Flucht erst so spät gelungen, dass es bei mir zu spät und der Schaden schon angerichtet war. Leider können Kinder und Jugendliche nicht so einfach aus dem Gefängnis Familie ausbrechen, sondern sind bis zu einem gewissen Alter der Willkürherrschaft ihrer Eltern ausgeliefert. Die Kleinfamilie kann durchaus Ort der Geborgenheit und Liebe sein – oder ein Ort des Schreckens, eben durch die völlige Abgeschlossenheit dieser Kleinstgruppe nach außen.

    Mein Vorschlag: Die Wahlfamilie, der Zusammenschluß mit anderen Schwarzen Schafen, um eine neue Herde zu gründen, in der man nicht durch die Biologie aneinander gekettet ist und die nicht nur aus MamaPapaKind besteht. Je mehr Familienmitglieder, desto mehr Möglichkeiten der Kinder, sich die engsten Bezugspersonen auszusuchen und durch die soziale Kontrolle desto weniger Gelegenhiet zu Machtmißbrauch und Gewalt an Kindern.
    Jedem seine Wahlfamilie – und umso besser, wenn sie auch die eigenen Eltern mit einschließt.

  • Martha

    „Die Familie ist die kleinste terroristische Einheit.“ – Soviel ich weiss, stammt dieser Satz von Pasolini.

  • Martha

    „Die Familie ist die kleinste terroristische Einheit.“ – Soviel ich weiss, stammt dieser Satz von Pasolini.

  • Martha

    „Die Familie ist die kleinste terroristische Einheit.“ – Soviel ich weiss, stammt dieser Satz von Pasolini.

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