iPad: Wie kleine Kinder unser Weltbild verändern

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Kurz nach dem Erscheinen des iPad in den USA schrieb Brad Stone in der NYT: „Meine 2-jährige Tochter überraschte mich kürzlich mit zwei Worten: „Daddy’s Buch.“ Sie hielt mein elektronisches Kindle-Lesegerät  in der Hand.“

Hier ist ein Kind, das gerade zu sprechen beginnt. Es offenbart, dass die Samen des nächsten Generationsproblems bereits gepflanzt worden sind. Sie hat den Kindle als einen Ersatz für „gedruckte Wörter auf physischen Seiten“ identifiziert.

„Meiner Tochters Weltbild“ sagt Brad, „und ihr Leben wird in sehr bewusster Weise geprägt sein von Technologien wie dem Kindle und den neuen magischen High-Tech-Gadgets, die 2010 herauskamen: Google’s Telefon „Nexus One“ und Apple’s iPad. Sie wird nichts anderes kennen, als eine Welt mit digitalen Büchern, Video-Gesprächen per Skype mit weit entfernen Verwandten und Kleinkind-freundliche Video-Spiele auf dem iPhone. Sie wird die Welt ganz anders als ihre Eltern betrachten.“

Das erste Video zeigt die 2,5jährige Tochter von Todd Lappin, die zum ersten Mal ein iPad in der Hand hält (sie kennt bereits das iPhone).

Veränderungen geschehen online

Im Video sind durchgängig neue Verhaltensweisen bei dem filmenden Vater und der experimentierfreudigen Tochter zu erkennen, die den Trend zu nicht-herrschaftlichen Gemeinschaften und deren Beziehungsmuster deutlich machen:

  • Eltern und Kinder verwenden die gleichen Spiel-/Werkzeuge.
  • Der Unterschied zwischen Spiel, Arbeit und Lernen verschwimmt.
  • Kleinkinder bekommen „echte“ Sachen in die Hand, wie sonst nur Erwachsene. Das iPad in der Hand des kleinen Mädchens, ein Zwischending aus Smartphone und Notebook, kostet ca. 500 EURO.
  • Kinder lernen mit den gleichen Methoden wie Erwachsene: außerhalb von institutionalisierten Bildungseinrichtungen.
  • Beachte, dass der Vater das Kind weder lobt noch tadelt. Das Fehlen von Lob und Tadel ist ein Grundmerkmal herrschaftsfreier Gesellschaften.

Wir reden hier von technologischen Werkzeugen, mit denen noch nicht mal die Kinder aufwuchsen, die nur 10 Jahre älter sind. „Ich denke,“ so Brad, „dass die Generation meiner Tochter extrem anders sein wird, als diejenigen, die ihr vorausgingen.“

Probleme innerhalb der Cyberspace-Generationen

Auch Forscher untersuchen diese Gedanken. Sie vermuten, dass das immer schnellere Tempo des technologischen Wandels eine Reihe von Mini-Generationsproblemen erzeugen wird, wobei jede Gruppe von Kindern einzigartig durch die während ihrer Entwicklung zur Verfügung stehenden Tech-Tools beeinflusst werden.

„Leute, die zwei, drei oder vier Jahre auseinander liegen, haben völlig unterschiedliche Erfahrungen mit der Technologie“, sagte Lee Rainie, Direktor des Pew Research Center ’s Internet & American Life Project. „Studenten kratzen sich verwundert am Kopf darüber, was ihre Oberstufen-Geschwister tun, und sie kratzen sich am Kopf über ihre noch jüngeren Geschwister. Die Generations-Unterschiede wurden beschleunigt.“

Eine offensichtliche Folge davon ist, dass jüngere Generationen diverse sehr eigenartige und einzigartige Erwartungen an die Welt haben. Eine 3-jährige, zum Beispiel, hat sich so an den Multitouch-iPhone-Bildschirm ihres Vaters gewöhnt, dass sie bei einem Laptop mit ihren Fingerchen schwungvoll quer über den Bildschirm fährt und eine Reaktion erwartet.

Geringere Altersunterschiede von Generation zu Generation

Mini-Generationsprobleme zeigen sich am deutlichsten in der Wahl von Kommunikations-und Entertainment-Angeboten, die von verschiedenen Altersgruppen getroffen wird. Laut einer Umfrage im vergangenen Jahr von Pew, versenden Teenager eher Instant Messages als die nur wenig älteren Anfang 20-jährigen (68 Prozent zu 59 Prozent) und spielen lieber Online-Spiele (78 Prozent zu 50 Prozent).

