Fragen an Hannelore Vonier

Fragen an Hannelore Vonier

Fragen und Vorschläge

Hallo, ihr Lieben … viele von euch senden mir Emails mit Fragen zu Lebenssituationen und Alltagsproblemen, und machen Vorschläge für neue Beiträge.

Obwohl ich mich über das Vertrauen und die inspirierenden Gedanken freue, hänge ich ständig mit diesen Emails hinterher und bin nicht in der Lage Einzelnen zu antworten.

Deshalb bitte ich dich, deine Fragen und Vorschläge im Kommentarbereich mitzuteilen. Ich werde versuchen, sie so schnell wie möglich zu beantworten. Neueste sind ganz unten.

Danke für euer Verständnis,
–Hannelore

ps Es gibt eine große zeitliche Lücke zwischen den frühen Fragen/Antworten und heute. Die Erklärung ist: Ich war sehr krank, dann starb mein Mann, danach musste ich erst wieder ins Gleichgewicht kommen. Das hat leider ein paar Jahre gedauert…

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37 Kommentare

  • Alex

    Hallo liebe Hannelore,
    ich bin froh, daß es dich gibt und kann dich nur bestärken immer so weiterzumachen.
    Eine Frage hätte ich?
    Was müßte/ könnte getan werden um aus diesem Patriachalen System auszubrechen, geht das überhaupt noch? Müsste mann/frau wieder zum Naturvolk werden? Gäbe es dann überhaupt noch Fortschritt/Luxus usw.???
    Was ich in der Ehe fürchterlich finde ist, die tatsache, daß frau als Mutter unter Finanzieller Gewalt steht! Dieses Tabuthema muss unbedingt mehr ans Tageslicht.
    Siehe Buch: Katharina Martin „Bis das Geld Euch scheidet“

  • @Alex Danke für deine Frage. Ich möchte dir als Beispiel die Kommune-Niederkaufungen vorstellen: Anders leben: Kommune Niederkaufungen

    Hier ein Ausschnitt aus den Grundsätzen der Kommune über Konsens:
    „Alle können sich an der Entschei­dungs­findung beteiligen; es gibt keine Abstimmungen; JedeR Einzelne hat ein Mitsprache- und Vetorecht. Im Grundsatzpapier steht: „Wir wollen, dass Entscheidungen möglich sind, die jede Meinung berücksichtigen und somit von allen getragen werden können.“ Wir treffen uns alle einmal wöchentlich im Plenum. Die Teilnahme wird erwartet. Kinder können am Plenum teilnehmen und ihre Anliegen, ggf. mit Hilfe selbst ausgesuchter Erwachsener, einbringen.“

    Konsensentscheidungen sind typisch für Ureinwohner (lies auch hier auf dem Blog über Konsens). Niederkaufungen hatte diese Entscheidungsform nicht von Anfang an, die Mitglieder sind nach und nach darauf gekommen, weil es nicht anders ging.

    Es gibt eine Menge Initiativen, die die herkömmliche Lebensweise hinter sich lassen, leider sind die viel zu wenig bekannt, weil die Mitglieder keine Zeit für viel Öffentlichkeitsarbeit haben.

  • Alex

    Hallo nochmal,
    was mich auch noch interessiert:
    Mit was finanzierst Du eigentlich dein Leben und deine Arbeit?
    Bist du wohlhabend? Finanziell gesehen meine ich. Kommst du mit deinem Engagement gerade so über die runden? Wie lebst Du? Versuchst du so matriarchistisch wie möglich zu leben?
    Hast du eigentlich Kinder?
    Entschuldige die vielen sehr persönlichen Fragen… ich finde deine Arbeit toll und bin deshalb sehr neugirig von dir zu hören…
    Alles Liebe,
    Alex

  • @Alex
    Finanzen: Ich bin 57 Jahre alt und lebe mit meinem Mann Michael (67) seit 8 Jahren in Florida im Ruhestand.
    Bis dahin waren Michael und ich immer berufstätig, und zwar zu 98% selbstständig. Da konnten wir sparen. Auch Renten-, Arbeitslosen-, Kirchen-, Kranken-, oder Lebensversicherungen. Die hatten wir alle nicht (rechne mal zusammen über die Jahre!), sondern haben das Geld aufgehoben für Situationen, wo wir es brauchen. Wir bekommen nichts vom Staat oder von Versicherungsgesellschaften, brauchen es auch nicht.