Larry Rosen, Professor für Psychologie an der California State University, hat auch die Unterscheidung gezogen zwischen dem, was er die Net-Generation – geboren in den 1980er Jahren – nennt, und der iGeneration, die in den 90er Jahren und in diesem Jahrzehnt geboren wurden. (Vergleiche auch: Generation Y)

Jetzt in ihren 20ern, verbringen diejenigen der Net-Generation zwei Stunden täglich am Telefon und nutzen dazu noch häufig E-Mail, sagt Dr. Rosen. Die iGeneration – vorstellbar als ihre jüngeren Geschwister – verbringt deutlich mehr Zeit mit SMS schreiben als per Handy zu reden, schenkt dem Fernsehen weniger Aufmerksamkeit als die ältere Gruppe und neigt dazu, mehr innerhalb Instant-Messenger-Netzwerken zu kommunizieren.

Die Kraft der Gegenwart

Die jüngeren Generationen, im Gegensatz zu ihren älteren Kollegen, werden eine sofortige Reaktion von jedem erwarten, mit dem sie kommunizieren. Für weniger werden sie die Geduld nicht aufbringen.

Daraus folgt:

  • Sie werden „Warten-Lassen“ abschaffen. Bzw. ihm eine neue Bedeutung geben. Denn nur hierarchisch höher Stehende lassen warten, nicht umgekehrt.
  • Abhängigkeit wird einen Werte-Wechsel erfahren.
  • Es wird Miteinander-Handeln im Hier-und-Jetzt trainiert. Wen interessiert, was meine friends gestern gemacht haben. Zur Debatte steht: „Womit beschäftigen wir uns jetzt?“

Diese jüngere Generation wird von ihren Lehrern und Professoren sofortige Reaktion wollen, und sie werden unverzüglichen Zugang zu jedermann erwarten, denn schließlich sind das die Erfahrungen, mit denen sie aufgewachsen sind. Erwartungsgemäß  müssten sie genauso sein wie ihre älteren Brüder und Schwestern, aber sie sind es nicht.

Virtuelle Welten

Besonders der Boom, der auf Kinder ausgerichteten virtuellen Welten und Online-Spielen interessiert Mizuko Ito, Kulturanthropologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der University of California Humanities Research Institute.

Dr. Ito sagt, dass Kinder, die diese Spiele spielen, einen geringeren Unterschied zwischen ihren Online-Freund/innen und echten Freund/innen sehen; virtuelle Geselligkeit kann genauso erfüllend wie eine Freitag-Abend-Party sein. Und sie beteiligen sich lieber aktiv an ihrer eigenen Unterhaltung, indem sie auf die Tastatur klicken, als sich auf dem Sofa zurückzulehnen.

Das kann diesen Kindern das Potenzial zu größerer Kreativität als älteren Generationen verleihen. Sie gestalten aktiv ihre eigene Unterhaltung, anstatt passiv zu konsumieren. Sie müssen wissen, was sie wollen, anstatt sich von außen führen zu lassen. Selbstbestimmtheit wird eines der Merkmale dieser neuen Generation sein.

Kinder der iGeneration haben auch entspanntere Vorstellungen über die Privatsphäre. Dass ein Handy oder ein anderes Gerät immer den jeweiligen Standort kennt und die geographischen Koordinaten in die Welt hinaus posaunt, wenn auch nur an Freunde, hinterlässt bei ältere Altersgruppen vielleicht ein gewisses Gruseln.

Aber der jüngsten Gruppe der Internet-Nutzerinnen und Handy-Besitzer werden diese geo-intelligenten Werkzeuge vollständig zur zweiten Natur, und sie werden sogar erwarten, dass alle Software und Hardware auf diese Weise funktioniert.

Diese Kids und ihre Gleichaltrigen werden nie „aus dem Netz“ sein.

„Wenn du mit etwas aufwächst, hast du dazu ein völlig anderes Wohlfühl-Verhältnis als diejenigen, die etwas über die Welt verlernen müssen, weil sie nicht mehr wie vorher ist“, sagt Mr. Rainie vom Pew-Projekt.

Es ist noch nicht klar, ob die Unterschiede zwischen altersmäßig benachbarten Gruppen von Kindern und Jugendlichen einfach verschwinden werden, wenn auch die älteren Gruppen die neuen Technologie- Werkzeuge annehmen, oder ob sie die Gräben zwischen verschiedenen Generationen vertiefen werden.

Aber die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die diesen Hexenkessel des technologischen Wandels durchlaufen, werden auch viele Gemeinsamkeiten haben.

Sie werden nichts dabei finden die Details ihres Lebens online zu teilen, mit ihren Freunden jederzeit in Verbindung zu stehen, virtuelle Sachen zu kaufen und ein Über-Gerät zu besitzen, das das alles erledigt.

Sie werden glauben, der Kindle ist das gleiche wie ein Buch.

Wir denken, unsere Eltern sind von gestern. Und sie werden denken, ihre Eltern sind von einem anderen Stern.

Foto: Kertong

23 Kommentare

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  • Anonymous

    liebe hannelore,
    bezüglich eines kindes, das keinerlei oder so viel ich weiss, sehr wenig erfahrung mit technischen kommunikationsmöglichkeiten hat und deswegen „normal“ sprachlich interagiert. unser enkelsohn fynn, der fast drei ist, hat mich neulich in-form-iert. Ich dreht mich von meinem beifahrersitz zu ihm nach hinten um und fragte ihn ohne besonderen kontext dazu im gesprächsfluss im auto mit den noch zwei anwesenden erwachsenen……“fynn, was sieht man den im spiegel?“ Seine promte und klare antwort:“die wahrheit“. ich war so positiv geschockt, das ich ein paar tage darüber nachdenken musste. er hat mir die wahrheit über die wahrheit mitgeteilt. wie wir wissen: kindermund tut wahrheit kund, was zu beweisen war.
    klaus

  • maximaxi

    liebe hannelore, bezüglich eines kindes, das keinerlei oder so viel ich weiss, sehr wenig erfahrung mit technischen kommunikationsmöglichkeiten hat und deswegen „normal“ sprachlich interagiert. unser enkelsohn fynn, der fast drei ist, hat mich neulich in-form-iert. Ich dreht mich von meinem beifahrersitz zu ihm nach hinten um und fragte ihn ohne besonderen kontext dazu im gesprächsfluss im auto mit den noch zwei anwesenden erwachsenen……“fynn, was sieht man den im spiegel?“ Seine promte und klare antwort:“die wahrheit“. ich war so positiv geschockt, das ich ein paar tage darüber nachdenken musste. er hat mir die wahrheit über die wahrheit mitgeteilt. wie wir wissen: kindermund tut wahrheit kund, was zu beweisen war.klaus

  • maximaxi

    liebe hannelore,
    bezüglich eines kindes, das keinerlei oder so viel ich weiss, sehr wenig erfahrung mit technischen kommunikationsmöglichkeiten hat und deswegen „normal“ sprachlich interagiert. unser enkelsohn fynn, der fast drei ist, hat mich neulich in-form-iert. Ich dreht mich von meinem beifahrersitz zu ihm nach hinten um und fragte ihn ohne besonderen kontext dazu im gesprächsfluss im auto mit den noch zwei anwesenden erwachsenen……“fynn, was sieht man den im spiegel?“ Seine promte und klare antwort:“die wahrheit“. ich war so positiv geschockt, das ich ein paar tage darüber nachdenken musste. er hat mir die wahrheit über die wahrheit mitgeteilt. wie wir wissen: kindermund tut wahrheit kund, was zu beweisen war.
    klaus

  • Hallo Klaus, du hast in deinen Postings nett aus deinem Leben geplaudert,
    aber nicht den Artikel kommentiert. Du kennst Kommentare aus der Zeitung
    oder dem Fernsehen zu einem Thema, nehme ich an. Das ist gemeint.

    _____________________________________
    Hannelore Vonier | Kissimmee, Florida, USA
    Kontakt [image: Twitter] <http://twitter.com/hvonier>[image:
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    Blog: Wie kleine Kinder unser Weltbild
    verändern<http://feedproxy.google.com/%7Er/matriarchat/%7E3/kaOfyHhMevY/>

    Am 1. Juli 2010 02:06 schrieb Disqus <>:

  • Ich sehe diese Entwicklung genauso. Meine Tochter ist 9 und hat mich „fast überholt“ im Umgang mit dem Netz und den Medien; in der Kommunikation ist sie herausfordernd, schnell, genau und zielgerichtet. Die Schulen und die Lehrer sind diesen kreativen Kindern leider nicht gewachsen. Ich finde die die Schulen haben einiges verschlafen, es ist ein harter Kampf gegen Windmühlen für mich und meine Tochter, da sie ständig ausgebremst wird.