    Wir leben „ärmlich“ und „luxuriös“ zugleich, je nachdem, wie man es betrachtet.

    Luxuriös: in einem parkähnlichen Freizeitresort mit allen Clubeinrichtungen (vergleichbar dem Club Mediterranée); ich spiele täglich Tennis, d.h. teure T.Schuhe alle 6 Wochen; subtropisches Klima, Palmen, warm/sonnig; große Grundstücke; sehr naturnah, lebendig, viele Tiere kommen ans Haus (Eichhörnchen, Fuchs, Gürteltier, Falken, Uhu, Schlangen, Frösche); Haus und Gartenatelier mit Seeblick, vier Terrassen, Whirlpool, Klimaanlage, 2 Schlafzimmer, 2 Bäder, 2 Wohnzimmer, alles hell und offen, Schuppen, Werkstatt, Wäscheraum.

    Ärmlich: Das Haus ist ein 25 Jahre altes Mobilhome, die Wände sind nicht ganz gerade, die Küche und alle Leitungssysteme sind ebenso alt. Mit Charme, aber etwas schäbig. Wir tragen fast nie Kleidung (ich besorge mir ab und zu per Ebay für kühle Wintertage einen Pulli und eine Hose aus Kashmir); Unterwäsche, Schmuck, Uhr? Was ist das? Die Haare schneide ich uns selbst; 9 Jahre altes Auto (Van), sieht aus wie neu, wird nur 1x/Woche zum Einkaufen in der Nähe gefahren. Kein Konsum (außer 4 PCs mit großen bzw. 2 Monitoren u. Wein für Michael); keine Reisen mehr; keine Restaurants mehr; keine regelmäßigen Mahlzeiten, Essen nach Bedarf – wenig (wir sind schlank); keine Arztbesuche (wir halten uns gesund).

    Wir sind nicht arm, aber Harz IV wäre für uns kein Problem.

    Michael hat 2 Kinder aus erster Ehe, die haben bei uns gelebt, ich habe keine eigenen Kinder.

    Als matriarchal könnte man das sinnliche Element (nackt, viel Hautkontakt, naturnah), den Nicht-Konsum, die Unabhängigkeit vom System, auch von Familie/Verwandtschaft (nicht von der gewählten Gemeinschaft) und die relative Zeitlosigkeit bezeichnen.

    Unser einfacher Lebensstil hat sich hier so entwickelt – in München haben wir völlig anders gelebt: Intellektuelle Vorstadt-Münchner, Frequent-Flyers, mit Designerklamotten, mehreren Autos und Antiquitäten.

    Übrigens: ich habe kein Problem persönliche Fragen zu beantworten, mein Leben ist sowieso offen – wir schließen unsere Türen und die vom Auto nie ab. Niemand macht das hier. Wir fühlen uns sicher, vielleicht der größte Luxus, den wir haben.

    Ach ja, das einzige Verbot in unserer Community: man darf keine Zäune aufstellen, die Grundstücke gehen ineinander über. Der zweitgrößte Luxus.

  • Mari

    @Hannelore: Danke für den Einblick in deine Lebensführung, die mir sehr gut gefällt. Frage: Könntest du dir vorstellen, auch ohne deinen Mann (als Single) auf die von dir beschriebene Art und Weise in Florida zu leben?

    • @Mari, das ist eine hypothetische Frage und für mich nicht zu beantworten, weil ich die Gefühle einer Situation, in der ich nicht bin, nicht kennen kann.

      Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, ohne meinen Mann zu leben. Und weder er noch ich wären ohne den/die andereN hier. Wir sind zusammen in unser jetziges Leben hinein gewachsen.

      Aber da mir die Lebensweise entspricht, würde sie mir wohl auch entsprechen, wenn ich Single wäre.