  • Ich sehe diese Entwicklung genauso. Meine Tochter ist 9 und hat mich „fast überholt“ im Umgang mit dem Netz und den Medien; in der Kommunikation ist sie herausfordernd, schnell, genau und zielgerichtet. Die Schulen und die Lehrer sind diesen kreativen Kindern leider nicht gewachsen. Ich finde die die Schulen haben einiges verschlafen, es ist ein harter Kampf gegen Windmühlen für mich und meine Tochter, da sie ständig ausgebremst wird.

  • Hallo! Vielen Dank für Ihren interessanten Bericht! Ich sehe diese Entwicklung genauso. Meine Tochter ist 9 und hat mich „fast überholt“ im Umgang mit dem Netz und den Medien; in der Kommunikation ist sie herausfordernd, schnell, genau und zielgerichtet. Die Schulen und die Lehrer sind diesen kreativen Kindern leider nicht gewachsen. Ich finde die die Schulen haben einiges verschlafen, es ist ein harter Kampf gegen Windmühlen für mich und meine Tochter, da sie ständig ausgebremst wird.

  • Helena

    Ich gehöre genau zu diesem Generationsübergang, benutze sehr viel SMS und Instant Messaging, aber ich habe trotzdem schon das Gefühl, zu einer völlig anderen Generation als meine jüngeren Geschwister zu gehören, die auch viel Zeit mit Onlinespielen und der Kommunikation darüber verbringen.Aber ich finde nicht, dass es nur Vorteile hat, wenn man immer sofortige Reaktionen erwartet, wie du in dem Artikel beschrieben hast, denn es setzt die Menschen permanent unter Stress, wenn man zum Beispiel auf jede SMS sofort antworten soll.Deshalb ist Email mein bevorzugtes Kommunikationsmittel, wenn es dringend ist, dann mache ich etwas anderes am Computer, bis eine wichtige Email da ist, und sonst schalte ich den Computer aus und habe meine Ruhe.

  • Helena

    Hallo Hannelore,
    das hat mich gerade total angesprochen. Ich gehöre genau zu diesem Generationsübergang, benutze sehr viel SMS und Instant Messaging, aber ich habe trotzdem schon das Gefühl, zu einer völlig anderen Generation als meine jüngeren Geschwister zu gehören, die auch viel Zeit mit Onlinespielen und der Kommunikation darüber verbringen.
    Aber ich finde nicht, dass es nur Vorteile hat, wenn man immer sofortige Reaktionen erwartet, wie du in dem Artikel beschrieben hast, denn es setzt die Menschen permanent unter Stress, wenn man zum Beispiel auf jede SMS sofort antworten soll.
    Deshalb ist Email mein bevorzugtes Kommunikationsmittel, wenn es dringend ist, dann mache ich etwas anderes am Computer, bis eine wichtige Email da ist, und sonst schalte ich den Computer aus und habe meine Ruhe.

  • @siebenspiegel, stimmt, die Schulen hängen nach. Ich glaube, dass sie mit der Zeit von den Gebäuden in den Cyberspace umziehen; auch weil sie nicht mehr finanzierbar sein werden.

    @Helena, ja, es setzt die Menschen unter Stress, wenn sie auf jede SMS antworten sollen. In den USA gibt es längst Spezial-Blogs und Ebooks, die Anweisung geben, mit der Flut von Emails etc. umzugehen. Tipp: 1. knappe Texte 2. viel ‚delete‘.

    Anrede, Grußformeln und Einleitungen lässt man längst weg. Ich lösche Emails, die nicht in den ersten 5 Zeilen auf den Punkt kommen, länger als 2 Absätze sind und weder eine Frage enthalten noch sonst eine Aktionsaufforderung.
    Der Stress kommt vor allem von den SMS und Emails, die zu Hunderten auflaufen. Deshalb: bei 99,9% sofort entscheiden – delete oder kurz antworten. Leere Inbox = Freiheit.

  • @siebenspiegel, stimmt, die Schulen hängen nach. Ich glaube, dass sie mit der Zeit von den Gebäuden in den Cyberspace umziehen; auch weil sie nicht mehr finanzierbar sein werden.

    @Helena, ja, es setzt die Menschen unter Stress, wenn sie auf jede SMS antworten sollen. In den USA gibt es längst Spezial-Blogs und Ebooks, die Anweisung geben, mit der Flut von Emails etc. umzugehen. Tipp: 1. knappe Texte 2. viel ‚delete‘.