  • Monika

    Wunderbare Antworten! Wir leben ein klein wenig auch so, aber eben nur ein wenig mit serselben Idee (z.B. keine Zäune, nichts abgeschlossen, Vertrauen….)
    Viel Spass weiter und gute Gesu ndheit wünscht Euch Monika

  • Toni

    Hallo Hannelore

    Ich habe schon einiges über das Matriarchat gelesen. Ich persönlich finde es sehr interessant. Ich selbst kann es mir manchmal nicht glauben das es in der Vergangenheit ein Matriarchat gegeben hat. Mich würde interssieren ob du selber mal in einer matriarchalischer Gesellschaft gelebt hast?

    Wissenschaftler bestätigen das Kreta keine matriachalische Kultur war stimmt das?

    • @Toni Ob es in der Vergangenheit ein Matriarchat gegeben hat, weiß ich nicht, ich beschäftige mich ausschließlich mit gegenwärtigen matriarchalen Gemeinschaften.

      Leider habe ich in keinem gelebt. Es gibt hier in den USA matriarchale Indianerstämme, aber mein Lebensweg geht in eine andere Richtung.

      Allerdings habe ich Kontakte mit Menschen weltweit, die in einem matriarchale Stamm bzw. Clan geboren wurden. Daher habe ich auch so viele Informationen; ich brauche nur zu fragen, wenn ich was wissen will.

      Es sind Leute wie du und ich, aber mit einer anderen Geisteshaltung. Äußerlich (außer, dass du sie als Ausländer identifizieren kann) ist das nicht erkennbar.

      Bei Matriarchat geht es nicht um bestimmte Menschen, sondern um eine Sozialstruktur, einem Netzwerk von soziokulturellen Elementen, an dem die Mitglieder einer Gemeinschaft teilnehmen.

      Siehe dazu Vergleichs-Tabelle: Matriarchat, Patriarchat, Web2.0

      Deine Gefühls-Denk-Handlungs-Weise wird als matriarchal oder patriarchal bezeichnet, nicht du selbst.

  • Mario Grunert

    Ich bin über x Ecken mal auf diese Seite gestossen, und habe mir das eBook bestellt und gelesen. Dein Artikel über den Amokläufer war der Beste den ich je über das Thema gelesen habe.

    Ich interessiere mich sehr für das Matriachat, bin links, humanistisch, utilitaristisch, spezifistisch. Beruflich ein Techhead, also kein echter Verlierer und kein echter Gewinner des Systems.

    Ich finde nur die Grundlage der Entstehung des Patriachats etwas einseitig dargelegt. Es wird der Anschein geweckt das das Matriachat die natürliche Urlebensweise der Menscheit ist und das Patriachat ausschliesslich schlecht sei. Dabei benötigt es einen kleinen Blick über den Spezienzaun um zu sehen das es KEINE ZIVILISATIONSERFINDUNG ist. Der Mensch ist irgendwo zwischen Gorilla und Bonobo einzuordnen. Menge des männlichen Spermas und Form des Penis sprechen für den eher matriachalen Bonobo, unsere Zivilisation für den Gorilla.

    Was mich am Ebook etwas stört sind Aussagen über „patriachale Wissenschaftler“, es disqualifiziert jede Aussage einem Wissenschaftler zu etwas abzustempeln.

    Diese Denkweise führt dazu das unausgegorene Grundlagen manifestiert werden und Personen mit ihren eitlen Schwächen auf politischen Weg ihre Weltsicht verteidigen, sie hat HIV über die Menschheit gebracht und hält Kontinente mit neoliberalen Irrsinn in der Armut.

    In meinen Augen war Herr Reich kein Wissenschaftler, er versuchte fast im religiösen Eifer eine simple Erklärung mit einer anderen abzulösen. Er war damit genauso dem „Patriarchalen Eifer“ erlegen wie andere vor ihm oder nach ihm.

    • @mario Einiges wird dir wahrscheinlich durch meine Antwort auf @Toni klar.

      Zu: „Ich finde nur die Grundlage der Entstehung des Patriachats etwas einseitig dargelegt. Es wird der Anschein geweckt das das Matriachat die natürliche Urlebensweise der Menscheit ist und das Patriachat ausschliesslich schlecht sei.“

      Tja, ohne Textstellen weiß ich nicht, auf was du dich beziehst oder meinst. Jeder, der sich mit dem Thema nicht näher beschäftigt hat, hätte das schreiben können… Was soll ich damit anfangen? Oder die anderen LeserInnen?

      Zu Wilhelm Reich: Er war ein fleißiger Mensch, ja, fast pedantisch genau in seiner Wissenschaftlichkeit und sehr ernsthaft. Ich habe seine Bücher (plus Sekundärliteratur) zur Selbst-Therapie verwendet. Durch seine vielen, vielen Patientenbeschreibungen und die dazugehörigen Heilungsmethoden und Erklärungen der Ursachen, konnte ich eigene Neurosen und Verhaltensmuster erkennen und teilweise auflösen (ich bin immer noch dabei).

      Er hat viel publiziert, aber ich kann gar nicht genug davon kriegen, weil es so hilfreich ist und außerdem unser System entlarvt. Was sagst du dazu?

  • Sabine

    ich habe die Internetseite Frauensprache entdeckt und bitte Sie um Ihre Meinung:

    Statt der männlichen und weiblichen Schreibweise von Hauptwörtern ist für unseren Newsletter folgender Text an geeigneter Stelle (z. B. auf Seite 1) vorgesehen:

    Für eine bessere Lesbarkeit wird im Text die männliche Schreibweise verwendet. Es wird sprachlich nicht weiter unterschieden. Es ist ausdrücklich erwähnt, dass jedoch Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen sind.

    Was halten Sie von dieser Lösung?

    • Sabine, siehe zu Ihrer Frage diesen Artikel:
      Geringer Einbezug

      Und dieses Beispiel:
      Emanzipation im Kinderbuch

      Ansonsten: Verwenden Sie doch durchgängig die weibliche Schreibweise, sie enthält ja die männliche Form.
      Merken Sie, wie seltsam sich das anfühlt? Umgekehrt ist es genauso. Immer beide Geschlechter ansprechen, wenn Sie beide Geschlechter meinen. Oft geht das einfach, indem Sie den Plural verwenden.

  • Gisela

    Da Sie in Florida USA leben, möchte ich anfragen, ob es stimmt, dass der Staat Lakota seine Souveränität erklärt hat?

  • Mari

    @Hannelore Was ist los? Seit fast zwei Wochen vermisse ich als treue Leserin deiner Seite neue Beiträge von dir. Ich hoffe, du bist „nur“ verreist.

    • Mari

      @Hannelore Danke für das Lebenszeichen. Alles Liebe und Gute für deinen Aufenthalt im „toten Punkt“, aus dem du bestimmt wie der Phönix aus der Asche emporsteigen wirst.

  • Bin in einem „toten Punkt“. Kann nicht schreiben.

  • Toni

    Hallo Hannelore

    ich habe das Buch „Das Teenager Befreiungs Handbuch“ von Grace Llewellyn bestellt. Ich habe auch schon ein bisschen gelesen und finde es sehr interessant und spannend. Es gibt mir auch zum Nachdenken über die Schulpflicht. Kann sehr gut verstehen was die meitsten Schüler durchmachen müssen. Ich selber lebte in einem System das autoritär war (Ex DDR).

    Ich glaube die Schulpflicht würde erst dann verschwinden wenn ein allgemeines Bewusstsein in der Gesellschaft erreicht wird.
    Nur heute hat man das Problem wenn man keine Schule besucht hat man ja kein Abschlusszeugnis dass ja für die Suche eines Ausbildungsplatz wichtig ist. Ohne Zeugnisse stellen die Unternehmen kein ein.

    Ich bin nicht gegen das freie lernen. Finde es äußert wichtig das man das Recht frei zu leben, lernen und zu arbeiten.

    Ich möchte mich nochmal entschuldigen das ich über das Thema Schulpflicht und Zwang zu hart übertroffen habe.

    Ich möchte weiterhin das wir in Kontakt bleiben weil ich das Thema Matriachat sehr interessant finde.