    Anrede, Grußformeln und Einleitungen lässt man längst weg. Ich lösche Emails, die nicht in den ersten 5 Zeilen auf den Punkt kommen, länger als 2 Absätze sind und weder eine Frage enthalten noch sonst eine Aktionsaufforderung.
    Der Stress kommt vor allem von den SMS und Emails, die zu Hunderten auflaufen. Deshalb: bei 99,9% sofort entscheiden – delete oder kurz antworten. Leere Inbox = Freiheit.

  • Anette

    Meine Kids sind Teenager und benutzen die vernetzte Welt so wie wenn wir dauernd beim Nachbarn klingeln würden oder Family&Friends an telefonieren würden. Das ständige auf dem Laufenden zu sein, was die Anderen machen und trotzdem recht genaue Vorstellungen zu haben, was sie selbst tun und machen wollen, kommt mir vor wie wenn sie problemlos mehrere Leben parallel leben können. Und ich habe da noch nicht die doppelten und mehr Identitäten genannt, die sie in den Online Spielen pflegen.

    Auf jeden Fall verändert sich da der Ich – Begriff und was Privatsphäre ist. Außerdem ist es ihnen ein Leichtes, Probleme von mehreren Gesichtspunkten aus zu betrachten. Wobei ich da auch wiederum feststelle dass sie vieles nicht als Problem sehen, was wir noch lange als solches sehen. Ist doch auch mal eine Variante, weg vom Lagerdenken und von der tabu – reichen Kommunikation.
    Die Zukunft wird spannend und so ein bisschen Technik tut uns auch gut, um wenigstens als Zuschauer noch zu verstehen um was es bei den Jüngeren geht.

    [snip] -anderes Thema…

  • Anette

    Meine Kids sind Teenager und benutzen die vernetzte Welt so wie wenn wir dauernd beim Nachbarn klingeln würden oder Family&Friends an telefonieren würden. Das ständige auf dem Laufenden zu sein, was die Anderen machen und trotzdem recht genaue Vorstellungen zu haben, was sie selbst tun und machen wollen, kommt mir vor wie wenn sie problemlos mehrere Leben parallel leben können. Und ich habe da noch nicht die doppelten und mehr Identitäten genannt, die sie in den Online Spielen pflegen.

    Auf jeden Fall verändert sich da der Ich – Begriff und was Privatsphäre ist. Außerdem ist es ihnen ein Leichtes, Probleme von mehreren Gesichtspunkten aus zu betrachten. Wobei ich da auch wiederum feststelle dass sie vieles nicht als Problem sehen, was wir noch lange als solches sehen. Ist doch auch mal eine Variante, weg vom Lagerdenken und von der tabu – reichen Kommunikation.
    Die Zukunft wird spannend und so ein bisschen Technik tut uns auch gut, um wenigstens als Zuschauer noch zu verstehen um was es bei den Jüngeren geht.

    [snip] -anderes Thema…

  • GOLD-DNA

    Das alles, was hier aufgeführt wird, verwundert nicht wirklich, sind Kinder doch der Spiegel der Entwicklung des Universums selbst. Selbst der Nebel der Pubertät findet sich in beiden wieder … als wichtiger Schritt zum Erwachsenwerden … zur Optimierung, wenn alles sinngemäß läuft …

    Gruß IP
    http://www.gold-dna.de

  • Rosalix

    Körperliche Kommunikation ist auf dem Rückzug. Wenn alles nur noch aus e-mails und SmS und chatten bestritten wird, besteht die Gefahr der körperlichen Inaktivität mehr als früher. Sitzen und klicken und glotzen. Wenn ich mich selber beobachte, als „Computeroma“ ( ich gehöre zu den Alten die relativ gut durchblicken) dann stelle ich einfach fest: Internet verplempert oft eine Menge Zeit weil man sich weit mehr disziplinieren muss um bei der Sache zu bleiben, die man vorhatte als man den PC hochfuhr.
    Ich kenne inzwischen Leute nur online und habe keine Ahnung ob ich sie jemals „in Echt“ treffen werde, was mich nicht nur begeistert. Ich habe den Eindruck, dass durch das Fehlen von Körpersprache und Gesten enorm viele Missverständnisse entstehen oder eine große Distanz gehalten wird um diese zu umgehen. Positive Dinge, wie vernetzung von Aktionen und Unterschriftensammlungen sowie Informationsfreiheit sind natürlich berauschend. Mal sehen wo das Schiffchen hin schwimmt! Rosalix