    Gruss Toni

  • Bianka

    Hallöchen!
    Wann aktualisieren Sie mal wieder die Seite Frauensprache.com? Einige Links führen leider ins Leere. Und ein Link zu einer aktuellen Liste von Büchern bei Amazon ruft eine Seite dort auf, die Schuhe und Waschmaschinen anpreist. Ein bisschen kontraproduktiv und klischeehaft, aber lustig. :O)

    Ich stelle die Seite für ein lingustisches Seminar als Einstieg in Frauensprache und als Sammlung von Anregungen für wissenschaftliche Literatur vor.

    Ich lese Ihre Beiträge gerne und finde die Denkanstöße sehr gut!

    Herzliche Grüße und weiter so!

    • Bianka, die Frauensprache-Seite ist nur noch online, weil sie von Linguist/innen und Lehrer/innen so häufig besucht wird. Und auch, weil sie einen Pagerank von 6 hat, das war ein Haufen Arbeit, den zu bekommen.

      Ich aktualisiere aber nichts. Die Seite ist mir nicht mehr wichtig, auch die Werbung, die eingespielt wird, wenn man sich nicht kümmert. Ich habe alle Werbung entfernt.

      An der Gender-Debatte will ich nicht mehr teilnehmen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gespräche über „Mann/Frau“, auch wenn sie noch so nett verlaufen, vergiftend wirken.

      Menschen mit anderen Menschen zu vergleichen ist gemein. Das geschieht überall, in der Schule, im Beruf, und auch im verbalen Geschlechterkampf. Seit ich das erkannt habe, mache ich da nicht mehr mit.

  • Liebe Hannlore,
    Mit immer wieder Begeisterung und Skepsis, lese ich deine Artikel und Berichte.
    Nun eine Frage: Wir alle kennen kennen unsere westlichen Märchen Myten und Archetypen.
    Das bekannteste: Prinzessin wartet auf Prinz, der sie befreit aus den Händen des Drachen befreit. Übersetzt : Mann soll Frau befreien. Mann ist der Held und Krieger . Frau wartet ist Opfer und kann den Mann mit Liebe belohnen. Eben der Märchenprinz.
    Meiner Meinung ein typisches Patriachales Märchen. Vielleicht auch ein Ausdruck der Phase eines Übergangs und dessen Gewalt. In der Regel handeln sich ja oft beide einen neuen Drachen ein.
    In diesen Märchen spiegeln sich ja viele Unterbewußte Wünsche und Träume ganzer Völker.
    Wie sieht es denn da mit den Märchen und Myten im Matriachat aus. Braucht es dort auch des Heldens und Kriegers . Warten die Frauen dort auch auf den Märchenprinzen.
    Das wäre doch mal eine intressante antropologische Frage oder ?.
    Liebe Grüße

    Hinrich Steffens

    • Hinrich, ich habe innerhalb deines Kommentars geantwortet. Bitte immer nur ein Thema gleichzeitig.

    • Peter Cermak

      In der Märchentherapie steht die Prinzessin für die Anima, der Prinz für den Animus, die weibliche und die männliche Seeleneinheit jedes Menschen. Der Drache symbolisiert die schwer zu bändigen Triebe.

      • Ich weiß! LOL
        Weil die Leute die Geschichte, die alten Sprachen und Schriften nicht kennen, saugen sie sich Erklärungen aus den Fingern, für Verhaltensweisen, die sie nur halb verstehen (können). Und die Fachwissenschaftler (Historiker, Philologen), die die Geschichte kennen, halten sich konsequent aus der Psychologie raus.
        Die Anima/Animus-Erklärung kann einem nur einfallen, wenn man in einer geschlechtergetrennten Gesellschaft aufwächst. Ganz daneben liegt die Märchentherapie nicht, aber sie deutet ohne die Wurzel zu kennen. Und deshalb kann so eine Therapie nicht heilen, weil sie die ideologiegetränkte Krankheit nicht sieht.

  • Hinrich, hier ist mal die kurze Antwort ohne Quellen oder Beispiele:

    Wer ist der Prinz?
    Wie ich in der Serie zur Entstehung des Patriarchat geschrieben habe, wanderten von Osten die Kurganleute und andere kriegerische Gruppen bzw. Eroberungs-Banden nach Westen und überzogen während 2 bis 3 Tausend Jahren ganz Europa. Genauer gesagt waren es die Söhne der östlichen Völker, die Helden und (männlichen) Nachkommen der frühen Patriarchen.

    Diese jungen Männer wuchsen auf mit speziell gezüchteten Pferden und hatten Zugang zu Metall, aus dem in allererster Linie Waffen, Rüstungen, Zubehör für Streitwagen und Zaumzeug hergestellt wurde. Mehr oder minder reich ausgestattet zogen sie in eher kleineren Gruppen nach Westen, wo sie den bäuerlichen Gemeinschaften vor Ort kriegstechnisch überlegen waren.

    Wo sie sich niederließen, unterwarfen sie die Bevölkerung, forderten Abgaben und wurden reiche Herren. Es waren Raubritter, auch kurz als „Ritter“ bezeichnet.

    Der Ritter auf dem weißen Pferd ist unser Prinz. Reich und schön (sie hatten ein ‚exotisches‘ Aussehen), mit ihrem Schwert konnten sie Sicherheit gewähren oder töten, ganz nach Lust und Laune.
    Sie lebten in einem Gutshaus, auf einer Burg oder in einem Schloss, von den leibeigenen Bauern finanziert, und hatten vor allem immer genug zu essen. Sie gingen auf die Jagd, nach Wild oder auch Frauen. Genaueres, womit sie sich sonst noch die Zeit vertrieben, steht in den Märchen.

    Diese Playboys waren attraktiv. Für wen? Für die Prinzessin natürlich. Zukünftige Prinzessinnen begannen ihre Karriere als Bauern- oder Handwerkstöchter. Und ihre erste Handlung, einen Prinzen zu ergattern, war warten. (Es gibt auch heute noch das Warten der Töchter auf ‚den Richtigen‘.)
    Sie warteten auf Eroberer aus dem Osten. Denn, das war bekannt, Nachschub kam Jahrhundert ein, Jahrhundert aus.
    Die Einzelheiten erfährst du von Schneewittchen & Co.

    Ja, und dann der Drache. Das Symbol des Drachen ist ganz einfach: er ist ursprünglich glühende Erde, die sich durch die Landschaft schlängelt. Die Lavaströme eines Vulkanausbruchs und die damit verbundenen Geschehnisse. Darauf kann man jede Drachen-Mythe, -Sage, -Legende zurückführen.

    Mit so einem (Doppel-)Vulkanausbruch in Ostanatolien begann unsere patriarchale und Religionsgeschichte. Da entstanden die Götter und Göttinnen des Sonnen- und später Stierkults. Daraus entstanden alle für das Patriarchat verbindlichen Schriften. Von den indischen Veden über den Koran bis zur Bibel und allen Gesetzesbüchern der „zivilisierten“ Welt. Und es entstand die Unterscheidung von ‚Gut und Böse‘, von ‚Himmel und Hölle‘, von ‚Gott‘ und ‚Teufel‘.

    Beachte: Regulierte Anarchien (matristische Gesellschaften) kennen all das nicht. Sie haben keine Wörter in ihren Dialekten für Konzepte wie Gott oder Göttin, Prinz oder Prinzessin. Erst als sie mit Missionaren, Eroberern und Kolonisten konfrontiert wurden, haben sie aus deren Vokabular die Fremdwörter übernommen.

    • Hinrich Steffens

      Liebe Hannelore,
      du hast den Zusammenhang zwischen heutigen Märchen und Mythen ganz gut erklärt. Er war mir im groben so auch vorher klar.
      Meine Kernfrage aber war, wie sieht es mit den Märchen und Mythen in matriarchalen Gesellschaften aus. Was sind da die Vorbilder?

      Anmerkung von HV: Ich dachte, das erklärt sich von selbst: Herrschaftsfreie Gesellschaften haben ja nicht die Geschichte, wie unsere Kultur sie erlebt hat. Natürlich haben sie auch keine Mythen und Märchen. Mythen/Märchen sind fester Bestandteil des Herrschaftsinstrumentariums und werden traditionell weiter gegeben. Deshalb ist das Patriarchat ein Selbstläufer, bis Eltern, Lehrer und Pfarrer aufhören, unseren Kindern diese Lügengeschichten zu erzählen, bzw. so zu tun, als wären sie der Maßstab aller Dinge.

      Dann noch eine Anmerkung. Ich habe das Buch, das Paradies ist weiblich aufmerksam gelesen.

      Anmerkung HV: Ich nicht.

      Etwas anders war es mit der Entwicklung des Patriarchats.
      Ich behaupte, das Patriarchat ist aus eine Not entstanden, aus einer Phase von Katastrophen und folgenden Kriegen.

      Anmerkung HV: Dazu gibt es die Serie Entstehung Patriarchat hier auf dem Blog.

      Warum sind mir diese Fragen so wichtig.
      Du kennst sicher diese Geschichten, das Frauen bei der Partnerwahl den Partner nach Genen aussuchen. Dh. dann übersetzt, sie wählen den Macho, zumindest für den Sex.

      Anmerkung HV: Die Geschichte kenne ich nicht. Quellen? Klingt nach Kinsey. Der war ein übler Typ. Schreib ich gelegentlich mal drüber. Wenn du dich mit sexuellen Zusammenhängen vertraut machen willst, ist Wilhelm Reichs „Die Funktion des Orgasmus“ ein guter Einstieg.

      … Ich weiß nicht ob das wirklich so ist, …

      Anmerkung HV, gilt für alle: Wenn du etwas nicht weißt, dann mache dich sachkundig, bevor du postest und gib Quellen an, oder stelle eine Frage.
      Warum sollen die Leser/innen ihre Aufmerksamkeit auf Texte richten, wo dann drunter steht ‚Ich weiß nicht ob das stimmt‘ – *kopfschüttel*

      Liebe Grüße

      Hinrich

  • Melli

    Hallo Hannelore!

    Ich habe zwei Anliegen:

    Zum Einen möchte ich dir meine Bewunderung und Sympathie mit deinen Ansichten und deiner Lebensweise aussprechen. Wieviele (Deutsche) schaffen diesen krassen Lebenswandel, vom Nutznießer des Patriarchats zum Aussteiger und überzeugten Gemeinschaftsmenschen zu vollziehen? Jedenfalls bleiben sie in der Minderheit, was sich jedoch durch Beiträge und Vernetzungsversuche wie deine gute Aussichten hat, sich zu ändern. Auch ich bin dabei, meinen Lebensstil zum Produktiveren und Sozialeren umzustellen und möchte diese Einstellung an viele meiner Mitmenschen weitergeben.

    Da du eine sehr klare Ausdrucksweise und rasche Auffassungsgabe hast, dringen deine Texte bei den einzelnen Lesern weit vor. Da mein Netzwerk momentan noch recht unterentwickelt ist und ich meine Internetpräsenz gerade erst ausbaue, möchte ich dir unverbindlich einen Vorschlag für einen neuen Artikel unterbreiten, in der Hoffnung, diese Thema mehr ins Bewusstsein unterschiedlichster menschen zu bringen.

    Während meinen zahl- und lehrreichen Sackgassengängen in meinem beruflichen Werdegang bin ich nun auf das Thema „Universal Design“ gestoßen. Bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Universal_Design) arbeite ich mich nun langsam in das Thema ein und ziehe für mich erste Parallelen zu matriarchalen Prinzipien wie Integration möglichst vieler Mitglieder einer Gemeinschaft/Gesellschaft. Besonders der Wunsch danach, unterschiedliche industriell gefertigte Produkte für alle Nutzer anwendungsfreundlich zu gestalten, ist für mich ein Schritt zu einem rücksichtsvolleren Miteinander.
    Nach allem, was ich auf diesem Blog gelesen und durch eigene erste Gehversuche in der Materie „matriarchale Lebensweise und Grundhaltung“ erfahren habe, passt es gut in das Konzept Gleichberechtigung und Integration aller Schichten und Kreise einer Gemeinschaft bzw. Gesellschaft, was für mich wiederum ein Bestandteil matriarchaler Grundhaltung ist. Somit hat es für mich großen Wert, einem größeren Publikum, als ich es momentan habe, vorgetragen zu werden.

    Vielleicht findest du einmal genug Zeit und gedanklichen Freiraum, um dir das Thema „Universal Design“ anzuschauen. Da ich mich im Moment nur in meiner Freizeit mit dem Thema matriarchale Strukturen und Prinzipien auseinandersetze und dementsprechend nicht die Zeit für umfassende wissenschaftliche Recherchen finde, lege ich (auch aus den im zweiten Abschnitt genannten Gründen) großen Wert auf deine Meinung. Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn unsere Ansichten sich decken und du deine Meinung zu diesem Thema in diesem Blog äußern wolltest.

    Egal, wie du dich entscheidest, ich danke dir sehr für deine unerschütterlichen Versuche, zwischenmenschliche Misstände in unserer Gesellschaft aufzudecken und wünsche dir noch viel Zeit für die „Selbstgestaltung“ und Freude am Erkennen neuer Zusammenhänge!

    Viele liebe Grüße,
    Melli

  • Liebe Hannelore

    Ich danke nochmals für deinen Gästebucheitrag vom August 2009 und habe dich seit Dezember 2009 verlinkt. Ich würde mich freuen, wenn das auf Gegenseitigkeit beruhte und grüße dich herzlich – Carolus Magnus

    http://www.sackstark.info/?page_id=7373

  • Six

    Hallo,

    ich habe mit Interesse die Mädchenseite gelesen. Gestolpert bin ich über die Studien hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Unterschiede was das Stillen von Jungen und Mädchen angeht. Ich würde sehr gerne wissen, was das für Studien waren bzw. wo die veröffentlicht wurden.
    Vielen Dank und ein schönes Fest!:-)
    Vanessa

  • Murgen

    gerade auf einem anderen Blog gelesen:
    http://amazonwatch.org/take-action/stop-the-belo-monte-monster-dam
    Vielleicht kann das ja noch gestoppt werden.

  • Alfons

    Liebe Hannelore Vonier,

    um die Abhängigkeitsstrukturen, wie
    sie momentan (noch) bestehen, zu überwinden, braucht es meiner Meinung
    nach ein „Prozess der Emanzipation“. Um diesen Prozess in Gang zu
    bringen, ist mir bis jetzt kein effektiveres Mittel als das
    „bedingungslose Grundeinkommen“ in den Sinn gekommen. Ein solcher
    „Prozess der Emanzipation“, angestossen von einem bedingungslosen
    Grundeinkommen oder sogar von einer ausgedehnten Diskussion darüber
    würde, so kann ich mir vorstellen, mit der Zeit die (scheinbare)
    Notwendigkeit für ein „bedingungsloses Grundeinkommen“ und viele
    weitere „staatliche Institiutionen“ auflösen… Ich begreife diese Idee also analog zu einer „Krücke“, die den „Verletzten“ bis zu seiner Genesung unterstützt und nachher die Bedeutung verliert…

    oder ist die Idee und Wirkung des „Web
    2.0“ Anstoss genug für diesen oben genannten „Prozess der
    Emanzipation“?

    (Wir in der Schweiz werden in einem Monat eine Volksinitiative zur Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens lancieren)

    Herzliche Grüsse,

    Alfons

     

  • Hallo Mari, mein Mann ist inzwischen gestorben (vor 6 Jahren) und ich lebe allein. Ich hatte eine schwere Zeit nach seinem Tod; hat mich völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Ich lebe aber noch genauso, außer dass ich dieses Jahr angefangen habe zu reisen. Ich brauche mehr geistige/intellektuelle Stimulation, als ich sie an meinem Wohnort bekommen kann.

  • Carlo

    Liebe Hannelore,

    ich bin nun nach Jahren wieder hier auf Ihren Seiten gelandet. Mir gefällt das Layout, aber ich vermisse einige meiner Lieblingstexte zum Matriarchat und Patriarchat. Werden die alten Texte wieder erscheinen?

    Liebe Grüße Carlo

    • Lieber Carlo,

      nein, die alten Texte werden nicht mehr erscheinen, im Gegenteil, ich sortiere mehr und mehr Texte aus, weil sie nicht auf dem neuesten Stand sind und niemandem helfen können.
      Ich habe einen neuen Blog „Erkennen & Umdenken“ unter http://hannelorevonier.com/
      Wie viel und wie oft ich dort veröffentlichen werde, steht momentan in den Sternen…
      Ganz herzliche Grüße,
      Hannelore

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